Warp Lines - Human Fresh

Me­lo­di­schen Punk-Krem­pel der Lu­xus­klas­se setzt es auf auf dem neu­lich via Dirt Cult er­schie­ne­nen De­büt­al­bum der Warp Li­nes aus Ot­ta­wa. Was in der ers­ten Hälf­te vor al­lem an Bands wie The Es­tran­ged, Red Dons und 90er Klas­si­ker á la Lea­ther­face, Sa­mi­am, Su­gar er­in­nert, zeigt an­de­rer­seits aber auch mit fort­schrei­ten­der Lauf­zeit zu­neh­men­de Ten­den­zen in Rich­tung Noi­se Rock und Post­co­re, ir­gend­wo zwi­schen Me­at Wa­ve, Pol­vo und ex­tra-me­lo­di­schen Jaw­box.

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ISS - Alles 3rd Gut

Das Elek­tro­punk-Duo aus Ral­eigh, North Ca­ro­li­na lädt ein drit­tes mal in Lang­form zum Sam­ple-Ra­te­spiel ein. An ih­rem Sound mo­di­fi­zie­ren sie da­bei im Ver­gleich mit den Vor­gän­gern nicht all­zu viel und das ist auch kei­nes­wegs nö­tig - ISS sind wie ge­habt ei­ne mas­si­ve Spaß­bom­be. Wie es der Ti­tel schon sug­ge­riert: al­les gut hier.

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La Rabbia - Shock Tactics

Tol­len Lärm aus post-pun­ki­gem Grund­ma­te­ri­al und noi­si­gen Tex­tu­ren macht die­se Lon­do­ner Band auf ih­rer De­büt-EP. Die ha­ben sich de­fi­ni­tiv ei­ne gu­te Schei­be Cri­sis ab­ge­schnit­ten, aber auch von Pro­to-Noi­ser­o­ckern wie Flip­per, No Trend. In der Ge­gen­wart wer­den au­ßer­dem Freun­de von Soup­cans, Blank Veins oder Dis­joy si­cher Ge­fal­len dran fin­den.

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Telecult - Phases

In ei­ner sel­te­nen In­stanz des Man­de­la Ef­fek­tes dach­te ich, die Pa­ri­ser Band schon deut­lich län­ger zu ken­nen und dass sie schon min­des­tens ein Al­bum mal ver­öf­fent­licht hät­ten. Tat­säch­lich sind aber erst gu­te zwei Jah­re seit mei­ner ers­ten Be­geg­nung mit ih­rer Mu­sik ver­gan­gen und der An­lass war kein Al­bum son­dern ei­ne 7". Mei­ne Ver­wir­rung dürf­te zum Teil der Tat­sa­che ge­schul­det sein, dass sich in Frank­reich mit Short Days und Night­wat­chers be­reits zwei Bands an ei­nem nicht ganz un­ähn­li­chen Sound ab­ar­bei­ten. Auch dass die Plat­te be­reits an­ge­kün­digt wur­de als drau­ßen noch Schnee lag, hat da si­cher was bei­getra­gen. Je­den­falls glau­be ich, dass noch Schnee drau­ßen lag, aber mein Ge­dächt­nis hat sich nun ja schon mal als ei­ne recht un­zu­ver­läs­si­ge Fak­ten­quel­le er­wie­sen.

Wie auch im­mer, Te­le­cult be­ar­bei­ten je­den­falls die­ses Feld des me­lo­di­schen Punk­rocks mit An­flü­gen von Ga­ra­ge- und Post Punk, das man ne­ben den er­wähn­ten hei­mi­schen Bands noch so mit Red Dons, Ra­dio­ac­ti­vi­ty, The Es­tran­ged, Mark­ed Men oder Cheap Whine in Ver­bin­dung bringt. Die gu­te Nach­richt da­bei ist, dass ne­ben der schwung­vol­len Dar­bie­tung der Band auch die Songs von An­fang bis En­de stim­men und das Al­bum in dem jetzt nicht ge­ra­de rar ge­sä­ten Gen­re­um­feld al­les an­de­re als red­un­dant wirkt. Te­le­cult spie­len da ziem­lich weit oben mit.

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Miedo - Demo

Auf Spa­nisch brül­len­der Ga­ra­gen­punk kommt auf die­sem De­mo von Mie­do aus New York oh­ne Um­schwei­fe und über­flüs­si­ge Schnör­kel di­rekt zur Sa­che, mischt den ei­nen oder an­de­ren Hard­core-Sprit­zer un­ter und tritt da­bei ge­wal­tig vie­le Är­sche. Ent­spre­chend kom­men mir als brauch­ba­re Ver­glei­che et­was simp­ler, aber da­für um­so en­er­gi­scher vor­ge­hen­de Bands wie Pri­o­rs, Ly­s­ol oder Ci­vic in den Sinn.

