Die erste neue Musik von Jeff Burke und Konsorten nach gefühlt ziemlich langer Zeit dürfte wieder mal so ziemlich jeder im Spannungsfeld von Garage Punk und melancholischen (Power-)Popmelodien agierenden Band die Erinnerung auffrischen, wer in dieser speziellen Nische der wirkliche Papa ist.
Gewohnt hochwertige Volar Records Qualität gibt's mal wieder auf dem Langspieldebüt von Cat Scan aus Los Angeles zu vermelden und einen Sound, der gekonnt auf der Garage-/Post Punk-Achse balanciert. Der außerdem mit leichtfüßigen Arrangements begeistert, die sich grundsätzlich am eher quirligen Ende beider Genre-Skalen bewegt. Da hab ich dann auch nur erstklassige Referenzen für übrig wie etwa Pinch Points, Sauna Youth, Patti, Uranium Club, Lithics oder Flat Worms.
Meine Fresse. Der auf den beiden Demos von Expose aus Los Angeles enthaltene, ultra-rudimentäre Synth- und Elektropunk gehört ohne Zweifel zum kruderen Zeug, das ich aus dieser Nische mal zu hören bekam. Wem Acts wie Victor, Set-Top Box oder C57BL/6 noch nicht abgefuckt genug sind, der wird dafür vielleicht diesen Lärm hier zufriedenstellend finden. Mir gefällt's jedenfalls.
War das erste Demo der Band aus Halifax, Kanada noch ein LoFi-Ungetüm am oberen Ende der Kratzbürstigkeits-Skala, kommt der Nachfolger mit einem geringfügig leichter zu konsumierenden Klangbild daher. Auch ohne die Extraschippe Dreck weiß dieser Sound aus Garage Punk mit kleinen Schlenkern in Richtung Hardcore- und Cowpunk, Powerpop und sogar mal eine kleine Spur von Metal zu gefallen.
Bei dem Label, ebenso wie bei der Band, kann man eigentlich nicht viel falsch machen. So liefert auch die aktuelle 7" der Punks aus dem Australischen Geelong auf der etablierten Hausnummer Anti Fade Records mal wieder zuverlässige Qualität, verkapselt in zwei Garagenohrwürmern von nahezu krimineller Hartnäckigkeit.
Wie zu erwarten ist die neueste EP der Freakees aus Los Angeles mal wieder 'ne kleine Bombe geworden und hat sich die Veröffentlichung auf Neck Chop Records so was von verdient. Ihr wisst was ihr zu erwarten habt: Einen arschtretenden Sound im Umfeld von Garage-/Fuzz-/KBD-Punk und Weirdcore, der schon länger keinen Duschkopf mehr von unten betrachtet hat.
Ihr ganz vorzügliches Demo ist noch gar nicht so lange her, da besorgt die Band aus Melbourne auch schon wieder erstklassigen Nachschlag von ihrem kaputten Lärm, den man irgendwo in der Wildnis zwischen klassisch krudem Killed By Death-Gerümpel, Garage- und Fuzz Punk, Noise- und Weirdcore verorten kann.
Schöner Lärm aus Los Angeles, der zur einen Hälfte aus - sehr naheliegend - nach alter kalifornischer Schule klingendem Punk- und Hardcoregedöns, zur anderen aus eher kontemporär anmutendem Garage Punk besteht. Damit bewegen sich Rinse unter anderem in der Nähe von Bands wie Fried Egg, Lumpy & The Dumpers, Mystic Inane oder Bedwetters Anonymous.
Sympathisch abgehangener Garagepunk aus Vancouver, manchmal nicht unähnlich einer relaxteren Version ihrer Stadtnachbarn Dumb. Außerdem kann man Gemeinsamkeiten mit Sauna Youth, Neutrals, Mini Skirt finden. Dazu eine ausgeprägt powerpopige Note, die etwa Vaguess, Datenight oder Regular Boys nicht allzu fern steht.
Ich glaub mich tritt was, hab ich gedacht: diese Stimme kenn ich doch! Und in der Tat handelt es sich um das unverkennbare Gesangsorgen und das Wipers-infizierte Gitarrengeschrubbe von Jeff Kleinman, dessen altes Vehikel Nervosas bei mir in vergangenen Jahren bereits mehrfach bleibenden Eindruck hinterlassen hat - eine Band, die viel mehr Beachtung verdient hätte.
Nun ja, Nervosas sind wohl schon länger nicht mehr, dafür jetzt also Gamma World. Ein bisschen zugänglicher und im gemäßigteren Tempo gibt sich deren Sound, hat dafür ein paar Noise-Stacheln und eine leichte Garagenkante dazu gewonnen. Wegen letzterer Eigenschaften - in Verbindung mit den elektrischen Drums - schlägt das gelegentlich etwas in Richtung Big Black (nämlich in Mastiff), deutlich öfter aber gegen S.B.F. aus. Auch die gewohnte Wipers-Tendenz ist nach wie vor an Bord und das Songmaterial trägt weiterhin Kleinmans vertraute, natürlich exzellente Handschrift. Ein würdiger Nachfolger für eine mächtige Band. Hoffentlich gibt's da bald 'nen Langspieler von.