Fex Urbis - Blood & Guts

Schön zu se­hen, was in letz­ter Zeit so an der­bem, düs­te­rem Lärm aus UK zu uns rü­ber­schwappt, der noch vor ei­ni­gen Jah­ren fast aus­schließ­lich aus den Ver­ei­nig­ten Staa­ten oder aus skan­di­na­vi­schen Kel­ler­räu­men kam. Fex Ur­bis sind ein wei­te­res glän­zen­des Bei­spiel für die der­zei­ti­ge Vi­ta­li­tät der bri­ti­schen DIY-Sze­nen. Ihr stän­dig zwi­schen den Eck­punk­ten Post­punk, Hard­core und Noi­se os­zil­li­en­der Lärm er­in­nert mich durch­aus an die et­was der­be­ren Mo­men­te von Cri­mi­nal Code und be­schwört auch ein we­nig von der ent­fes­sel­ten En­er­gie der frü­hen Lower her­auf.



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Sesso Violento - Vicious

Die ita­lie­nisch-bri­ti­sche Kra­wall­band gibt sich auf ih­rem neu­es­ten nicht-ganz-Lang­spie­ler ein gu­tes Stück grif­fi­ger als bis­her ge­wohnt, ich be­geg­ne dem mit et­was ge­misch­ten Ge­füh­len. Am bes­ten sind die im­mer noch, wenn sie oh­ne Rück­sicht auf Ver­lus­te auf die Schei­ße hau­en. In Li­ving Af­ter Mid­night las­sen sie ein klei­nes biss­chen Me­lo­die zu, auch das kommt gut. Ein ech­tes Pro­blem ha­be ich hin­ge­gen mit ih­rem neu­en Hang zum Break­down. Oh­ne Scheiß: Der Break­down muss end­lich ster­ben, sonst se­he ich für Hard­core kei­ne Zu­kunft.



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Arse - Primitive Species

Was für ein ver­dammt gei­ler Scheiß ist das denn bit­te? Das De­büt-Tape die­ser Band aus Syd­ney ist ei­ne un­ver­schäm­te Wucht. Ir­gend­wo zwi­schen kom­pro­miss­los vor­wärts rol­len­dem Hard­co­re­punk, noi­ser­o­cki­ger Gi­tar­ren­ar­beit und un­ge­zähm­tem Post­punk ent­wi­ckelt das ei­ne En­er­gie, die mich mehr als nur ein biss­chen an das ers­te Bad Bree­ding Al­bum er­in­nert, aber auch Freun­de von Bands wie Acrylics, Lei­su­re World oder An­xie­ty soll­ten hier un­be­dingt mal ein Ohr ris­kie­ren!



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Észlelés - Demo

Mit sehr schön häss­li­chem Lärm kommt das De­mo von Észlelés aus Bu­da­pest da­her, den man ir­gend­wo zwi­schen Fuzz- und Ga­ra­ge Punk, Noi­se, Hard­core und au­ßer­dem in der Nä­he an­de­rer Kra­wall­ka­pel­len á la Fried Egg, Ivy, An­xie­ty oder frü­hen S.H.I.T. ein­ord­nen kann.


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Deltoids - Demo

Die ers­te Ton­kon­ser­ve die­ser Ber­li­ner Band stellt sich als ein vor­züg­lich flup­pen­des En­er­gie­bün­del aus räu­di­gem Punk, Ga­ra­ge und ei­nem Sprit­zer Hard­core her­aus. Klingt jetzt si­cher nicht so span­nend, aber der Teu­fel liegt bei so­was ja be­kann­ter­ma­ßen im De­tail und in die­sen vier Songs kommt ein­fach al­les so­was von auf den Punkt. Es scha­det da­bei si­cher nicht, dass auch die Dar­bie­tung ganz hoch­qua­li­fi­ziert Po­po zu tre­ten weiß.


