Shop Talk - The Offering

Das hier scheint die glei­che New Yor­ker Band zu sein, zu der ich vor hun­dert In­ter­net-Jah­ren schon mal was ge­bellt hab, aber es scheint so als wä­re ih­re 2016er EP kom­plett in der Zwi­schen­zeit kom­plett vom Erd­bo­den ver­schluckt wor­den. Ei­ne Schan­de, denn das war schon aus­ge­spro­chen gu­ter Kremp­lel, wenn auch die fünf neu­en Songs hier noch mal ein ganz an­de­res Le­vel er­klim­men. Me­lo­di­sche Punk- und Ga­ra­gen-Vi­bes re­geln hier die Schei­ße, mit mehr als nur ei­nem klei­nen Hauch von Di­ckies und über­haupt ei­ner kla­ren '77er Punk und Power­pop-Kan­te. Das wä­re ja für sich ge­nom­men schon für ei­ne aus­ge­spro­chen so­li­de EP gut, aber was hier al­le Ska­len sprengt und die Plat­te von sehr gut zu ab­so­lut spek­ta­ku­lär an­hebt sind die durch­weg fort­ge­schrit­te­nen Song­wri­ting-Skills, die hier zur Schau ge­tra­gen wer­den und oh­ne Mü­he 99% al­ler ge­gen­wär­tig rum­schram­meln­den Power­pop­per mal so was von in die Ta­sche ste­cken!

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C57BL/​6 - LP 1

Sat­te fünf Jah­re ist es her seit dem letz­ten Le­bens­zei­chen die­ser Band aus Los An­ge­les. Ih­re ers­te LP (duh!) jetzt streckt sich et­was stär­ker in Rich­tung Ga­ra­ge- und Hard­core Punk aus, nach­dem der äl­te­re Scheiß et­was stär­ker zu Syn­th- und Elek­tro­punk ten­dier­te. Die un­nach­gie­bi­gen elek­tri­schen Beats sind aber im­mer noch am Start hier und ge­ben ganz be­son­ders dem epi­schen Start­schuss Open World ei­nen ge­wis­sen Vi­be á la Aus­mu­tants-tref­fen-auf-Big Black… und viel­leicht noch ein biss­chen Cri­sis Man da­zu? Passt un­ge­fähr, glau­be ich.

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Poison Ruïn - Härvest

In ei­nem et­was un­er­war­te­ten aber im nach­hin­ein ab­so­lut Sinn er­ge­ben­den Mo­ve bringt die Speer­spit­ze des noch jun­gen, va­ge de­fi­nier­ten und im Wan­del be­find­li­chen Dun­ge­on Punk-Gen­res ih­ren ers­ten Lang­spie­ler auf dem eta­blier­ten, eher Me­tal-las­ti­gen La­bel Rel­ap­se Re­cords her­aus. Dan­kens­wer­ter Wei­se zeigt das herz­lich we­nig Ein­fluss auf ih­re Klang­äs­the­tik und Pro­duk­ti­ons­wer­te - mit den neu­en Songs kommt die Band aus Phil­adel­phia so­gar noch­mal ein paar ta­cken Dre­cki­ger und Lo-Fi-ma­ßi­ger rü­ber als je zu­vor, ih­re schlau­en Kon­struk­te aus Post- und Ga­ra­ge Punk, Noi­se Rock, Post­co­re, ei­nem klei­nen Schuss von Oi! and nur den ur­zeit­lichs­ten Zu­ta­ten des Pro­to- und Old-Old­school Me­tal nach wie vor ab­so­lut ein­ma­lig in der ak­tu­el­len Sze­ne, klang­lich durch­weg von ei­nem di­cken Schlei­er aus Band­rau­schen be­deckt. Yup, das Ding klingt ein­fach gött­lich muss ich sa­gen!

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Chinese Mudmen - Meet The Mud /​ Mud On Mud

Chi­ne­se Mud­men kom­men aus der glei­chen brau­nen Pfüt­ze ge­kro­chen, die uns zu­vor schon Scab Breath aus­ge­spuckt hat und lie­fern auf zwei EPs neue Ga­ra­ge Punk-Bro­cken ab, dies­mal mit ei­ner stär­ke­ren Hard­core-Kan­te und ei­nem or­dent­li­chen Zu­satz von KBD-Dreck. Ei­ne At­ta­cke auf die Sin­ne so ge­ra­de­aus wie auch kru­de und chao­tisch da­her­pol­ternd - Ei­gen­schaf­ten nicht ganz un­ähn­lich zu so jün­ge­ren Bands wie Mo­dern Needs, Li­quids oderr auch Fried E/​m.

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Sex Mex - We're A Happy Family

Im Lau­fe der ver­gan­ge­nen zwei Jah­re ha­ben sich Sex Mex aus San An­to­nio, Te­xas wie­der­holt als ver­läss­li­che Lie­fe­ran­ten mit ei­nem gol­de­nen Händ­chen für kna­cki­ge Ga­ra­ge Pop-, Syn­th Punk- und Fuzz Pop-Me­lo­dien un­ter Be­weis ge­stellt. Auch die neu­es­te EP ent­täuscht dies­be­züg­lich nicht, lie­fert wie­der­holt ab­ge­fuzzte Pop­ju­we­len ers­ter Gü­te ab die ne­ben viel an­de­rem Zeug wohl tief in der Schuld di­ver­ser Rea­tard-as­so­zi­ier­ter Pro­jek­te auf der pop­pi­ge­ren Sei­te steht. Da­von drän­gen sich vor al­lem Lost Sounds als ver­gleich auf, aber auch ak­tu­el­le­res Zeug á la The Gobs, Witch Piss oder Ghoulies wä­ren als Re­fe­ren­zen nicht kom­plett da­ne­ben ge­grif­fen.

