Die Band aus Guadalajara, Mexiko hat zuletzt noch eine neuere EP rausgelassen, die in ihrer penetranten Oi!-Seligkeit für mich ehrlich gesagt doch etwas schwer zu ertragen ist. Ganz im Gegensatz zu den zwei Songs dieser digitalen Single hier, die eine Woche zuvor erschienen ist. Das sind einfach mal zwei astreine Knaller.
Eine ziemlich unerwartete und ausgezeichnete Musikeinreichung kam hier rein von einer Band aus Zagreb, Kroatien. DDR spielen eine Abart des melancholischen oldschool Post Punk mit einem Fitzelchen Goth im Mix, was mich in verschiedenen Augenblicken mal an gegenwärtige Bands wie Daylight Robbery, The Estranged, Primitive Teeth, Anxious Living, Criminal Code oder Xetas erinnert, während sich aus dem Altbestand auch klar ein bisschen Wipers-mäßige Gitarrenarbeit feststellen lässt und vielleicht etwas spätere Naked Raygun? In der zweiten Halbzeit wird man zunehmend melodischer, was der Sache einen gewissen melancholischen Vibe á la Leatherface, HDQ oder Government Issue der Mitt- bis Spätachtziger hinzufügt.
Kein Wunder, dass der Scheiß sich so vertraut anfühlt. Bei The Wind Ups handelt es um ein neues Soloprojekt von Jake Sprecher, der Freunden von Krach und Melodie unter anderem als Teil von Terry Malts und Smokescreens bekannt sein dürfte. Deutlich lauter und roher als seine anderen Bands in jüngerer Zeit geklungen haben (jedoch noch ein gutes Stück entfernt vom Tempo und Fuzz-Faktor der frühen Terry Malts) klingt das häufig nach einer Fusion zwischen eben jenen Terry Malts und so leicht in Richtung Post Punk schielenden Garagenbands á la Tyvek und Parquet Courts. Andere Songs haben ein bisschen was von The Spits, Ricky Hell oder irgendwas aus dem Reatard(s)-Dunstkreis. Wenn er aber hingegen volle Pulle einen auf Powerpop macht, versprüht das zweifellos einen gewissen British Invasion Vibe.
Als Gegengewicht zum letzten Beitrag ist hier mal ein musikgewordener Shitpost von einem Typen aus Seattle, der zufällig auch in der einen oder anderen lokalen Szene-Legende seine Finger mit drin hatte. Eine Rockoper in vierzehn Akten, die auf ein handliches 7"-Format eingeschrumpft wurde und sich etwas anfühlt wie eine Verschmelzung aus 80er Nomeansno, frühen Minutemen und Saccharine Trust… aber vermutlich hab ich jetzt schon zu viel drüber nachgedacht.
Nicht viel verändert sich jemals in der Musik von Needles//Pins aus Vancouver und in so Scheißjahren wie den letzten anderthalb kann diese Vertrautheit überaus beruhigend wirken. Sie spielen immer noch diese gewisse Art von Punk Rock… ihr wisst schon. Die vollkommen unsubtile und ganz uncool aufrichtige, die emotionale, melodische, euphorische, Folk- und Americana-getränkte Machart, die immer zu peinlichem Mitgesinge und emotionalem Ausdruck im Publikum führt. Einfach abartig. Ich vermisse es gerade so sehr…
Nur um das mal klarzustellen: Wenn ihr mich überzeugen wollt, dass ich umgerechnet ~4,60€ dafür bezahle um ganze zwei Songs runterzuladen, dann sollten diese zwei Songs besser mal verdammt brilliante, über jeden Zweifel erhabende Kanonen sein. Aber verdammt brilliante, über jeden zweifel erhabene Kanonen… ja das sind diese Songs einer Band aus Tokyo fraglos. Die Kasse darf also mal klingeln.
Dieses Duo aus Sydney und London trifft bereits auf Anhieb alle Nägel auf den Kopf mit so ehrlichen wie eindringlichen Lyrics und einem Sound nicht ganz unähnlich zu jüngeren britischen DIY-Erscheinungen wie Silicone Values und Suburban Homes, wobei Nasty Party ihre deutlichen Television Personalities-Vibes aber mit einer guten Ladung Buzzcocks-Drive ausbalancieren. Außerdem kommen mir dabei noch Proto Idiot und Freak Genes in den Sinn.
Mal wieder ein viel zu kurzes Tape mit gutem, bescheuertem oldschool Punk-Gepolter und deutlicher KBD-Schlagseite, auf's Band gekeucht von zwei Mitstreitern der Spacken Launcher aus L.A.. So ein Angebot kann ich natürlich keinesfalls ablehnen.
Na das ist mal ein Leckerbissen! Eine Band aus Ciudad López Mateos, Mexiko liefert hier eine Containerladung purer Glückseligkeit ab, die sich in drei unmittelbar vorwärts gehenden Songkanonen manifestiert. Die Synth-Glasur obendrauf perfektioniert einen dringend benötigten Zuckerflash, der sofort ins Blut übergeht.
Der erste Langspieler der Kapelle aus Melbourne setzt nahtlos fort, was schon die früheren EPs so liebenswert machte. Sicher, ihrem oldschooligen Garage Punk mit deutlichem Radio Birdman-Einschlag ist inzwischen ein ganz schön langer Bart gewachsen. Aber was für ein charmanter, ja göttlicher Bart das ist! Es ist ihnen zugute zu halten, dass sie auch etwas Abwechslung versuchen, hier und da mal einen klaren Wipers-Einfluss durchscheinen lassen, mit düsterem Post Punk rumspielen oder sich an AmRep-mäßigem Sludge- und Noise Rock versuchen. Aber machen wir uns hier nichts vor; am besten sind sie immer noch darin, straighte aber ausgefeilte Rocker am fließenden Band rauszuhauen wie eine gut geölte Maschine.