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U-Nix - 8 Songs

Wun­der­ba­rer Krach kommt da mal wie­der aus dem Hau­se Drop Me­di­um. Bei U-Nix aus Port­land sind un­ter an­de­rem Ex-Mit­glie­der von NASA Space Uni­ver­se am Werk und auf die­sem Tape ver­sam­meln sich Songs, die zu­vor auf ei­ner 7" und ei­ner Com­pi­la­ti­on er­schie­nen sind. Der ul­tra-old­schoo­li­ge, ab­so­lut kom­pro­miss­lo­se Hard­co­re­punk dar­auf ge­hört in sei­ner un­auf­halt­sa­men Wucht zwei­fel­los zu den ro­hes­ten, aber auch über­zeu­gends­ten Lärm­at­ta­cken, die ich die­ses Jahr zu hö­ren be­kom­men hab.



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Ecstasy - Ecstasy

Der ers­te Kurz­spie­ler die­ser Band aus San Fran­cis­co macht schon mal ei­nen aus­ge­zeich­ne­ten ers­ten Ein­druck in der Ge­stalt von fünf aus­ge­spro­chen kurz an­ge­bun­de­nen Aus­brü­chen aus Hard­core, Post- und Ga­ra­ge Punk.


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Haram - بس ربحت, خسرت (When You Have Won, You Have Lost)

Die New Yor­ker Band fällt ja schon al­lei­ne durch den Sel­ten­heits-Fak­tor ei­ner US-Band mit ara­bi­schen Tex­ten auf und auch die wie­der­hol­ten, un­er­freu­li­chen Be­geg­nun­gen des Sän­gers Nader Ha­ram mit di­ver­sen in der Ter­ror­ab­wehr in­vol­vier­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen ha­ben ver­ein­zelt für Schlag­zei­len ge­sorgt. Nee, klar. Wer auf ara­bisch singt kann ja nur ein ganz fie­ser Ter­ro­rist sein.

Jetzt ist nach ei­ni­gen EPs der ers­te Lang­spie­ler der Band er­schie­nen und es stellt sich her­aus, dass man ih­nen auch al­lei­ne auf­grund ih­rer Mu­sik sei­ne Auf­merk­sam­keit wid­men soll­te. Die weiß mich näm­lich pro­blem­los zu über­zeu­gen. Kräf­ti­ger aber ro­her Hard­co­re­punk, der zeit­ge­mäß und old­schoo­lig zu­gleich klingt, der nicht nur end­los die tau­send­mal ge­hör­ten, aus­ge­lutsch­ten drei­ein­halb Riffs auf­wärmt und sich auch nicht an der all­ge­mei­nen Break­down-Epi­de­mie be­tei­li­gen will. Die Be­to­nung liegt hier auf "Punk" und in den Songs ver­birgt sich tat­säch­lich ein ge­wis­ses Maß an dre­cki­gem Rock'n'Roll. Ich füh­le mich et­was an di­ver­se Ver­tre­ter des un­mit­tel­ba­ren prä-Re­vo­lu­ti­on Sum­mer Di­sch­ord-Sounds der mitt­le­ren Acht­zi­ger er­in­nert. Aber ich bin jetzt auch nicht so der gro­ße Ex­per­te im Hard­cor­ebe­reich, Gen­re-Ken­ner wer­den da si­cher noch ganz an­de­re Ein­flüs­se raus­hö­ren.



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Acrylics - Structure/​Gluttony 7"

Auch auf ih­rer ver­mut­lich fünf­ten EP setzt die Band aus dem ka­li­for­ni­schen San­ta Ro­sa noch­mal ei­nen drauf. Das sind zwei durch­weg run­de, un­nach­gie­bi­ge Noi­se­co­re-At­ta­cken auf höchs­tem Ni­veau.

Nasti - Big Achievements

Ein bren­nen­des En­er­gie­bün­del aus räu­di­gem Hard­co­re­punk, ei­nem ge­wis­sen Post­co­re-An­teil und ei­nem herz­haf­ten Noi­se-Nach­bren­ner ist der ers­te Lang­spie­ler von Nas­ti aus Se­at­tle. Im Bol­ler­mo­dus, der hier do­mi­niert, tre­ten sie schon sehr be­acht­lich Po­po. Aber die ei­gent­li­chen Glanz­stü­cke des Al­bums sind in mei­nen Au­gen die im Tem­po ge­dros­sel­ten Songs Sta­le und Atro­phy, bei de­nen sich die Band sti­lis­tisch et­was wei­ter aus dem Fens­ter lehnt.



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