Dienstag, 24. Juni 2014 | Platten | Indie Rock, Noise Pop, Punk

Räudigen Pop versprechen Times Beach aus St. Louis im Albumtitel und behalten Recht. Das ist nicht die Art von Pop, die wie Honig aus den Lautsprechern sifft. Das ist die Art von Pop, zu dessen Schönheit man erst mal durchdringen muss, durch dichte Lagen aus Stacheldraht, Dreck und Taubenschiss. Das erinnert zeitweise an die jüngere Indierock-Vergangenheit wie etwa frühe Wavves und die Debütalben von Male Bonding oder Rat Columns. Etwas offensichtlichere Klassiker wie Hüsker Dü oder Dinosaur Jr könnte man auch anführen oder aktuelle Noisepop-Bands wie etwa Joanna Gruesome. Geht runter wie lauwarmes Karlskrone-Pils.
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Donnerstag, 12. Juni 2014 | Platten | Indie Rock, Noise Pop, Shoegaze

Schön oldschooliges Shoegaze-Zeugs aus Melbourne. Der konstante Mikro-Hype um das althergebrachte Genre scheint ja langsam nachzulassen; entsprechend verflüchtigen sich meine Übersättigungserscheinungen und ich hab zunehmend auch wieder Bock mir sowas rein zu tun. Und diese EP ist ein ausgezeichneter, wenn auch eher konservativer Genrebeitrag, der mich mal wieder daran erinnert, warum ich derartige Musik so mag. Hatte ich schon fast vergessen.
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Freitag, 18. April 2014 | Platten | Indie Rock, Noise Pop

Die Ära der melodieverliebten Indiekrachduos wird uns wohl noch eine Weile begleiten, und ehrlich gesagt bin ich auch ganz froh darüber. Bisher stellt sich bei mir noch keine Langeweile ob des bewährten Konzeptes ein und ich gönne jeder Band ein wenig Beachtung, die dem angesagten Indiegepoppe und -gesäusel eine ordentliche Portion Punk entgegenzusetzen weiß.
Die Londoner Playlounge reihen sich ziemlich nahtlos ein in die üblichen Verdächtigen des Genreumfelds, also etwa Japandroids, P.S. I Love You, Solids, No Age oder Joanna Gruesome. Vielleicht noch etwas überzuckerter, mit einem deutlichen Emo-Einschlag. Und der eine oder andere Song klingt eher nach Füllmaterial. Trotzdem, unter'm Strich eine spaßige Krachplatte für jeden, der noch nicht total allergisch auf die oben genannten Referenzen reagiert.
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Mittwoch, 2. April 2014 | Platten | Garage Rock, Indie Rock, Noise Pop, Post Punk

Diese Band aus Syracuse, New York verursachte beim ersten Hören massives Stirnrunzeln meinerseits. Ich bin ein großer Freund von Genre-Schubladen. Gerade eben, weil kaum eine hörenswerte Band sich wirklich in eine solche reinzwängen lässt, dienen sie mir als Hilfe, das gehörte auf einer art musikalischen Landkarte zu verorten und Bezüge herzustellen. Wie soll das aber mit dieser Band bloß gehen?
Sie machen mit jedem der acht Songs nämlich eine komplett neue Baustelle auf, bezeichnender Weise betiteln sie das auf ihrer Facebookseite einfach mit "Indie", was ja nun mal alles und nichts bedeuten kann. Scheiß Indie!
Aber ich versuch mal zu umschreiben was einem hier so entgegen kommt: Zum Beispiel alter 90er Indierock á la Archers of Loaf oder Superchunk, sonnig angesurfter Fuzz-Pop, Noise-Pop der alten C86-Schule, schnörkelloser Garagen- und Post Punk, relaxte Psych-Grooves und an die alte Saddle Creek-Connection erinnerndes, angefolktes Indierock-Gedöns.
Das klingt aber alles dann doch nicht nach einer Band, die einfach noch nicht ihren Sound gefunden hat, sondern nach einem Haufen selbstbewuster Musiker, die sich sehr souverän eklektizistische Einflüsse anzueignen wissen. Denn jeder Song hier drauf ist ein Treffer.
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