Shrudd - For Budding Astrophysicists And Backyard Astronomers

Shrudd aus Loui­se­ville, Ken­tu­cky sind schon ein paar Jah­re un­ter­wegs aber sind erst kürz­lich auf krea­ti­ves Gold ge­sto­ßen mit den Bi­zar­ro und Mi­cro­bio­me EPs im letz­ten Jahr, wo­bei ers­te­re sich eher mit Hard­core-ver­wand­tem Lärm be­fass­te und letz­te­re stär­ker in der Ga­ra­ge-/Syn­th­punk-Ecke ver­an­kert war - ei­ne Äs­the­tik, die auch auf der neu­es­ten EP do­mi­niert und auf wel­cher sie die sti­lis­ti­schen Schräg- und Ver­schro­ben­hei­ten noch mal deut­lich er­hö­hen. Das Er­geb­nis hat ei­ne stär­ke­re Egg­punk-En­er­gie und lässt mich glei­cher­ma­ßen an Bands wie Pri­son Af­fair, Vic­tor, Set-Top Box oder Pau­lo Vicious den­ken wie auch an ge­gen­wär­ti­ge Acts aus der Syn­th-/Elek­tro­punk-Ecke á la Iso­to­pe Soap, Freak Ge­nes, Spy­ro­ids und Power­plant.

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Snooper /​ Prison Affair - Split

Ein ver­damm­tes Dream Team der ge­gen­wär­ti­gen Egg­punk-Wel­le macht ge­mein­sa­me Sa­che auf die­ser neu­en Split-EP in Form zwei­er Bands, die je­weils schon ih­re ganz ei­ge­nen, un­aus­lösch­ba­ren Spu­ren in der Sze­ne hin­ter­las­sen ha­ben. Ich mei­ne, ganz oh­ne Scheiß lässt sich plau­si­bel ar­gu­men­tie­ren, dass bei­de Bands im Grun­de ih­re ei­ge­nen Egg-Sub­gen­res aus der Tau­fe ge­ho­ben ha­ben. Und was die­se Plat­te an­geht: Wie zu er­war­ten ist das nicht we­ni­ger als ein Kil­ler­bün­del mit aus­schließ­lich Hits un­ter der Hau­be!

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Kids - Repetitiom Variatiom

Hier ist noch mal so ein Qua­li­täts­ar­te­fakt des schlau­meie­ri­gen Ga­ra­ge-/Post Punk-Hy­brid­gen­res, das hier nichts all­zu neu­es oder bahn­bre­chen­des ein­bringt aber mit wohl­kon­stru­ier­ten Selt­sam­kei­ten ent­zückt. Ge­nau die rich­ti­ge Do­sis Un­be­re­chen­bar­keit trifft auf ei­ne Fül­le an su­per-ein­gän­gi­gen Hooks. All das rückt den Krem­pel grob in die Nach­bar­schaft von so Bands wie, sa­gen wir mal, ge­dros­sel­ten Ura­ni­um Club, Vin­ta­ge Crop, Dumb, Ab­or­ted Tor­toi­se, Li­thics oder Pinch Points.

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Luxury Apartments - Luxury Apartments

Das ist ja mal 'ne be­ein­dru­cken­de De­büt-LP von die­ser Lon­do­ner Band, die of­fen­bar schon ei­ni­ge Jah­re ak­tiv ist aber sich reich­lich Zeit da­mit ge­las­sen hat, ihr Schaf­fen auf ei­nem Lang­spie­ler zu prä­sen­tie­ren. Vom ers­ten Mo­ment an hat das so ei­nen Vi­be von Sac­cha­ri­ne Trust mit ei­ner Pri­se Flip­per da­zu. Out­su­de Loo­king In ent­fal­tet sich et­wa so als wür­de ein ver­lo­re­ner Wire-Song mit Vol­ca­no Suns und Mis­si­on Of Bur­ma kol­li­die­ren, so­wie mit jün­ge­ren Krea­tio­nen von In­sti­tu­te, Peace de Ré­sis­tance. Ani­mals Eat For Free emu­liert zu Be­ginn vor­wie­gend The Fall der '80er Jah­re, nimmt dann aber ei­ne un­er­war­tet me­lo­di­sche Wen­dung im Cho­rus. Und so ähn­lich geht es wei­ter in die­ser so ek­lek­ti­zis­ti­schen wie auch ge­schmack­vol­len Schatz­kam­mer aus Ideen und Ein­flüs­sen, zu de­nen ich des­wei­te­ren so Bands X (AUS), Mem­bra­nes, Crava­ts, Fun­gus Brains, die frü­hen, noch nicht so stark Dub-ge­tränk­ten Swell Maps und noch vie­le wei­te­re Grö­ßen des DIY Post Punks zäh­len wür­de. Eben­so lie­ßen sich hier ak­tu­el­le­re Bands nen­nen wie Shark Toys, The Cow­boy, So­cie­ty, frü­he­re Slee­pies, die Weir­do-Fran­zo­sen Subt­le Turn­hips oder an­de­re Lon­do­ner Bands wie das Ga­ra­ge-Boll­werk der 2010er Jah­re, Sau­na Youth oder viel­leicht auch Ten­se Men, de­ren nach­träg­lich in 2018 ver­öf­fent­lich­ter Schwa­nen­ge­sang kla­re Ähn­lich­kei­ten auf­weist. Da ist ein­fach kein Platz für Lan­ge­wei­le zwi­schen den end­lo­sen Blitz­schlä­gen aus frei­dre­hen­der In­spi­ra­ti­on und Krea­ti­vi­tät.

