Für ihr neues Albun sind die Gotobeds aus Pittsburgh bei Sub Pop untergekommen, wäre ihnen zu wünschen, dass sie damit ein paar neue Freunde finden. An ihrem ultraeingängigen, aber dennoch angenehm ungeschliffen lärmenden Indierock hat sich grundsätzlich nicht viel geändert seit dem Debütalbum, wenn auch alles etwas kompakter und homogener erscheint. Und nach wie vor ist eine ordentliche Ladung unwiderstehlicher Ohrwürmer an Bord. Was nicht kaputt ist, muss auch nicht repariert werden.
Das neue Album der Band aus Nashville mit dem konstanten Schalk im Nacken ist mal wieder ein ausgesprochen powerpoppiger Spaß geworden. Die im Vergleich zu vergangenen Taten sehr geschliffene Produktion steht ihnen ganz ausgezeichnet und die augenzwinkernd aufs Stadion schielenden Songs fressen sich sofort im Gehörgang fest. Eine vor lauter Fett triefende Kalorienbombe, wie man sie ab und zu mal braucht.
Schön daher scheppernder Indierock aus Chicago mit gewissen Ahnlichkeiten z.B. zu Telepathic oder deren Vorgängerband Bleeding Rainbow, angereichert um Elemente aus 90er Noiserock und Grunge.
Angesägter Noise-/Postpunk aus Christchurch, Neuseeland, der unter der dissonanten Oberfläche aber durchaus poppige Elemente beherbergt und manchmal frühere Half Japanese oder die Sonic Youth der späten 80er in Erinnerung ruft.
Das neueste Tape von Beef Jerk-Frontmann Stefan Christensen ist sein stacheligster Output bisher. Post-/protopunkiger Indierock in Form von zwei kompakten Rockern und zwei ausufernden Jams.
Eine hübsche Einreichung kam hier mal wieder rein. Rossignol ist das Soloprojekt von Simon Richard aus Münster und die Debüt-EP ist in bester DIY Homerecording-Tradition entstanden. Darauf gibt's verträumten bis psychedelischen Indierock zu hören, reich an farbigen Texturen und Obertönen, Melodien, die gerne mal durch ein ausgewogenes Maß an Dissonanz gekontert werden. Schön.
Ganz schön zugelegt haben Animal Faces aus Toronto auf ihrem neuen Album. Die letzte EP war ja schon ziemlich guter, gradliniger Indierock mit Noise- und Emo-Anleihen, hier gehen sie jedoch um einiges Ambitionierter zur Sache, rollen ihre Songs mit unkonventionellen Strukturen auf stellenweise geradezu epische Breite aus. Erinnert mich öfter mal an eine melodieverliebtere Variante von Pile, aber auch die ausufernden Klanggemälde von älteren The Appleseed Cast könnte man in den ruhigeren Momenten als Vergleich heranziehen.
Äußerst vielversprechender Kurzspieler der Band aus Alberta, Kanada. Die A-Seite ist ein absolut erstklassiger, euphorischer Noise-/Powerpop-Ohrwurm, während einen die B-Seite mit sanften Klängen in den Schlaf wiegt.
Etwas gewöhnungsbedürftiger Indierock mit postpunkigem Unterton aus Leeds. Repetitives Geschrammel mit hohem Fuzzfaktor trifft auf rudimentäre Melodien. Als hätte man dissonante Mittachtziger Sonic Youth-Gitarren mit den abstrakten Songkonstrukten von The Fall aus der gleichen Ära und etwas C86-Pop gekreuzt. Schräg und schön.