(…) so fokussiert wie schon lange nicht mehr (…) schrieb ich anlässlich ihres letzten Albums Smile Building's Exit. "Hold my beer…" sagt daraufhin die Band aus Tempe, Arizona und schüttelt eine weitere LP aus dem Ärmel, zur gleichen Zeit aufgenommen wie der Vorgänger und mit einem sogar nochmal etwas eingängigeren Gesamtvibe. Ihr patentierter Mix mit Elementen aus sowohl aktuellen wie auch altertümlichen Post Punk-Zaubertricks, oldschooligem Noise Rock und stark No Wave- und 80er The Fall-inspirierten Lärmexperimenten hat noch nie so hell gefunkelt, so catchy und rund geklungen wie auf dieser Platte.
Luxuriöses neues Futter für Garage- und Eggpunk-Enthusiasten kommt hier von einer Band aus Cincinnati, Ohio. Soft Violence and Why Fight reflektierem die schrägen Stilblüten etwa von Prison Affair, Nuts, Beer, Cherry Cheeks und Pringue, erweitern diese Ästhetik jedoch mit einem deutlich psychedelischen Unterton, der in erster Linie vom mehrstimmigen Gesang transportiert wird. Auch Null Future hat da reichlich von, aber begibt sich sehr fachmännisch doch eher in klassisches Garage Punk-Terrirorium mit einem Vibe á la Mononegatives, zusätzlich ausgestattet mit einer puristischen Fuzzpunk-Kante. Der Rausschmeißer It Goes On ähnelt dann zu guter Letzt sehr deutlich den krautig-psychedelischen Post Punk-Vibes der Stadtnachbarn The Drin und The Serfs, was natürlich auch über personelle Überschneidungen mit jenen spekulieren lässt.
Mitreißender Postpunkscheiß aus New York, der einen ultraklassichen Vibe á la Joy Division/Bauhaus/frühe Interpol sorgfältig mit einer Tendenz zum melodischen Powerpop ausbalanciert, die dann eher an so Bands wie Woolen Men, The Estranged oder Radar Eyes denken lässt… und vereinzelte Spuren von Wipers oder Television lassen sich auch darin erkennen. Ganz anders als der übliche Genre-Flickenteppich, ist hier alles robust gebaut und durchdacht, jeder dieser Songs ist fest verankert in durchweg solidem Songhandwerk.
Nach einem vielversprechenden Demo und einer ersten EP, die auf mich eher wie ein Schnellschuss wirkte und sich schwertat, ihrer eher simplen Rock'n'Roll-Formel nötige Substanz und Profil zu verleihen, operiert die Band aus Perth nun auf ihrem Langspieldebüt wieder in der goldenen Zone. Klar, das ist nach wie vor nicht das originellste Zeug das Garage Punk zu bieten hat aber diese Songs funktionieren einfach und es ist schwer sich nicht von dieser wild-nervösen Energie mitreißen zu lassen, die ein bisschen rüberkommt wie ein Mix aus Nervosas, Vexx, Ex-Cult und - als etwas aktuellere Referenz - Cel Ray mit weiteren Ähnlichkeiten zu Bands á la Piss Test, The Neuros, Gen Pop oder The Abandos.
Das ist der Typ von The Uglies, der hier rumbellt, oder? Die neue EP dieser Australier ist auch sonst nicht ganz unähnlich zum Output besagter Band, treibt das ganze aber in eine etwas verspieltere, abenteuerlichere, geringfügig postpunkige Richtung, die sich häufig etwas nach Useless Eaters oder Knowso anfühlt, subtil erweitert um moderige Dungeon-Vibes, die sich durch die ganze Platte ziehen.
Lichtgestalten des gegenwärtigen, schrägen Garage- und Synth Punk machen gemeinsame Sache auf dieser netten kleinen EP und ihr werdet sicher so überrascht sein wie ich: Es klingt genauso wie ihr es euch vorgestellt habt und wer daran etwas auszusetzen hat muss ein schlechter Mensch sein. Die Scheiße regelt!
Kawumm! Exquisiter neuer Scheiß im Fahrwasser des Garage-verseuchten Oldschool Hardcore-Chaos, losgetreten von einer Band aus Perth, Australien deren Geräusche mich an so Bands wie G.U.N., frühe Electric Chair, Cement Shoes, Crisis Man, Cülo oder Chain Whip erinnern.
Die spanischen Noise Pop-Overlords Beta Máximo schlagen wieder zu mit einem starken Bündel neuer Songs. Schwer zu glauben, dass ihr gigantischer Output erst irgendwann im letzten Sommer seinen Anfang genommen hat… Ursprünglich noch mit einer deutlichen Eggpunk-Ästhetik, hat sich ihr Sound graduell in eine etwas ruhigere und verträumte, leicht Shoegaze-mäßige Richtung entwickelt und diese neuen Songs sind fraglos die rundeste Inkarnation ihrer jüngeren Entwicklung.