Void /​/​ Gist - Cuts

Die Ham­bur­ger Band kam hier vor län­ge­rer Zeit schon mal vor, da­mals nann­ten die sich aber noch Al­pha Wa­ves. Den ers­ten Lang­spie­ler der Band - auch schon zwei­ein­halb Jah­re her - hab ich sei­ner­zeit dann ir­gend­wie ver­pennt. Jetzt ist je­den­falls Al­bum Num­mer zwei er­schie­nen und dar­auf hat ihr Sound deut­lich an Kon­tur ge­won­nen. Post­punk mit deut­li­chem Goth-/De­ath­rock-Ein­schlag, der be­sag­te Gen­res nicht neu er­fin­den will, aber da­für mit ei­ner be­mer­kens­wer­ten Kon­se­quenz sein Ding durch­zieht.



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Autobahn - The Moral Crossing

Wer die­ses Blog schon et­was län­ger ver­folgt, dem sind die Post­pun­ker aus Leeds hier si­cher schon mal mit ih­ren ers­ten zwei EPs be­geg­net. Ihr ers­tes Al­bum Dis­sem­ble hab ich sei­ner­zeit dann mal aus­ge­las­sen. Das war kei­nes­wegs schlecht, aber mei­nen Er­war­tun­gen wur­de das auch nicht ge­recht; für mei­nen Ge­schmack war das al­les et­was zu nah am "si­che­ren" aber un­be­mer­kens­wer­ten Gen­re-Stan­dard­fraß ge­baut.

Ih­re zwei­te LP The Mo­ral Crossing ist im Ver­gleich ei­ne viel, viel stär­ke­re Plat­te. Wenn auch ei­ne von der Sor­te, der ich mehr Re­spekt als Lie­be ent­ge­gen zu brin­gen ver­mag. Ein zu Be­ginn sorg­fäl­tig kon­stru­ier­tes, at­mo­sphä­risch dich­tes Werk, das ei­nen be­acht­li­chen Sog ent­wi­ckelt, in der zwei­ten Hälf­te aber auch zu­neh­men­de Ab­nut­zungs­er­schei­nun­gen zeigt. Den­noch, al­lei­ne schon der Mit­tel­teil mit den Über­songs Fu­ture /​ The Mo­ral Crossing /​ Tor­ment, die sich als der emo­tio­na­le Kern des Al­bums her­aus­schä­len, ist ei­ne be­acht­li­che Leis­tung.

Mehr als je zu­vor schöp­fen Au­to­bahn ih­re In­spi­ra­ti­on aus klas­si­schem 80er Goth. Wer mit ei­nem ge­wis­sen Maß an Pa­thos und Kitsch nicht klar kommt, wird sich mit die­ser Mu­sik schwer tun. Die Songs kön­nen die­sen Bal­last größ­ten­teils aber auch pro­blem­los tra­gen. Aus­ba­lan­ciert wird das gan­ze dann aber von den hyp­no­ti­schen Kraut- und Psy­che­de­lic-An­lei­hen, die ir­gend­wie auch schon im­mer Teil ih­res Sounds wa­ren, aber hier erst­mals ver­mehrt ins Zen­trum rü­cken. Manch­mal be­we­gen sich die Songs ge­fähr­lich nah an der Schwel­le zum Al­ter­na­ti­ve Rock, oh­ne mich da­bei all­zu sehr an­zu­pis­sen.

Ne­ben der neu­en Pro­tom­ar­tyr ist The Mo­ral Crossing wohl die zwei­te dies­jäh­ri­ge Post­punk-Ver­öf­fent­li­chung mit stark Gen­re-über­grei­fen­dem Ap­peal. Mal ab­war­ten was jetzt pas­siert. Nicht viel, ver­mut­lich.



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Kudzu - Defeated

Das zwei­te Al­bum des Du­os aus Spring­field, Mis­sou­ri ge­fällt mir auf An­hieb sehr gut, rollt ei­nen Sound aus Syn­th­pop/-punk aus, der in je­der Men­ge Goth und was-auch-im­mer-für-ein-Wa­ve (Sor­ry, hier en­den mei­ne Gen­re-Kom­pe­ten­zen. RR­R­Hund, über­neh­men sie!) ge­tränkt ist. Das Song­ma­te­ri­al ist über­wie­gend recht ein­fach ge­strickt, der Klang­tep­pich da­für reich an noi­si­gen Tex­tu­ren. Mehr braucht es auch gar nicht, das Ding fluppt sehr or­dent­lich. Das de­fi­ni­ti­ve Pop­song-High­light When You We­re Mi­ne lehnt sich mit sei­nen star­ken Shoe­ga­ze-Vi­bes dann aber doch noch vor­sich­tig aus dem Fens­ter.



