Ganz schönen Wind macht die Formation aus Stockholm auf ihrem ersten Langspieler. Der Sound ist irgendwo an den Tellerrändern von Hardcore und Post Punk zu verorten, bringt aber ebenso den Vibe der aktuellen Dark-/Death Punk-Welle mit. Das klingt geringfügig verwandt mit Acrylics, Dauðyflin, Tarantula, The Bug oder den derberen Momenten von Criminal Code. Jede Menge schlechte Laune also. Und schlechte Laune kann man in diesen Tagen ja nie genug haben.
Das ist schon die dritte Platte an einem Stück heute, deren Songtexte in einer mir unverständlichen Sprache gesungen, gebrüllt oder gekotzt werden. Das ist reiner Zufall, echt jetzt. Jedenfalls kommen Laxity aus Krakau und treffen absolut meinen Nerv mit einem Sound aus Post Punk, ganz viel Noise, No-Waviger Dissonanz und vereinzelt etwas Hardcore. Wen Bands wie Soupcans, Vulture Shit, Gumming oder Strange Attractor nicht abschrecken, der ist sicher auch bei dieser Band ganz richtig am Platze. Aber auch wer sich für eine extra-krude Variante von Spray Paint erwärmen kann, wird hier seine Momente finden.
Auf ihrer aktuellen, äh… definitiv-keine-LP sorgen Antibodies aus dem kanadischen Charlottetown für höchste Zufriedenheit mit so schnörkellosem wie auch hochexplosivem Hardcorezeugs, das obendrein mit einem spaßigen Garagen- und Fuzzpunk-Faktor aufwartet.
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Zwei Bands aus Indianapolis geben sich auf diesem Tape die Ehre. The Resource Network machen dabei schon mal einen saustarken Eindruck und bewegen sich zwischen Hardcore, Garage und Post Punk, der in einer perfekten LoFi-Produktion daher kommt. Big Hog mixen dann Hardcore mit Hardcore und einem ähnlich auf Hochglanz geschrubbten Sound, wären dabei gerne Slayer. Auch das hat seinen Charme.
Steilen Scheiß veranstaltet diese New Yorker Band auf ihrem Debütalbum in Form eines etwas surreal anmutenden Sounds aus Post- und Hardcore, Post-, Blues- und Cowpunk. In etwa wie ein gemeinsamer Fiebertraum von Wymyns Prysyn und Gun Club. Ein stilistischer Frankensteinbastard, wie ich ihn so bislang noch nicht zu hören bekam. Und dabei so aus einem Guss, dass die Grenzen zwischen den Songs zunehmend verfließen, was letztendlich nur noch weiter zur unwirklichen Atmosphäre der Platte beiträgt.
Diese Band aus Portland bewegt sich in einem ähnlichen Fahrwasser wie etwa Bad Breeding oder Acrylics, also auf der Schnittstelle zwischen Hardcore, Postcore und -punk mit subtilem Garagenschliff, dem sie aber als gewisses Etwas noch einen ordentlichen Batzen Chaos zusetzen. Gelungener Fön.
Sehr erfreuliche Debüt-EP einer Band aus Malmö. Das aus der Zeit gefallene, halbwegs rohe Punk-/Hardcore-Gedöns darauf bildet sich nichts besonderes ein und hinterlässt den Eindruck einer vergessenen Zeitkapsel aus den frühen 80ern, die von der amerikanischen Westküste aus nach Jahrzehnte langer Reise auf der skandinavischen Halbinsel angespült wurde.
Das Demo dieser belgischen Band ist ein einziger und ganz vorzüglicher Dachschaden, der seine elf Songs aus LoFi-Garagepunk mit über die Laufzeit steigender Hardcore-Tendenz in gerade mal acht Minuten wegscheppern lässt.
Ich bin jedes mal aufs neue verzückt, wenn oldschooliger Hardcore- und Garage Punk gemeinsame Sache machen und mit vereinten Kräften zur Attacke ansetzen. Vertigo aus dem australischen Geelong präsentierten sich vor einer Weile bereits mit ihrem Debüt-Tape als ein herausragender Vertreter dieses speziellen, bislang namenlosen Subgenres. Der Nachfolger ist jetzt erneut via Anti-Fade draußen und macht nochmal einen etwas runderen Eindruck, wobei diesmal auch regelmäßige Einsprengsel von prähistorischem Metal auffallen, aus einer Zeit in der er noch Heavy mit Vornamen hieß.