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The Missed - The Missed 7"

Nach dem Gam­ma World-De­mo zu­letzt ist hier schon die nächs­te Band aus der Asche von Ner­vo­sas. Wo­bei ich jetzt er­wäh­nen muss: Jüngs­te Er­eig­nis­se wei­sen dar­auf hin, dass letz­te­re Band noch gar nicht so tot ist wie zu­vor ge­dacht. The Missed ist je­den­falls die ak­tu­el­le Band von Ner­vo­sas-Gi­tar­ris­tin Mi­ckey Ma­rie. Die hat­te vor ei­ner Wei­le schon mal ein De­mo raus, dem es noch et­was an kon­sis­ten­tem Song­ma­te­ri­al man­gel­te, aber auf ih­rer neu­en EP kli­cken so­wohl ihr Sound als auch die Songs rich­tig in die Gän­ge. Das hat klar noch ein biss­chen von der Vor­gän­ger­band, be­wegt sich aber über­wie­gend im Fahr­was­ser von ge­rad­li­nig me­lo­di­schem Punk­rock, Power Pop und kräf­ti­gem In­die Rock. Mal be­kommt das ei­nen Hauch von frü­hen Sheer Mag-Sin­gles ver­passt, hat den ei­nen oder an­de­ren Red Dons-mä­ßi­gen Ohr­wurm-Cho­rus und ei­nen me­lan­cho­li­schen Un­ter­ton von The Es­tran­ged an Bord; in wei­te­ren Mo­men­ten hört man den dich­ten Al­ter­na­ti­ve Rock von Bob Mould's Su­gar an die Tür klop­fen. Aus­nahms­los er­freu­li­che As­so­zia­tio­nen, al­so.

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Ex-Gold - E-X-E-P-1-4

Ei­ne aus­ge­zeich­ne­te De­büt-EP hat hier ei­ne Band aus Knox­ville, Ten­nes­see ver­bro­chen, de­ren Charme be­son­ders Freun­de des me­lo­di­schem Lärms im Drei­eck von Power Pop, re­lax­tem Schram­mel­punk und me­lo­di­schem In­die­rock kaum ent­kom­men wer­den. Mal hat das ei­nen leich­ten 77er Vi­be und er­in­nert dann et­was an den Klug­schei­ßer­punk von Pro­to Idi­ot - vor al­lem weckt das aber As­so­zia­tio­nen zu Bands von jen­seits des At­lan­tik, wie et­wa Bad Sports, Ste­ve Ada­myk Band, Cor­ner Boys, Ra­dio­ac­ti­vi­ty oder Tom­my And The Com­mies.

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Radioactivity - Erased

Die ers­te neue Mu­sik von Jeff Bur­ke und Kon­sor­ten nach ge­fühlt ziem­lich lan­ger Zeit dürf­te wie­der mal so ziem­lich je­der im Span­nungs­feld von Ga­ra­ge Punk und me­lan­cho­li­schen (Power-)Popmelodien agie­ren­den Band die Er­in­ne­rung auf­fri­schen, wer in die­ser spe­zi­el­len Ni­sche der wirk­li­che Pa­pa ist.

Anxious Living - Anxious Living

Das ma­lay­si­sche Kas­set­ten­la­bel Pissed Off!! Recs hat da mal wie­der ein präch­ti­ges Ar­te­fakt aus­ge­bud­delt in Form ei­ner Band, de­ren Mit­glie­der sich ir­gend­wie über Sin­ga­pur und die Ver­ei­nig­ten Staa­ten ver­tei­len. Ih­re ers­te EP weiß je­den­falls schon durch­weg zu be­ein­dru­cken mit ei­ner straight nach vor­ne ge­hen­den Spiel­art von Post Punk, die man zum Bei­spiel mit The Es­tran­ged, Red Dons, Day­light Rob­be­ry oder ge­mä­ßig­ten Cri­mi­nal Code ver­glei­chen könn­te. Zum Schluss wird dann noch mit ei­ner ge­lun­ge­nen Co­ver­ver­si­on ei­nem eben­falls sehr of­fen­sicht­li­chen Vor­bild Tri­but ge­zollt.

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The Freakees - Live Freakee, Die Freakee

Wie zu er­war­ten ist die neu­es­te EP der Frea­k­ees aus Los An­ge­les mal wie­der 'ne klei­ne Bom­be ge­wor­den und hat sich die Ver­öf­fent­li­chung auf Neck Chop Re­cords so was von ver­dient. Ihr wisst was ihr zu er­war­ten habt: Ei­nen arsch­tre­ten­den Sound im Um­feld von Ga­ra­ge-/Fuzz-/KBD-Punk und Weird­core, der schon län­ger kei­nen Dusch­kopf mehr von un­ten be­trach­tet hat.

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