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Flesh World - Into The Shroud

Fle­sh World aus San Fran­cis­co ha­ben vor gut zwei Jah­ren so ei­ni­ge Leu­te über­rascht und be­zau­bert mit ih­rem De­büt­al­bum und ei­ner reich­lich ex­zen­tri­schen Spiel­art von Post­punk, den sie mit Stil­ele­men­ten aus der al­ten C86-Schu­le, Dream- und Jang­le Pop so­wie ei­nem leich­ten Goth-Vi­be zu ei­nem at­mo­sphä­risch dich­ten Er­leb­nis ver­meng­ten. Auf Al­bum Num­mer zwei prä­sen­tie­ren sie jetzt ei­nen ge­reif­ten, druck­vol­le­ren Sound und ein ge­schick­tes Händ­chen für aus­ge­spro­chen grif­fi­ge Songs, oh­ne da­bei ih­re ei­ge­ne Iden­ti­tät und den ei­gen­wil­li­gen Charme des De­büts ein­zu­bü­ßen. In an­de­ren Wor­ten: Mit der neu­en Plat­te ist ih­nen er­neut ein lu­pen­rei­ner Voll­tref­fer ge­lun­gen!



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Sculpture Club - A Place To Stand

Wow, ich hät­te es fast über­se­hen, das De­büt­al­bum von Sculp­tu­re Club aus Salt La­ke Ci­ty. Dar­auf gibt's zehn hym­ni­sche Ohr­wür­mer ir­gend­wo im Um­feld von Wa­ve-las­ti­gem Post­punk, et­was C86-Pop und über al­les legt sich hier ein grau­er Goth-Ne­bel. Die Pro­duk­ti­on fin­de ich auch äu­ßerst an­spre­chend mit ei­ner schö­nen Ba­lan­ce aus Dreck und Druck, ver­edelt wird das gan­ze dann noch durch ei­nen über­aus kom­pe­ten­ten Ro­bert Smith-Er­satz hin­term Mi­kro.
Das geht der­zeit wohl ziem­lich am mu­si­ka­li­schen Zeit­geist vor­bei; vor so 10-15 Jah­ren hät­te sich die Mu­sik­pres­se si­cher um so ei­ne Band ge­ris­sen. Aber wie dem auch sei, die Plat­te ist ei­ne ech­te Gen­re-Per­le und er­laubt sich kei­ne nen­nens­wer­ten Fehl­trit­te.



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V.A. - Killed By Deathrock Vol. 2

killed-by-death-rock

Ist ja eher sel­ten, dass ich hier Com­pi­la­ti­ons pos­te. Aber die zwei­te Aus­ga­be von Kil­led By De­ath­rock aus dem Hau­se Sacred Bo­nes hat - eben­so wie der Vor­gän­ger - in­ner­halb der Mas­se von in der rei­chen Punk­his­to­rie rum­fled­dern­den Com­pi­la­ti­ons mal wie­der ei­ne wärms­te Emp­feh­lung ver­dient mit zehn ver­ges­se­nen Per­len der 80er Jah­re im Grenz­be­reich von Post­punk, Goth, New Wa­ve- und Syn­th­Pop, von Bands zwi­schen va­ge ver­traut und nie von ge­hört. Ne­ben den Punk 45 Com­pi­la­ti­ons von Soul­jazz Re­cords ge­hört das hier zur ab­so­lut es­sen­ti­el­len Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung.



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Future - Horizons

future

Fu­ture sind ein Trio aus Pa­ris und auf die­sem nicht mehr ganz neu­en Al­bum fa­bri­zie­ren sie wun­der­bar hyp­no­ti­schen, psy­che­de­li­schen Elek­tro-Noi­se­ga­ze-Pop.



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Exek & Halt Ever - Split Tape

exek halt ever

Ein tol­les Tape ist auf Resistance/​Restraint er­schie­nen. Zu­erst gibt's fünf­zehn Mi­nu­ten hyp­no­ti­schen, Dub-in­fi­zier­ten Am­bi­ent­noi­se von Exek aus Mel­bourne, die dem ei­nen oder an­de­ren schon durch ih­re Split mit Spray Paint be­kannt sein dürf­ten. Da­nach ser­vie­ren die eben­falls aus Mel­bourne stam­men­den Halt Ever zwei ih­rer bis­her düs­ters­ten Songs, Goth-las­ti­ger und son­g­ori­en­tier­ter Post­punk in Per­fek­ti­on. Fro­hes Fest.



Lower - I'm A Lazy Son… But I'm The Only Son

lower

Neue EP der Ko­pen­ha­ge­ner Band. Die Ent­wick­lung die mit dem ers­ten Al­bum Seek War­mer Cli­mes be­gann, wird hier lü­cken­los fort­ge­führt. Vom Punk­ge­schred­der der ers­ten EP ist hier nichts mehr üb­rig, da­für kommt die at­mo­sphö­risch dich­te Sei­te der Band in die­sen form­voll­ende­ten, in tief­schwar­ze Goth-Brü­he ge­tränk­ten mi­ni-Epen voll zur Gel­tung. Zu­sam­men­ge­hal­ten von Adri­an Tou­bros ein­dring­li­cher Stim­me, pa­cken­der als je zu­vor.

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Blagodat' - Лев

blagodat

Zwei mal Post­punk aus Odes­sa, Ukrai­ne mit sto­isch-ro­bo­ti­schen groo­ves und Stil­ele­men­ten aus Psy­che­de­lic, Shoe­ga­ze und Goth.