Musikresteficken #10

Wer von euch in den letz­ten Wo­chen im­mer noch nicht den Hals voll ge­kriegt hat, kann sich ja schon mal an die­sen hö­rens­wer­ten Über­bleib­seln die Zäh­ne aus­bei­ßen. Wird mor­gen fort­ge­setzt. (mehr …)

Das Rad - Radiation

das rad

Die­ses Psych-Trio aus To­ron­to fiel be­reits durch ei­ne sehr viel­ver­spre­chen­de EP im letz­ten Jahr und di­ver­se Split­ver­öf­fent­li­chun­gen auf. Jetzt ha­ben sie auf Plea­sence Re­cords ih­re ers­te LP ver­öf­fent­licht. Und die kommt gleich wahn­sin­nig aus­ge­reift und selbst­be­wust da­her, ein ge­wal­tig vor­wärts rol­len­der Bro­cken von ei­nem Al­bum, das dich glei­cher­ma­ßen high macht und run­ter­zieht, auf­pumpt, be­ne­belt und dir hin­ter­rücks in die Ei­er tritt. Mu­si­ka­lisch ei­ne wil­de Mi­schung aus dre­cki­gem Noi­se- und Ga­ra­gen­punk, düs­te­ren Sludge- und Doom­riffs, flä­chi­gem Space Rock und lang­sam vor sich hin bro­deln­dem Stoner-Ge­döns. Ham­mer. Nee, Vor­schlag­ham­mer… min­des­tens.



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Yes I'm Leaving - Slow Release

yes i'm leaving

Yes I'm Lea­ving, ein Trio aus Syd­ney, spielt recht riff­las­ti­gen, re­pe­ti­ti­ven Noi­se­r­ock al­ter Schu­le mit leich­tem Grunge-Ein­schlag und ge­le­gent­lich auch ein paar Ga­ra­gen­ein­flüs­sen. Slow Re­lease mar­kiert ei­nen deut­li­chen Qua­li­täts­sprung im Ver­gleich zu ih­rer letz­ten Plat­te, auf der sie noch et­was ein­sei­tig und mo­no­ton die Peit­sche aus­pack­ten, das Zu­cker­brot aber zu hau­se ver­ga­ßen. Hier ha­ben sie sich deut­lich wei­ter­ent­wi­ckelt, ver­pas­sen ih­ren Songs et­was ab­wechs­lungs­rei­che­re Struk­tu­ren und set­zen an stra­te­gisch wich­ti­gen Punk­ten ein­gän­gi­ge, me­lo­di­sche Kon­tras­te zu dem gan­zen Ge­schred­der.



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DeadShred - Thousand Yard Staring Competition

DeadShred

Schon wie­der was aus Bris­bane, un­ter an­de­rem sind dies­mal Mit­glie­der von Slug Guts und Thigh Mas­ter mit von der Par­tie. Halb­wegs düs­te­rer aber doch schön vor sich hin groo­ven­der Post­punk, der sich wohl ei­ni­ge Schei­ben von PiL und Gang Of Four ab­ge­schnit­ten hat, trotz­dem ei­gen­stän­dig wirkt.

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Sheer Mag - Sheer Mag 7"

sheer mag
Ab­ge­han­ge­ner, power­pop­pi­ger Ga­ra­gen­rock von ei­ner Band aus Phil­adel­phia, der knie­tief durch ur­alte Ame­ri­ca­na-Tra­di­tio­nen wa­tet. Sie rei­chern aber die klas­si­schen Sou­thern-Ein­flüs­se durch Ton­nen­wei­se 77er Me­lo­die­ver­liebt­heit und auf­fäl­lig souli­ge Ar­ran­ge­ments und Hooks an, was sie viel­leicht ein we­nig als den be­kiff­ten klei­nen Bru­der der Aus­tra­li­er Roy­al Hea­da­che durch­ge­hen lässt.


