Motorbike - Motorbike

Auf die­ser Plat­te er­in­nert mich ir­gend­wie fast je­der Song an ei­ne an­de­re Band, was ja schon mal nicht falsch sein kann. Auch dass vie­le da­von Aus­tra­li­er sind, ist si­cher kein schlech­tes Zei­chen! Der Ope­ner zum Bei­spiel hat Echos von The Es­tran­ged, Red Dons, Xe­tas, Ci­vic, ei­nen Schim­mer von Saints und Bird­man. True Me­thod hat die schmie­ri­gen Ga­ra­ge Rock-Qua­li­tä­ten der Gol­den Pe­li­cans und noch ir­gend­was an­de­res was ich ge­ra­de nicht so fest­na­geln kann. In Thrott­le prä­sen­tiert sich ei­ne pri­mi­ti­ve Feed­ti­me-En­er­gie und in den dar­auf fol­gen­den drei Songs geht der en­er­gi­sche Ga­ra­ge Punk et­wa von Ex Cult oder Sau­na Youth in ei­ne me­lo­di­sche­re, power­pop­pi­ge Rich­tung á la Ra­dio­ac­ti­ci­ty, Bad Sports, Mind Spi­ders oder Bed Wet­tin' Bad Boys über. Po­ten­ti­al To Ri­de äh­nelt dem psy­che­de­li­schen Post Punk-Vi­be von Pu­blic Eye, Was­te Man oder Marb­led Eye und zum Ab­schluss gibt es zwei Songs mit der un­ver­dünn­ten Wucht der aus­tra­li­schen Über­flie­ger Split Sys­tem, Po­lu­te, Jack­son Reid Briggs and the Hea­ters. Das al­les sitzt fel­sen­fest auf aus­ge­zeich­ne­tem Son­ghand­werk und wird von ei­ner an­ge­mes­sen tigh­ten Per­for­mance zu ei­nem aus­nahms­los arsch­tre­ten­den Ding von ei­nem Al­bum ver­presst.

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Tropicana - Eight Minutes

Die De­büt-EP die­ser New Yor­ker Band be­schwört bis­wei­len ei­nen Vi­be her­auf nicht ganz un­ähn­lich zur Shop Talk EP neu­lich, un­ter­füt­tert von ähn­lich so­li­dem Song­wri­ting-Hand­werk. Das hier neigt aber et­was stär­ker zum Post Punk, was - ne­ben den un­ver­meid­li­chen Wi­pers-Ver­glei­chen - auch an so Bands wie frü­he The Es­tran­ged, Ner­vo­sas, oder Piss Test er­in­nern mag.

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Beer - Beer I

Für un­se­re wö­chent­li­che Do­sis an ge­pfleg­tem Hirn­fick mit Egg­punk-Be­zug mel­det sich ein Typ oder ei­ne Band aus Charles­ton, South Ca­ro­li­na frei­wil­lig und hat Bier im Ge­päck, sehr sym­pa­thisch! Hier wird nicht ge­ra­de das Rad neu er­fun­den aber da­für ha­ben wir es er­neut mit ei­nem grund­so­li­den Pa­ket ast­rei­ner Ga­ra­ge Pop-Qua­li­tät zu tun von der Lo-Fi fun­ky ka­put­ten Art, die ga­ran­tiert bei Freun­den von Pri­son Af­fair, Set-Top Box, Nuts, Eu­gh or Prin­gue reich­lich Zu­stim­mung fin­den wird.

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Society - Social Flies

Das La­bel Spared Fle­sh Re­cords aus Port­land hat sich in­ner­halb von ge­ra­de mal zwei Jah­ren als ei­ne ech­te Schatz­tru­he der un­kon­ven­tio­nel­len Ga­ra­ge- und Post Punk-Qua­li­täts­wa­re eta­bliert und die­se Kas­set­te hier macht da kei­ne Aus­nah­me. So­cie­ty ist das So­lo­pro­jekt ei­nes ge­wis­sen Sims Har­din, der an­sons­ten auch schon als Teil et­wa von Mesh und Toe Ring ech­te Tref­fer ge­lan­det hat. Auch die letzt­jäh­ri­ge All Flies Go To Hell EP ge­hör­te ganz klar in die­se Ka­te­go­rie und der neu­es­te Streich knüpft naht­los an des­sen ver­schro­be­nen Charme an in ei­nem Sound ir­gend­wo zwi­schen den selt­sa­men Wel­ten der '80er DIY- und Kas­set­ten­kul­tur an den Rand­zo­nen von Ga­ra­ge-, Pro­to-, Post- und Art Punk. Stellt euch ei­ne Fu­si­on aus Mo­dern Lo­vers, frü­hen Me­kons, The Fall und De­spe­ra­te Bicy­cles vor und ihr seid un­ge­fähr auf der rich­ti­gen Fähr­te. Oder aber, wenn's auch was jün­ge­res sein darf, bie­ten sich die rus­ti­ka­len Jams von Ho­ney Ra­dar, Far Cor­ners, Germ House und frü­hen Woo­len Men als taug­li­che Ver­glei­che an so­wie die Pro­to-trifft-Post Punk-Ex­pe­ri­men­te von Shark Toys und New York's Peace De Ré­sis­tance.

