Vorzüglich noisy roher neuer Scheiß von 'ner Band aus Perth, Australien, die grob an den Schnittstellen von Garage- und Hardcore Punk operiert mit diesem gewissen oldschool KBD-Vibe obendrauf, nicht ganz unähnlich zu so Bands vom Schlage Liquid Assets, Freakees, Liposuction, Launcher or Mystic Inane. Eine EU-Veröffentlichung des Tapes via Goodbye Boozy Records ist auch bereits angekündigt!
Die zweite EP der Band aus LA auf Popular Affliction Records setzt die Messlatte noch ein gutes Stück höher an als bisher mit einem starken Bündel neuer Songs, ohne dabei ihre grundlegenden Zutaten großartig zu verändern. Nach wie vor drückt das ganze dem rohen Garage Punk von Bands wie Freakees, Launcher, Liposuction oder Liquid Assets einen deutlichen Synth Punk-Vibe auf.
Wie ihr es sicher schon vermutet anlässlich einer neuen LP der Band aus Detroit, gibt es darauf wenig überraschendes zu hören und das geht absolut okay in dieser speziellen, lokalen Geschmacksrichtung des Garagenkrawalls. Was den eher traditionellen, klar in Stooges und MC5 (…und vieleicht noch ein bisschen Feedtime?) verwurzelten Garage Punk anbelangt, geht es kaum besser in Sachen ungezügelter, primitiver Energie - das ist genau die Art von Platte, die in erster Linie mit roher Gewalt überzeugt und ja, ich fühle mich jetzt durchaus gerettet oder anders ausgedrückt: Aua!
Drei Hardcore-Veröffentlichungen fielen diese Woche besonders positiv auf, die alle irgendwie ihr ganz eigenes Süppchen kochen. Noch am konventionellsten, relativ gesehen, ist da die EP von People's Temple auf dem New Yorker Label RoachLeg Records, welche uns eine ausgesprochen melodienreiche Variation von 80er Hardcore beschert und öfter mal klingt wie eine Verquickung der Circle Jerks mit Naked Raygun in der frühen bis mittleren Phase plus vereinzelte Ausbrüche von Hüsker Dü-Melodien. In der aktuellen Landschaft könnte man z.B. auch Fried E/m als groben Vergleich heranziehen. Das Tape von Hickey auf Archfiend Records verpasst dann jüngeren Strängen der gepflegten Garage-, Synth- und Eggpunk-Verschrobenheit eine gute Ladung Hardcore-Energie, wobei sie öfter auch mal an alte Haudegen wie Flipper, Broken Talent, Spike in Vain erinnern… mit dieser EP könnte durchaus die Eggcore-Ära beginnen. Die Hood Rats aus Montreal operieren auf einem ähnlichen Gebiet, einem im Garage Punk verwurzelten Lo-Fi Sound, den sie mit reichlich Eggpunk-mäßigen Schrägheiten anreichern sowie mit einer ungekämmten KBD-Energie und Songs, die hartnäckig im Gehörgang kleben bleiben.
Diese Band aus Santa Ana, Kalifornien erzeugt kurze, in dreckigen KBD-Vibes gewälzte Lärmfetzen, zu gleichen teilen im oldschooligen Garage- und Hardcoregedöns beheimatet mit einem gelegentlichen Hauch von Gun Club. Das ist auch nicht ganz unähnlich zu Neo Neos oder Maestro Voltaire's diversen Hardcore-Projekten, frühem Erik Nervous und vielleicht einem leichten Touch von Launcher… gemeinsam verhackstückt mit irgendeinem prachtvollen Unfall von jener Art, die genau so gut auf irgendeiner Deluxe Bias oder Impotent Fetus-Veröffentlichung passiert sein könnte.
Hier ist noch ein weiteres gleichermaßen kurzes und spaßiges Tape, das einen dieser leckeren oldschool Hardcore/KBD-Style/Garage Punk-hybriden transportiert, so schlicht und elegant und makellos in der Ausführung. Dieser Scheiß wird nie alt.
Wieder mal Qualitätsware aus dem Hause Deluxe Bias. Diese Cassingle von absurd kurzer Laufzeit zwischen KBD-getränktem Weirdcore, Garage- und Post Punk wird klar für erfreuliche Zustände bei denjenigen sorgen, die bereits eine gesunde Erektion für Bands wie Mystic Inane, Rolex oder Fried E/M aufgebaut haben.
Ein weiterer feuchter und modrig riechender Batzen aus hochkontaminösem Punkscheiß, zu gleichen Teilen Garage Punk, KBD-mäßige Schweinerei und Hardcorepunk der sehr alten Schule. Nicht ganz unähnlich zu Liquid Assets, Fried E/M oder Launcher.
Ein unnachgiebiges Gewitter aus KBD-trifft-Stoner-Punk treten die Freaks aus Philadelphia los, angetrieben von reichlich Hardcore-Energie. Fängt ein bisschen so an wie eine Verschmelzung von frühen Milk Music oder Dinosaur Jr mit den Hüsker Dü der Everything Falls Apart-Ära, schwingt sich danach aber eher auf einen Modus ein, der nach einer Mischung aus Tarantüla/Cülo, Fried Egg, einem Hauch von Launcher riecht, angereichert um ein paar Sludge- und Death Rock-Vibes, wobei mich letztere etwas an Beta Boys erinnern.
Modern Needs aus San Francisco entlassen einen bekömmlichen Furz nach dem anderen in die Atmosphäre, zusammengesetzt aus ebenso gradlinig-simplem als auch effektivem Fuzz Punk, der stark an früh-80er Westküsten-Sound erinnert und außerdem reichlich kaputte KBD-Vibes am Start hat. Damit befinden sie sich in ganz guter Gesellschaft zu jüngeren Bands wie Launcher, Beast Fiend, Freakees oder Liquid Assets.