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Goblin Daycare - Q: EP? A: EP!!

Die in­ter­na­tio­na­le Egg­punk-Re­vo­lu­ti­on schrei­tet un­auf­halt­sam vor­an und un­ser nächs­ter Stopp auf dem Weg zur kul­tu­rel­len Un­ter­wan­de­rung ist Is­tan­bul. Da kom­men näm­lich Go­blin Day­ca­re her und wer­fen ih­re drei Cent in die Run­de in Form die­ser ex­qui­si­ten EP vol­ler lau­ni­ger Ga­ra­ge- und Syn­th­punk-Ge­schos­se, die wirk­lich kei­nen Ver­gleich zu so hoch­ka­rä­ti­gen Kol­le­gen wie Nuts, Set-Top Box, Ghoulies oder Slim­ex scheu­en müs­sen.

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Homicide Idols - Homicide Idols

Ei­ne schön ein­fach ge­strick­te bis pri­mi­ti­ve Ga­ra­gen­at­ta­cke von ei­ner schwe­di­schen Band, die hier ih­re schmut­zi­gen Ma­chen­schaf­ten noch um den ge­wis­sen KBD-Nach­ge­schmack er­wei­tert. Ein aus­ge­zeich­ne­tes neu­es Schlamm­bad für Fans sol­cher Schand­ta­ten wie sie et­wa die frü­hen Sick Thoughts, Buck Bil­o­xi, Bart and The Brats, Gi­or­gio Mur­de­rer oder Frea­k­ees schon zu ver­ant­wor­ten hat­ten.

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Split System - Split System 7"

Ei­ne neue Sin­gle der Su­per­group Split Sys­tem aus Mel­bourne - ich den­ke ihr wisst in­zwi­schen al­le was man zu er­war­ten hat. Und na­tür­lich, das Teil lie­fert mal wie­der zwei ma­kel­los old­schoo­li­ge Ga­ra­gens­mas­her mit ein­deu­tig aus­tra­li­scher Ge­schmacks­no­te, die mir oh­ne un­nö­ti­gen Bull­shit di­rekt in die Fres­se ex­plo­die­ren.

Die TV - Uno Affo

Nach ei­ner Rei­he sehr net­ter EPs im letz­ten Jahr kommt die­se Band oder Per­son aus Mar­mor­ra, New Jer­sey mit ei­nem neu­en Al­bum um die Ecke, das sei­ne Songs un­ter ei­ner noch mal deut­lich un­auf­fäl­li­ge­ren, mi­ni­ma­lis­ti­schen Ober­flä­che ver­birgt, hin­ter wel­cher sich je­doch ein ganz spek­ta­ku­lä­res Feu­er­werk ver­schro­be­ner DIY-Krea­ti­vi­tät ent­fal­tet. Auch wenn man hier und da noch ei­nen Sprit­zer von Spits oder Sta­lins of Sound er­ha­schen kann, ge­winnt Die TV's Sound aus Ga­ra­ge- und Post Punk mit dem ge­wis­sen Hauch von Psy­che­de­lia hier noch wei­ter an Fo­kus und Ori­gi­na­li­tät, ver­packt in ei­ner auf's Mi­ni­mum her­un­ter­kon­den­sier­ten Klang­äs­the­tik, in wel­cher die me­lan­cho­li­schen schram­mel-Tex­tu­ren sich frei ent­fal­ten kön­nen. Das hat mehr als nur ei­nen leich­ten Un­ter­ton von De­spe­ra­te Bicy­cles an man­chen Stel­len, von Power Plant oder Freak Ge­nes in an­de­ren Mo­men­ten und so­gar ei­nen Hauch von Di­gi­tal Lea­ther hat das in­ne im ge­dämpf­ten Pop von Go­ner. Lass dich nicht vom ers­ten Ein­druck täu­schen, das hier ist star­ke Me­di­zin von An­fang bis En­de.

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C.A.T.C.H. - C.A.T.C.H.

Ein un­er­war­tet viel­fäl­ti­ger Bat­zen an Ga­ra­ge Punk-Mi­nia­tu­ren auf die­sem schi­cken De­büt-Tape ei­ner Band aus, ver­mut­lich, Char­lot­te, North Ca­ro­li­na. Pri­mär lässt sich der Scheiß in der Nä­he ei­nes recht schrä­gen DIY Ga­ra­ge Punk-Spek­trums ver­or­ten zu dem u.a. Set-Top Box, Ali­en No­se­job, Sa­ta­nic To­gas, R.M.F.C, frü­he Va­guess or Erik Ner­vous ge­hö­ren, au­ßer­dem ei­ne art Lo­Fi-Va­ri­an­te von Split Sys­tem… wo­bei hier über­haupt auch so ei­ne ge­wis­se Aus­sie-Ga­ra­ge­n­ener­gie am Start ist á la Jack­son Reid Briggs, Pist Idi­ots et­wa in Chik'n Din­ner. Songs wie Sweet 'n Stout und Free Me­at lieb­äu­geln hin­ge­gen mehr oder we­ni­ger mit Hard­core und im Raus­schmei­ßer-Track Gal­lop! klingt es als ge­rie­ten frü­he Mi­nu­temen auf ei­nen Cow­punk-Trip.

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