Der neueste Output auf ETT kommt aus Berlin und hat mal wieder ein paar Mitstreiter transkontinental einschlägiger Namen wie etwa Vexx, Cuntroaches, G.L.O.S.S. mit von der Partie. Ihre Debüt-EP liefert nach einem schon ausgesprochen unentspannten Demo eine einzige Reizüberflutung an derbe grobmotorischem Hardcore der Marke Kopfschuss. Platsch!
Schick rumpelndes Zeug von einer Band aus Vancouver. Was einem da auf ihrer ersten EP entgegengeplärrt kommt riecht stark nach einer Verschmelzung von zeitgenössischem Garage Punk mit ultraklassischem DC-Hardcore, ziemlich genau auf halber Strecke zwischen Minor Threat und Gray Matter.
Das erste Demo vor zwei Jahren von der Band aus Oslo versprach schon einiges, basierte für meine Tasse Tee aber noch etwas zu stark auf ausgeleiertem Metal-Riffing. Genau dessen haben sie sich auf ihrer ersten 7" - natürlich wieder via Byllepest veröffentlicht - entledigt und ihr kratzbürstiger Sound zwischen Post- und Hardcorepunk entwickelt darauf eine nicht zu unterschätzende Sprengkraft.
So einige sonnenscheue Geschöpfe sind ja in den letzten Jahren aus der trüben Dark Punk / Death Rock-Revival Pfütze gestiegen und trotz einiger klarer Höhepunkte hält sich mein Interesse doch meistens in Grenzen aufgrund der Gleichförmigkeit, die von den meisten dieser Bands an den Tag gelegt wird. Selten aber kam mir eine derartige Konsequenz und radikale Vision unter wie auf dem zweiten Minialbum von Heterofobia aus Monterrey, Mexiko. Ihr roher und ungewaschener Deathcore ist das ideale Gegengift für die weitgehende Sterilität des Genrespektrums.
Explosiv-beißfreudigen Hardcorepunk mit unterschwelligem Garagenvibe, der auch in punkto Songs etwas mehr Plan zu haben scheint als der durchschnittliche Genrevertreter, wird von diese New Yorker Band mit ordentlich Schmackes auf den Asphalt geschmettert.
Spanisch sprechendes Hardcoregedöns von einer Londoner Band. Apedreado haben's mit ihren Pedalen auf deine Tweeter abgesehen und stellen einen weiteren hochwertigen Vertreter dieser kompromisslos stockdüsteren, Noise-getränkten Genrenische dar, über deren historische Herkunft und Einordnung mich mal dringend irgendein Erwachsener aufklären müsste. Aktuell passt es jedenfalls wie Arsch auf Eimer zu Bands wie Impulso, Sesso Violento. Oder auch zu diversem Krempel aus der Isländischen Szene á la Dauðyflin und Roht.
Hardcorepunk aus New Orleans, genau so wie er mir am liebsten ist. Etwas abgefahren und ungewöhnlich nämlich, so wie es die Zucht und Ordnung liebende Szenepolizei gar nicht gerne sieht. Mit einem unhygienischen Schmutzfilm aus Noise überzogen und einem unaufhaltsam rund laufenden Antrieb ist das eine abgefuckte Pracht, die unter anderem auch Genießer von Bands wie Fried Egg, Acrylics, Mystic Inane oder Anxiety sicher zu goutieren wissen.
Ich musste mir gerade mal selbst die Augen reiben anlässlich der Tatsache, dass es sich hier erst um die zweite EP der italienischen Hardcoreformation handelt. So stark hat sich der Vörgänger in meine Synapsen eingebrannt, dass es mir vorkommt als wären Impulso schon immer da gewesen. Kurzspieler Nummer zwei - schon im letzten Jahr erschienen (gracias an Sonic Threat für den Wink mit'm Zaunpfahl) und diesmal von den norwegischen Genre-Spezialisten Byllepest zu bekommen - legt jedenfalls wiederholt eine gemein hohe Messlatte vor mit einer Spielart von Hardcorepunk, kompromisslos und unnachgiebig, der irgendwie schon recht klassisch und dennoch fest in der Gegenwart verankert klingt; der eine Beklemmung transportiert, dass alles Licht erlischt, das letzte zaghafte Flämmchen an Sauerstoffmangel krepiert.
Die letztjährige EP der kanadischen Punks wusste schon sehr zu gefallen, aber mit dem Nachfolger treffen sie bei mir diesmal so richtig ins Schwarze. Ihr saumäßig tight eingeknüppelter Hardcorepunk der oldschooligen Machart hat dabei deutlich hörbar seinen Garagenmotor aufgemotzt und beides zu einer tadellos ineinander greifenden Maschine verschweißt, die nicht nur ordentlich Wind sondern auch unendlich Spaß macht.
Ein roher und primitiver, vollkommen über die Klippe gerollter Garage-/Hardcore-Hybrid kommt hier von einer Band aus Toronto angepoltert, der so beherzt den Elefanten im Porzellanladen channelt, dass mir zwangsläufig ein kleines bisschen warm ums Herz wird.