The Cowboy aus Cleveland haben bisher noch mit jeder Platte absoluit meinen Nerv getroffen und ihre dritte LP setzt diesen Trend nahtlos fort. Ihr Sound läuft inzwischen so rund wie ein Uhrwerk und inzwischen würde ich mal sagen, dass sie an der Schnittstelle von drückendem Garage Punk und kantigem Noise Rock ihre ganz eigene kleine Mikro-Nische mit sofortigem Wiedererkennungswert etabliert haben, jedoch weiterhin genug frische Ideen einbringen um die Scheiße spannend zu halten.
Das Londoner Postcore-/Noise Rock-Duo überzeugt ein weiteres mal mit blanker Durchschlagkraft gekoppelt mit kühler Präzision, wobei jede einzelne Sprengladung auf ihrem zweiten Album ein minimales Rezept für den maximalen Schaden anzuwenden versteht. Essenzielles Programm für Freunde etwa von Tunic, USA Nails, Metz oder Death Panels.
Nicht sehr lang nach der During 7" auf Chunklet Industries (von denen ist in naher Zukunft auch ein Langspieler zu erwarten) dockt jetzt noch ein weiteres Projekt mit Beteiligung des Spray Paint Gitarristen und Vokalisten Cory Plump an. Hier macht er gemeinsame Sache mit einem Typen namens Chris, der in irgendeiner nicht näher erläuterten Funktion mal mit Les Savy Fav und Trans Am gearbeitet hat. Zusammen brauen die zwei jedenfalls etwas zusammen, das die stärker elektro-fokussierten Vibes der letzten paar Spray Paint-Veröffentlichungen um eine gewisse Industrial-Kante anreichert und in einen weitaus dunkleren, psychedelischen Albtraum versetzt. Das Ergebnis hat dann auch mal ein bisschen was von Exhaustion, Haunted Horses oder Danyl Jesu, besonders aber auch von den Dub-infizierten Soundscapes von Exek, mt denen sie nicht zuletzt dieser gewisse Hauch von Swell Maps verbindet.
Die Band aus Guadalajara, Mexiko hat zuletzt noch eine neuere EP rausgelassen, die in ihrer penetranten Oi!-Seligkeit für mich ehrlich gesagt doch etwas schwer zu ertragen ist. Ganz im Gegensatz zu den zwei Songs dieser digitalen Single hier, die eine Woche zuvor erschienen ist. Das sind einfach mal zwei astreine Knaller.
Nach einem etwas inkonsistenten Debüt-Tape im letzten Jahr kommt die neue LP dieser Berliner Band mit einem deutlich gereiften Postpunk-Sound daher, dem ein starker Roots- und Folk-Einfluss innewohnt und ein allgemeiner Vibe der mich etwa an den Americana-/Cowpunk von Angst erinnert, an Post-Miami Gun Club und an Solozeug von Rikk Agnew, während man in der Gegenwart Vergleiche etwa zu Jackson Reid Briggs & The Heaters oder Low Life ziehen mag. Außerdem schwingt in Songs wie Reanimation, Pissing und Look Of Disgust so eine British Invasion-mäßige Melancholie mit, die etwa an The Resonars oder The Bevis Frond erinnert. Also anders ausgedrückt: Das sind ganz und gar nicht die üblichen Grundzutaten für ein Punkalbum, was den Krempel ja auch wie Arsch auf Eimer für den kommenden EU-Release an der ersten Theke prädestiniert.
Algara aus Barcelona fielen erstmalig letztes Jahr auf, damals noch als ein Elektropunk-Duo, welches aber schnell zu einer vierköpfigen Band anwuchs und unverzüglich ein Tape hinterher schob das aus Neuaufnahmen der EP-Tracks bestand und weiteren, für ihr Debütalbum bestimmten Songs. Besagtes Album dürfen wir jetzt aus dem Hause La Vida Es Un Mus Discos in voller Länge bestaunen. Ihr Sound hat sich derweil zu einer kompakten Wucht in einer Fusion aus Post-, Garage- und Elektropunk entwickelt, die man vielleicht als eine Mischung aus ISS, Straw Man Army, Rank/Xerox und UZS bezeichnen könnte - lediglich einmalig aufgebrochen von den starken Synthwave-Versatzstücken in Hedonistas.
Sieht nicht so aus als ob diesen Texanern in absehbarer Zeit die Songs ausgehen werden, immerhin haben die gerade ihren zweiten Langspieler innerhalb von nur wenigen Monaten abgeliefert - dankenswerter Weise diesmal in einer etwas weniger Tinnitus-induzierenden Abmischung. Ansonsten wird hier nahtlos an das glorreiche Chaos angeknüpft das Big Bopper mit dem Vorgänger etabliert haben. Jenes besteht etwa zu etwa gleichen Teilen aus Post- und Garage Punk, Noise- und Math Rock, hat dabei unter anderem vage Ähnlichkeiten zu Patti, Rolex, Cutie, Mystic Inane oder Brandy plus ein paar Krümeln früher Minutemen.
Es ist ja fast kriminell, dass ich die zwei vorherigen EPs von Smirk hier ausgelassen habe, dem Soloprojekt von Nick Vicario, dessen andere Bands Public Eye, Crisis Man und Cemento regelmäßigen Besuchern dieses Blogs sicher nicht gänzlich unbekannt sind. Nach dem beide EPs vor nicht allzu langer Zeit auf einer LP von Drunken Sailor Records neu aufgelegt wurden, kommt jetzt auch schon der neueste Kurzspieler via Total Punk / Iron Lung Records ins Haus, auf dem der ultra-relaxte aber niemals schläfrige Garage Punk mit Verstärkung aus der Sample-Kiste noch mal einen Tacken präziser und besser ausbalanciert rüberkummt, dabei jederzeit unverschämt catchy bleibt.
Ganz schön schräger Scheiß, diese Archiv-Veröffentlichung der gesamten/einzigen Tondokumente einer kurzlebigen Band aus Brisbane, die irgendwann im oder um das Jahr 2016 entstanden sind. Da braucht es kein Genie um sofort zu erkennen, dass es sich nur um eine weitere Band des exzentrischen Avantgarde-Saitenquälers Glen Schenau handeln kann - auch als Teil von Kitchens Floor bekannt - verstärkt um jeweils einen Typen von Sydney 2000 und Piss Pain. Deren Beteiligung ist es dann vermutlich auch, was diese Platte fast schon zugänglich erscheinen lässt. Mit zugänglich meine ich in etwas konkreter: Etwa so zugänglich, wie frühe The Fall- oder Membranes-Platten zugänglich sind. Findest du sowas zugänglich? Dann das hier bestimmt auch!
Eine Band aus Cleveland, Ohio erzeugt auf ihrer ersten EP einen rauen, dissonanten Mix aus Noise Rock und Post Punk mit einer scharfen Garagenkante, was sie auf der musikalischen Landkarte in etwa zwischen so Bands wie The Cowboy, Spray Paint, Flat Worms and Plax verorten lässt, manchmal auch ergänzt um einen gewissen Flipper-Vibe.