Sehr, sehr toller und arschtretender Indierock/Noisepop aus Hongkong. Das kann wahlweise mal an Bands wie Solids, Playlounge oder Kicking Spit, plus ein wenig Sonic Youth erinnern. Im Verlauf der Platte scheinen dann aber auch noch so einige postpunkige Untertöne und ein kleines bisschen Shoegaze durch. Eine abwechslungsreiche und selbstsichere Platte, die mit ihrer großen Hitdichte zu erstaunen weiß.
Wunderschöner LoFi-Indierock aus dem kanadischen Halifax. Als hätte man die auffälligsten Attribute von Klassikern wie Guided By Voices, Sonic Youth, Pavement mit der aktuellen Welle von Noisepop-Zeugs á la Playlounge, Gold-Bears oder Joanna Gruesome zusammengekippt.
Ausgezeichneter Indierock von einem Duo aus Toronto. Das passt ganz gut rein in die derzeitige Welle melodischer Krachduos. Wer schon Bands wie Playlounge, Solids, Andalucia oder frühe Japandroids mochte, wird auch hiermit Spaß haben. Die beiden Tapes sind Teil einer geplanten Reihe von Cassingles, zwei weitere Tapes sollen in Kürze erscheinen. Download gibt's derzeit für umme bei Bandcamp.
Reden wir nicht um den heißen Brei herum. Ghost Of Jack Nance aus Helsinki klingen ziemlich exakt nach The Jesus And Mary Chain und fügen dem auch nix neues hinzu. Andererseits ist das eine der besten JMC-Kopien in letzter Zeit. Die Songs machen Spaß und würden auf Psychocandy keinesfalls negativ auffallen.
Das schwächste an dem Debütalbum von Tyrannosaurus Dead aus Brighton ist der etwas schläfrige Einstieg. Relaxtes Pavement-Geschrammel steht diesen Jungs und Mädels einfach nicht wirklich und die etwas dünne Produktion tut der Sache dabei auch keinen Gefallen. Der Rest der Platte hingegen ist ein fast perfektes Indie-/Noisepop-Album, das zwar gar nicht erst versucht aus den engen Grenzen des Genres auszubrechen, die beschränkten Mittel aber sehr gekonnt auszuschöpfen weiß. Am etwas gewöhnungsbedürftigen Gesang werden sich die Geister scheiden, ich find's aber ganz charmant so. Freunde von Joanna Gruesome oder Gold Bears sollten mal zwei Ohren riskieren.
Die sieben Songs dieses Minialbums brauchten etwas Zeit um sich in meinen Gehirnwindungen fest zu krallen, aber jetzt sind sie nicht mehr raus zu bekommen. Und nachdem ich's schon einige Wochen vor mir her geschoben hab bekommt die Band aus Philadelphia hier endlich auch mal 'n Post spendiert. Die Platte ist vollgestopft mit tollem Indierock/Noisepop, der mal an klassische Dinosaur Jr, mal an aktuelle Vertreter des leicht verträumt melodischen Krachs á la Gold Bears erinnert. Die Band setzt sich unter anderem aus Mitgliedern der mir eher gleichgültigen Radiator Hospital und den ausgezeichneten Swearin' zusammen, letztere sind da musikalisch auch nicht so weit entfernt.
Faux Discx gilt ja schon länger als eine der zuverlässigsten Talentschmieden für schrägen und unangepassten, jedoch auch melodisch-zugänglichen Indierock aus UK. Jetzt bringen sie mit den ersten Langspieler dieser Band aus Brighton mal wieder einen ziemlichen Hammer von einer Platte unters Volk.
Musikalisch kann man das ganze irgendwo zwischen Noisepop/-punk, Shoegaze-Zeugs und Fuzzverliebtem Indierock einordnen. Erinnert wahlweise mal an die melodischen Momente vom ersten Weekend-Album, natürlich an Jesus and Mary Chain oder Ride im Powerpopmodus. Eine relaxtere Variante von Terry Malts. Oder auch Velvet Underground's White Light/White Heat hat wohl seine Spuren hinterlassen. In der zweiten Halbzeit gesellt sich dazu dann eine Tendenz zu melancholischen Pixies-Surfgitarren.
Was die Platte dann aber letztendlich so unwiderstehlich macht ist das stimmige und recht vielseitige Songwriting. Es gibt nicht einen einzigen Durchhänger auf der Platte. Die Typen schütteln ein infektiöses Powerpop-Hook nach dem anderen aus dem Ärmel und werden dabei nie langweilig. Die dreckig produzierte LoFi-Ästhetik passt dazu wie Arsch auf Eimer.
Lass uns mal über Muschis reden. Mumu-Core ist schwer angesagt letzter Zeit. Da gab es zum Beispiel einen Muschiaufstand, dessen Protagonistinnen für ein keines Ständchen an einem ungewohnten Ort in den Knast gingen. Eine andere ihrer Art behauptete später von sich, ein gar perfektes Miezekätzchen zu sein. Selbstredend sind nicht alle Muschis gleich. Bei erstgenannter hinkte doch die musikalische Relevanz empfindlich hinter der politischen her. Die andere stellte sich nach dem ersten Schock doch eher als eine muffige Brise hyperventilierter heißer Luft heraus. Nichts desto trotz, mit Muschi muss man derzeit rechnen.
Diesmal also eine Schaufenstermuschi. Gefällt mir um längen besser. Das Trio kommt aus New York, ein Mitglied (mit-Glied, haha!) hat gar keine Muschi und Tiny Engines (siehe auch letzter Post) hat gerade ihr ursprünglich als Tape erschienenes Debütalbum wiederveröffentlicht. Das ist ausgezeichneter und recht vielseitiger Krach, der irgendwo zwischen Noisepop, Post- und Garagenpunk oszilliert. Ich schreib jetzt besser nicht weiter, bevor sich das hier zu einem Muschitourette auswächst. Muschi, Muschi, Muschi.
Das Shoegaze/Noisepop/C86-Revival der letzten Jahre ist ja mal ziemlich schnell ausgebrannt und den Weg aller kurzlebigen Indie-Hypes gegangen. Und ausgerechnet jetzt kommt da so eine Band aus Bradford dahergelaufen, die so tut als wäre diesbezüglich in den vergangenen fünf Jahren gar nix passiert. Somit weiß diese Platte dem Genre auch nicht viel neues hinzufügen, erinnert einen aber mal wieder daran wie viel Spaß dieser uralte Krempel immer noch machen kann, wenn die Songs und der Drive stimmen. War auch mal nötig in Zeiten, in denen die Köpfe mitverantwortlicher Protagonisten wie etwa The Pains Of Being Pure At Heart längst bis zum Hals in ihren eigenen Arschlöchern versunken scheinen.
Zwei herausragende britische Vertreter des melodischen Indiekrachs finden sich hier zusammen, liefern jeweils einen neuen Song und covern sich dann gegenseitig. Runde Sache, würde ich dazu sagen. Auch wenn das auf die Platte in ihrer physischen Form nicht wirklich zutrifft.