Ein exzellentes zweites Tape dieser Leipziger Band, voll mit genau dieser verspielten und eingängigen Mischung zwischen Garage- und Post Punk, die einem aus der dortigen Szene durchaus vertraut ist und das bedeutet mal echt nichts schlechtes - Qualitätsscheiß, allesamt! Freunde des lokalen Clusters von so Bands wie Exwhite, Laff Box, Lassie und Onyon werden auch hier dran ihren Spaß haben.
Zwei neue EPs einer Band aus Louiseville, Kentucky, die offenbar schon einen ganzen Haufen Material veröffentlicht hat aber mir jetzt zum ersten mal begegnet. Die Microbiome EP entzückt mit gleichermaßen schrulligem und energischem Garage-/Synth Punk im Fahrwasser etwa von Billiam, Spodee Boy, Gholies, frühem Erik Nervous, Spits, Why Bother? sowie klassischen Artefakten aus dem Reatard-Universum. Einen netten Kontrast dazu setzt die eher Hardcore-lastige Bizarro EP mit einer ungleich räudigeren Ästhetik des oldschoolig abgefuzzten Chaos.
Demo numero zwo der Band aus dem niederländischen Haarlem knüpft natlos an den Spaß des Vorgängers an in Form von eingängigen, schnörkellos zackigen Garage- und Synth Punk-Kloppern, die bei Freunden von überwiegend europäischen Acts wie Dadar, Shitty Live und Mitraille sicher auf Zuneigung stoßen werden.
Nach der noch ganz frischen Sensation von einer Debüt-EP lässt auch die neue digitale Single der Band aus Cincinnati erwartungsgemäß nichts anbrennen. Same Fate ist ein kompaktes, absolut ökonomisch agierendes Stück Garage Punk, woraufhin Bliss wiederum die leicht psychedelischen und melodischen Tendenzen der Band anzapft mit deutlichen Anklängen an so Zeug wie Radioactivity, Ex-Gold oder Bad Sports.
Nach einer schon saumäßig appetitanregenden Debüt-EP im letzen Jahr präsentieren Sklitakling aus Bergen, Norwegen eine glatt nochmal stärkere erste LP, auf der sie den verschroben-schrammeligen Charme des Debüts beibehalten und gleichermaßen ihre stilistische Palette erweitern und verzweigen. Das Songwriting hat hier deutlich an Kontur gewonnen, die eigenwilligen Arrangements an Schärfe. Trotz ihrer norwegischen Herkunft erinnert mich das doch häufig mehr an die dänische Szene des vergangenen Jahrzehnts - die Kopenhagener Schule des Post Punk sozusagen - mit gewissen Anklängen an Bands wie Iceage, Melting Walkmen, Spines und erst neulich, Pleaser, die alle einen ähnlichen Sinn für Melancholie und Melodie haben. Dazu kommt hier aber noch ein starker Cowpunk-Vibe, der etwas von einer LSD-getränkten Variante von frühen Angst oder Gun Club hat, aber insbesondere auch Ähnlichkeiten zu der halluzinogenen, existenziellen Albtraumwelt von Murderer.
(…) so fokussiert wie schon lange nicht mehr (…) schrieb ich anlässlich ihres letzten Albums Smile Building's Exit. "Hold my beer…" sagt daraufhin die Band aus Tempe, Arizona und schüttelt eine weitere LP aus dem Ärmel, zur gleichen Zeit aufgenommen wie der Vorgänger und mit einem sogar nochmal etwas eingängigeren Gesamtvibe. Ihr patentierter Mix mit Elementen aus sowohl aktuellen wie auch altertümlichen Post Punk-Zaubertricks, oldschooligem Noise Rock und stark No Wave- und 80er The Fall-inspirierten Lärmexperimenten hat noch nie so hell gefunkelt, so catchy und rund geklungen wie auf dieser Platte.
Luxuriöses neues Futter für Garage- und Eggpunk-Enthusiasten kommt hier von einer Band aus Cincinnati, Ohio. Soft Violence and Why Fight reflektierem die schrägen Stilblüten etwa von Prison Affair, Nuts, Beer, Cherry Cheeks und Pringue, erweitern diese Ästhetik jedoch mit einem deutlich psychedelischen Unterton, der in erster Linie vom mehrstimmigen Gesang transportiert wird. Auch Null Future hat da reichlich von, aber begibt sich sehr fachmännisch doch eher in klassisches Garage Punk-Terrirorium mit einem Vibe á la Mononegatives, zusätzlich ausgestattet mit einer puristischen Fuzzpunk-Kante. Der Rausschmeißer It Goes On ähnelt dann zu guter Letzt sehr deutlich den krautig-psychedelischen Post Punk-Vibes der Stadtnachbarn The Drin und The Serfs, was natürlich auch über personelle Überschneidungen mit jenen spekulieren lässt.
Nach einem vielversprechenden Demo und einer ersten EP, die auf mich eher wie ein Schnellschuss wirkte und sich schwertat, ihrer eher simplen Rock'n'Roll-Formel nötige Substanz und Profil zu verleihen, operiert die Band aus Perth nun auf ihrem Langspieldebüt wieder in der goldenen Zone. Klar, das ist nach wie vor nicht das originellste Zeug das Garage Punk zu bieten hat aber diese Songs funktionieren einfach und es ist schwer sich nicht von dieser wild-nervösen Energie mitreißen zu lassen, die ein bisschen rüberkommt wie ein Mix aus Nervosas, Vexx, Ex-Cult und - als etwas aktuellere Referenz - Cel Ray mit weiteren Ähnlichkeiten zu Bands á la Piss Test, The Neuros, Gen Pop oder The Abandos.
Das ist der Typ von The Uglies, der hier rumbellt, oder? Die neue EP dieser Australier ist auch sonst nicht ganz unähnlich zum Output besagter Band, treibt das ganze aber in eine etwas verspieltere, abenteuerlichere, geringfügig postpunkige Richtung, die sich häufig etwas nach Useless Eaters oder Knowso anfühlt, subtil erweitert um moderige Dungeon-Vibes, die sich durch die ganze Platte ziehen.
Lichtgestalten des gegenwärtigen, schrägen Garage- und Synth Punk machen gemeinsame Sache auf dieser netten kleinen EP und ihr werdet sicher so überrascht sein wie ich: Es klingt genauso wie ihr es euch vorgestellt habt und wer daran etwas auszusetzen hat muss ein schlechter Mensch sein. Die Scheiße regelt!