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Hammer and the Tools - Hamma

Das ex­zel­len­te De­büt die­ser Band aus Jack­son, Mis­sis­sip­pi lie­fert ei­nen bun­ten Strauß an ge­nüss­lich ent­gleis­ten klei­nen Ban­gern aus Ra­ke­ten­gr­trie­be­nem, Ga­ra­ge-in­ji­zier­tem, Fuzz-ver­seuch­tem Hard- und Post­co­re-Scheiß, der frag­los auf Zu­stim­mung tref­fen wird bei ge­schmacks­si­che­ren Ad­vo­ka­ten von so ka­put­ten Hard­core-Phä­no­me­nen wie et­wa Fried E/​m, Mys­tic In­a­ne, Cri­sis Man, Ro­lex, Head­cheese, ALF und noch vie­len mehr!

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The Gobs - Pop Off

Was soll ich denn hier noch neu­es er­zäh­len zu ei­ner neu­en Gobs-EP? Es sind halt die mo­ther­fuck­in' Gobs! We­nig an­de­re Bands ha­ben ih­re For­mel für glei­cher­ma­ßen dum­men, über­dreh­ten und ab­ge­fuzz­ten Lo-Fi Ga­ra­ge- und Syn­th Punk-Wahn­sin per­fek­tio­niert wie die­se Band aus Olym­pia, Wa­shing­ton. Die ope­rie­ren wei­ter­hin in ih­rer ganz ei­ge­nen Ge­wichts­klas­se.

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Eye Ball - Kick You

Tol­ler klei­ner Le­cker­bis­sen, die­se De­büt­sin­gle ei­ner Band "from the nor­t­hern ame­ri­cas". Kick You klingt wie ei­ne Ver­schmel­zung der bes­ten Ten­den­zen von, sa­gen wir mal, Ra­dio­ac­ti­vi­ty, So­nic Ave­nues und Cheap Whine, ge­würzt mit ei­nem durch­aus to­le­ra­blen Pop Punk-Vi­be. Vio­lins lässt dann ei­nen sat­ten Hard­core-An­schub in ein selt­sa­mes ge­bräu aus frü­hen Pi­xies und Mudho­ney mün­den, ver­edelt mit leicht psych-las­ti­gen Ge­sangs­har­mo­nien.

D. Sablu - No True Silence

Der Ga­ra­gen­spe­zi D. Sab­lu aus New Or­leans hin­ter­ließ schon durch­weg po­si­ti­ve Ein­drü­cke mit ei­ner Rei­he von De­mos und Tapes in den Jah­ren 2020-2022. Auf sei­nem Lang­spiel­de­büt via Yes We Can­ni­bal kommt sei­ne Vi­si­on aber erst­mals so rich­tig fo­kus­siert rü­ber, spannt da­bei sti­lis­tisch ei­nen recht groß­zü­gi­gen Bo­gen et­wa vom leicht in Rich­tung Noi­se Rock/​Postcore ten­die­ren­den Ope­ner Bom­ber Stomp hin zu ul­tra-straigh­ten Ga­ra­ge Punk-Smas­hern wie Too Much Of The News oder dem Dead Boys-in­fi­zier­ten Stuck In A Rut. Ins­ge­samt hat das so ei­nen ge­wis­sen Kid Chro­me, Sau­na Youth- oder Teen­an­ger-Vi­be, macht aber ger­ne auch mal Ab­ste­cher in de­fi­ni­ti­ves Hard­core Punk-Ter­ri­to­ri­um et­wa in den De­to­na­tio­nen Scan­da­lous und World Peace. Was auch im­mer D. Sab­lu hier an­fasst wird zu Gold oder we­nigs­tens zu Kup­fer auf die­sem Al­bum. Nicht zu­letzt füh­le ich mich auch sehr po­si­tiv an die jüngs­te EP von Jean Mi­gnon er­in­nert.

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Goblin Daycare - Agitprop Hotline!

Die De­büt-EP die­ser Egg­punk-Krie­ger aus Is­tan­bul ge­hör­te klar zu mei­nen Fa­vo­ri­ten des Gen­res im letz­ten Jahr und ih­re so­eben er­schie­ne­ne ers­te Lang­spiel­kas­set­te knüpft naht­los an den bo­den­lo­sen Spaß des Vor­gän­gers an. Will hei­ßen: Un­wi­der­steh­lich cat­chy-quir­lig-ver­schraub­te Ga­ra­ge-/Syn­th­punk-Klop­per in ei­nem sehr ähn­li­chen Be­wusst­seins­zu­stand zu so Haus­num­mern wie Pri­son Af­fair, Set-Top Box, Beer und Ghoulies! Al­les dar­an klingt für mich nach Mu­sik.

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Bermuda Squares - Outsider

Noch ein stol­zer Fang hat hier mal wie­der das hy­per­sen­si­ble Früh­warn­sys­tem des Ga­ra­ge Punk-Über­la­bels Feel It Re­cords aus Cin­cin­na­ti, Ohio aus­ge­löst. Die Band aus Min­nea­po­lis teilt sich un­ter an­de­rem Mit­glie­der mit Green/​Blue, Ci­tric Dum­mies und noch ei­nen gan­zen Hau­fen an­de­rer mehr oder we­ni­ger ein­schlä­gi­ger Bands und ver­sprüht auf ih­rer De­büt-LP ei­nen ul­tra­ein­gän­gi­gen '77er Vi­be, der naht­los die Wel­ten der frü­hen US- und UK-Sze­ne ver­eint, et­wa wie ei­ne Ver­schmel­zung von Di­ckies, Dead Boys und Ad­verts, aber auch jün­ge­re Bands bie­ten sich als Re­fe­ren­zen an wie et­wa Shop Talk, The Ce­le­bri­ties, Tom­my and the Com­mies, Sick Thoughts, Bad Sports und Tro­pi­ca­na.

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