Weiß ja nicht ob ihr's schon mitbekommen habt, aber diese chronisch unter'm Radar agierende Band aus Bristol hat zuletzt auf dem französischen Label SDZ Records eine Compilation-LP veröffentlicht, die sechs der sieben bisherigen Singles der Band vereint und außerdem auch drei neue Tracks mitbringt. Also der perfekte Einstieg für jene, die noch nicht unheilbar dieser Band verfallen sind! Aber wie auch immer, jetzt ist auch schon wieder die neueste in ihrer phänomenalen Reihe von digitalen Singles am Start und wie alles was die Band bisher angefasst hat, sind auch diese zwei Songs jetzt schon Instant-Klassiker des endlos charmanten Mekons-, Desperate Bicycles- und Television Personalities-getränkten oldschool DIY Punk von unverwechselbar britischer Prägung.
Lasst euch nicht täuschen von diesem fake-NTSC>PAL, denn in Wirklichkeit ist es nur Billiam in einem NTSC>PAL-Kostüm. Schöner Versuch, beiläufig Screamers zu erwähnen… nu ja, ich sag mal dafür lässt sich plausibel argumentieren aber letztendlich, wenn man mal von der Nebensächlichkeit nicht-vorhandener Gitarren auf dieser Platte absieht, kann Billiam auch hier gar nicht anders als nur wie er selbst zu klingen und selbstredend klingt der Scheiß einfach saumäßig gut.
Fantabulöses neues Garage-/Synth-/Elektropunk-Gedöns aus Graz, das mit minimalen Mitteln doch tatsächlich ein paar frische und bislang ungehörte Impulse in den ganzen Eggpunk-Clusterfuck einbringt. In einigen Momenten kann ich gar nicht anders, als den Scheiß hier auf den Namen Big Bl…Egg zu taufen! Dem zum Trotz gibt es hier aber gleichermaßen auch reichlich fluffige Popmelodien zu bestaunen. Dann wäre da noch die Sache mit dem Rausschmeißer-Track Freibad Fürstenwald, der… ähm, recherchiert das mal selber nach, oder noch besser, lasst es sein. Ist nichts für schwache Nerven.
Die neueste in einem, um es mal ganz platt zu sagen, absolut undurchdringbaren Dickicht an Veröffentlichungen, die sich über die letzten paar Jahre auf der Bandcamp-Seite dieser Band akkumuliert haben, liefert ein farbenfrohes Spektakel kurzer und eingängiger Tunes mit einer maximalen Spielzeit von genau einer Minute. Vierzig Songs werden hier in deutlich unter einer halben Stunde abgefeuert irgendwo zwischen den Koordinaten von Garage Punk, Power Pop, oldschooligem Indie Rock und Fuzz Punk. Ziemlich eindeutig weht hier die Fahne alter DIY Punk- und Indie Rock-Helden wie den frühen Guided By Voices, Fastbacks und M.O.T.O, gleichermaßen bietet sich aber auch ein bunter Strauß jüngerer Bands als Vergleiche an, etwa Booji Boys, Print Head, Vaguess und Datenight.
Fünf ausgezeichnete neue Einschläge aus simpel-eingängig-minimalistischem Synth Punk setzt uns die neueste EP dieser Band aus Dallas vor. Wenngleich der Titel des Openers Q: Where? A: The Square klar auf Devo anspielt, würde ich aber sagen dass der Krempel viel stärkere Anklänge an so Underground-Acts der '70er und '80er á la Minimal Man, Nervous Gender, Screamers, Units, Primitive Calculators oder Visitors aufweist, während in der aktuellen Szene auch Vergleiche zu so Bands wie Victor, O-D-EX, Lost Packages und Freak Genes nicht komplett von der Hand zu weisen sind.
Die neueste LP des Garage-/Synth-/Eggpunk-Bollwerks aus Sydney ist eigentlich mehr eine Sammlung diverser Krümel, Demos und Überreste, die über die Jahre auf dem Proberaumboden liegen geblieben sind. Aber meine Fresse… wenn das hier das B-Material dieser Band repräsentiert, dann lecke ich auch noch bereitwillig den C-Bodensatz vom leeren Fass auf. Das hier ist nämlich mal wieder eine brilliante Platte von Anfang bis Ende und Pflichtprogramm für Freunde der melodischen Fluffigkeit zwischen den Welten von Garage Punk, Fuzz- und Power Pop, all killer no filler!
Die Band aus Cincinnati, Ohio ist und bleibt ein rares, dem Zeitgeist trotzendes Juwel. Erneut liefern die hier einen makellosen Haufen neuer Banger die gleichermaßen catchy und kraftvoll nach vorne gehen, zu verorten zwischen den groben Hausnummern von Power Pop, Garage Punk, Noise Pop und oldschoolig-melodischem Indie Rock, übersprudelnd mit euphorischen Vibes die mit allen Mitteln unserer dunklen Timeline ins Gesicht spucken. Das geht jedes mal voll ins Schwarze, nicht zuletzt dank bemerkenswerter Kunstfertigkeit in der Kreation einfach-effektiv-eleganter, prefekt ausbalancierter und mit Schmackes performter kleiner Songperlen, die sie im finalen Schliff zu überlebensgroßem Cinemascope expandieren.
Fen Fen aus Detroit haben schon mit einer ausgezeichneten EP in 2022 einige Wellen geschlagen und schieben jetzt eine nochmal deutlich stärkere LP hinterher, die erneut ein bischen lokalen (Proto-) Punk-Flair mit Geschmacksnoten aus Garage Punk, Hard- und Postcore verbindet. Das erinnert doch tatsächlich mal ein bisschen an Nervosas in American Lies und an Dollhouse in Kill Your Parents und desweiteren spult sich das ab wie eine gute Schnittmenge aus diversen Garage/Hardcore-Hybriden wie etwa Launcher, Freakees, Liquid Assets und Mystic Inane auf der stärker Garage- und KBD-infizierten Seite, sowie Bands á la Imploders, Headcheese, Hood Rats, Alf and Cement Shoes von der stärker Hardcore-lastigen Fraktion.
Schau mal einer an, der Londoner Garage-/Synthpunk-Spezi Tommy Cossack hat seine Machenschaften zur vollen Band expandiert und das Resultat klingt einfach nur brilliant und weitaus größer als jemals zuvor. Dabei entledigt sich der Krempel ein bisschen der Egg-mäßigen LoFi-Schrabbeligkeit zugunsten einer ausgesprochen potenten, dichten und fokussierten Attacke, ohne jemals die böse ansteckenden Hooks zu vernachlässigen in einer kompakten und durchweg spannenden halben Stunde aus atemloser Energie und Aufregung, die durchaus berechtigte Vergleiche zu Hausnummern wie Set-Top Box, Powerplant, Ausmuteants und Satanic Togas hervorruft.
Des Eierpunks eierigste Idioten haben jetzt ihr Langspieldebüt am Start, welches größtenteils aus Neuaufnahmen bereits von bisherigen EPs bekannter Songs besteht, mit dem Vorzug gerinfgügig verbesserter Produktionswerte und entsprechend ordentlich mehr Wumms unter'm Arsch, was das hier soweit zur definitiven Daseinsform dieser Tracks macht und mit Sicherheit auch zur infektiösesten Attacke des hirnamputierten Spaßes für die nächsten dreißig Minuten oder so… Wie gehabt, geiler Scheiß!