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Peter Muffin und die Heilsarmee - Nasenbluten gegen Deutschland

Peter Muffin

Deutsch­spra­chi­ger Post­punk ist für mich im­mer so ei­ne zwie­späl­ti­ge An­ge­le­gen­heit. Für je­de wirk­lich ei­gen­stän­di­ge und gu­te Band á la Hu­man Ab­fall oder Ban­que Al­le­man­de fin­det man je­weils ge­fühl­te hun­tert mal rou­ti­nier­te Gen­re-Stan­dard­kost, un­in­spi­rier­tes Ma­len nach Zah­len. Da­zu kom­men noch­mal so vie­le Ba­by­fon-Mit­schnit­te aus der Post­punk-Krab­bel­grup­pe, bei de­nen die Be­tei­lig­ten zwar of­fen­sicht­lich Spaß hat­ten. Die El­tern wer­den ganz stolz. Al­le nicht hor­mo­nell be­ein­träch­tig­ten Per­so­nen kli­cken je­doch schnell auf den Un­sub­scri­be-But­ten an­ge­sichts der be­vor­ste­hen­den Ba­by­fo­to-Show.
In die Rich­tung gin­gen auch die bis­he­ri­gen Ver­öf­fent­li­chun­gen des Stutt­gar­ter So­lo­pro­jekts Pe­ter Muf­fin. Nun gut, der Bur­sche ist ja auch noch nicht so lan­ge voll­jäh­rig. Auf sei­nem neu­es­ten, schnell und dre­ckig pro­du­zier­ten Al­bum weiß er aber mit aus­ge­zeich­net ab­ge­fuck­ten Ga­ra­gen­post­punk zu über­zeu­gen, den man in so gut, ran­zig, ge­stört und ro­ckend hier­zu­lan­de eher sel­ten vor­fin­det. Das wird nicht zu­letzt der Tat­sa­che zu ver­dan­ken sein, dass der Bub hier ei­ne Band mit or­dent­lich Feu­er unter'm Arsch um sich ge­schaart hat. Die Heils­ar­mee ver­eint ein paar üb­li­che Ver­däch­ti­ge aus dem Stutt­gar­ter Um­feld, die un­ter an­de­rem an Ka­ri­es und Die Ner­ven ei­ne ge­wis­se Mit­schuld tra­gen.


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Snits - Pillow Talk?

snits

Kom­pro­miss­los nach vor­ne ge­hen­der Ga­ra­gen­fuzz­punk aus Mi­chi­gan mit leicht grung­i­ger Kan­te. Von so­was wie Ori­gi­na­li­tät kann man hier na­tür­lich nicht spre­chen, aber wer beim an­hö­ren die­ser EP auf sol­che Ge­dan­ken kommt soll­te eh mal zum Arzt ge­hen.

Cigüeña - Neptuno

ciguena

Me­lo­di­scher und doch räu­di­ger In­die­krach von ei­nem Duo aus Va­len­cia, Spa­ni­en. Man stel­le sich vor, die me­lo­di­sche­ren Ten­den­zen von Mis­si­on of Bur­ma und So­nic Youth wä­ren ver­se­hent­lich in den 90er Post- und Emo­co­re-Bot­tich ge­fal­len. Die Plat­te gibt's für lau bei Band­camp.



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Feature & Slowcoaches - Tourists (Split EP)

feature slowcoaches

Hüb­sche Split­ver­öf­fent­li­chung an­läss­lich ei­ner zu die­sem Zeit­punkt be­reits be­en­de­ten UK-Tour der bei­den Bands. Die ge­ben je­weils zwei neue Kost­pro­ben von ih­rem Fuz­zi­gen In­die-/Punk­rock zum bes­ten. Dann for­dern sie zu ei­nem ge­pfleg­ten Co­ver-Du­ell auf, bei dem sie sich je­weils an ei­nem Klas­si­ker von Wire die Zäh­ne aus­bei­ßen. Da­bei stel­len sich bei­de Bands nicht blöd an, aber ich fin­de Fea­ture ha­ben da ei­ne hal­be Na­sen­län­ge Vor­sprung. :-)


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Jonly Bonly - Put Together

jonly bonly

Das an­de­re 12XU hat mal wie­der zu­ge­schla­gen. Jon­ly Bon­ly aus Aus­tin spie­len un­wi­der­steh­li­chen Power­pop mit ei­ner Schip­pe Post­punk. Un­über­seh­bar ist da­bei der Ein­fluss von Wire (duh!) und Wi­pers. Des­wei­te­ren klin­gen sie in et­wa so als hät­te man je­ne mit Un­der­to­nes, The Jam und Mo­dern Lo­vers ver­schmol­zen. Gei­ler Scheiß!


Al­bum Stream gibt's lei­der nicht. :-|
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