Maue Informationslage mal wieder zu dieser Band aus Alberta, Kanada. Aber was man mit Sicherheit über die vier blonden Krawallschlägerinnen sagen kann ist, dass sie Garageninfizierten Noisepunk der schlimmsten und primitivsten Sorte spielen. Wunderbar ist das. So richtig zum weglaufen, wenn's nicht so geil wär.
Ex-Cult aus Memphis knüpfen mit ihrem zweiten Album genau da an, wo ihr letztes vor zwei Jahren aufgehört hat. Mit einer etwas klareren, tighteren Produktion und generell etwas ausgereifter und vielseitiger, überzeugen sie auch dieses mal mit ihrer explosiven Mischung aus Proto-, Post-, Noise- und Garagenpunk.
Deutschsprachiger Noise-/Postpunk von einer in Stuttgart und Berlin ansässigan Band, der sich angenehmer Weise mal niemandem anbiedert. Weder der vage alternativen Musikpresse auf der Suche nach der neuesten lyrisch wie musikalisch gemäßigten Punkkapelle mit einem gutaussehenden, seltsam vor sich hinrappenden Sänger. Noch den spießigen deutschen Untergrundszenen und ihren blassen Bands, die sich strikt an etablierte Punk/HC Genrekonventionen halten und dir anhand der immer gleichen abgedroschenen Phrasen vorplärren, warum ihr Weltbild besser ist als deins.
Die Platte von Human Abfall kommt einem in diesem Umfeld entgegen wie eine erfrischende Brise, trotz des ausgeprägten Modergeruchs den Musik und Lyrics hier absondern.
Splitveröffentlichung der beiden Kanadischen Bands. Crystal Swells aus Maple Ridge dreschen sich durch zwei flotte Garagenburner. Platte umgedreht drosseln Sightlines aus Vancouver das Tempo etwas, wissen aber mit ihrem Melodischen und Noise-infizierten Indierock nicht weniger zu überzeugen.
Dieses Krachkollektiv aus Los Angeles ist, wie ich aus der allwissenden Datenkrake erfahre, schon seit Mitte der Neunziger mit der Dekonstruktion des Rock'n'roll beschäftigt. Auf ihrem neuesten Album zeigen sie immer noch keine Ermüdungserscheinungen. Das hier ist Noise und Post Punk im besten und extremsten Sinne. Viezig Minuten herrlich unpräzises, experimentelles Gedresche aus kaputten Beats und Feedback-Orgien, Kreissägen-Gitarren und einer doch erstaunlichen Fülle an Melodien und Hooks, die sich unter der rauen Oberfläche, dem Geschrei und den schrägen Grooves verbergen. Auch gewisse Krauteinflüsse (musikalischer wie auch psychotroper Natur) sind nicht von der Hand zu weisen.
Dieses londoner Duo kreiert psychedelischen Krach, im Spannungsfeld von primitivem Shoegaze, Noise und Postpunk, unermüdlich vorwärts geschoben von einer simpel und stur vor sich hin polternden Drum Machine. Fühle mich sehr angenehm an das erste Album von A Place To Bury Strangers erinnert.
Psychedelisch fuzziger Noise-Minimalismus von einem Solokünstler, der vermutlich aus New Haven in Connecticut kommt. Oder aus irgendeinem den anderen New Haven, die Informationslage lässt da etwas zu wünschen übrig. Auf jeden Fall benötigt er nicht viel mehr als seine Gitarre und ab und zu ein wenig aufs Minimum reduzierte Percussion unter einer massiven Schicht aus Fuzz und Reverb, um mit seinen simplen aber emotional aufgeladenen Pop-Entwürfen den Hörer zu bewegen.
Eine angenehme Überraschung gab es diese Woche beim The Men-Konzert in Köln, als Pale Angels unangekündigt den Abend eröffneten. Keine leichte Aufgabe, für diese Band den Support zu spielen ohne anschließend vor Scham im Boden zu versinken, aber die aus einem Engländer und zwei Amis zusammengeraufte Band lieferte eine halbe Stunde noisige, abgefuzzte Punkexplosionen ab, die zu begeistern wussten und mühelos auf den Energielevel des restlichen Abends einstimmten.
Das von Ben Greenberg (ratet mal von welcher Band…) produzierte, letztes Jahr erschienene Album Primal Play schafft es, diese ungestüme Liveenergie überzeugend einzufangen und die Songs funktionieren auch auf Konserve tadellos. Das klingt in etwa so, als ob der dreckige aber melodische Indierock der frühen oder prä-Grunge Ära mit dem Noiserock und Poppunk der frühen Neunziger verschmilzt. Wer melodischen Krachattacken á la Cloud Nothings etwas abgewinnen kann und die Zeiten vermisst, in denen man "Indie Rock" noch nicht in ironische Anführungszeichen setzen musste, wird mit dieser Platte sicher auf seine Kosten kommen.
Hier ist das schön schrottig von Charles Mootheart (Fuzz/Ty Segall Band) produzierte Debüt-Tape der Band aus San Francisco. Trotz dieser einschlägigen Connection hat das hier höchstens sehr entfernt mit Garagen-/Psych-Krempel zu tun. Stattdessen kriegen wir abartig schönen Noisepunk vorgekotzt, der nicht weit von frühen Milk Music oder California X entfernt klingt. Allerdings gehen Generation Loss hier um einiges Primitiver und Dreckiger zu Werke, genau so wie ich's am liebsten mag.
Wieder mal was tolles vom europäischen Festland. Zephyr Lake aus Barcelona haben ihr neues Kurzspieler-Tape am Start und darauf gibt's astreinen, Noise-affinen Punkrock zu hören. So in etwa eine Mischung von frühen Dinosaur Jr mit ein paar Grunge-Genen, angereichert um den Noiserock von z.b. Fudge Tunnel oder frühen Helmet. Kann was.