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Thee Khai Aehm - Bevvitched or Bevvildered

Mehr ab­ge­fuck­ter Scheiß, glei­cher­ma­ßen per­vers und lie­bens­wert, von die­sem Ga­ra­ge Dun­ge­on Blues Duo aus Karls­ru­he, das bis­her schon ein paar Del­len hin­ter­las­sen hat mit ei­ner Rei­he von EPs, auf de­nen sie die all­ge­mei­ne Ker­ker­äs­the­tik mit ei­nem deut­li­chen Acid Rock-Ein­schlag an­steu­ern. Ein biss­chen als trä­fen old­school Oh Sees Ga­ra­gen­jams mit der be­son­de­ren Ver­derbt­heit frü­her Stran­ge At­trac­tor zu ei­nem letzt­end­lich doch ganz ei­ge­nen sur­rea­len Fie­ber­traum zu­sam­men.

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Priors - Daffodil

Die Ga­ra­ge Punks aus Mont­re­al lie­fern Nach­schub nicht lan­ge nach ih­rer recht ver­spiel­ten NEWNEWNEW EP kürz­lich und ver­frach­ten da­bei ih­ren Sound in ein paar durch­aus un­er­war­te­te Rich­tun­gen auf ih­rer bis­her viel­sei­tigs­ten (Mini-)LP. Gleich im Ope­ner macht sich so ein ge­wis­ser Vi­be á la An­dy Hu­man and the Rep­to­ids, Nick Nor­mal, Erik Ner­vous and the Be­ta Blo­ckers breit und stellt ein biss­chen das ver­bin­den­de Ele­ment der Plat­te dar. In an­de­ren Mo­men­ten gibt es da Echos et­wa von Va­guess, Pro­to Idi­ot, Freak Ge­nes, frü­hen Teen­an­ger, Mind Spi­ders or Sau­na Youth… und ver­ges­sen wir da­bei nicht So­nic Ave­nes als wei­te­ren hilf­rei­chen Ver­gleich, von de­nen hier auch min­des­tens zwei Mit­glie­der be­tei­ligt sind!

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The Stools - R U Saved?

Wie ihr es si­cher schon ver­mu­tet an­läss­lich ei­ner neu­en LP der Band aus De­troit, gibt es dar­auf we­nig über­ra­schen­des zu hö­ren und das geht ab­so­lut okay in die­ser spe­zi­el­len, lo­ka­len Ge­schmacks­rich­tung des Ga­ra­gen­kra­walls. Was den eher tra­di­tio­nel­len, klar in Stoo­ges und MC5 (…und viel­eicht noch ein biss­chen Feed­ti­me?) ver­wur­zel­ten Ga­ra­ge Punk an­be­langt, geht es kaum bes­ser in Sa­chen un­ge­zü­gel­ter, pri­mi­ti­ver En­er­gie - das ist ge­nau die Art von Plat­te, die in ers­ter Li­nie mit ro­her Ge­walt über­zeugt und ja, ich füh­le mich jetzt durch­aus ge­ret­tet oder an­ders aus­ge­drückt: Aua!

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Klint - Adrenaline

Es ver­ge­hen heut­zu­ta­ge ja kaum ein paar Wo­chen oh­ne ei­ne neue Ver­öf­fent­li­chung der Syn­th­punk-Sen­sa­ti­on Klint aus Schles­wig, des­sen Qua­li­tä­ten sich in­zwi­schen ja lang­sam eta­bliert ha­ben soll­ten. Nach der sehr rau­bei­ni­gen Split-EP mit Re­pul­si­on Switch be­kom­men wir hier ei­nen ge­wohnt star­ken Nach­schub neu­er Tracks, die sich hier über­wie­gend von ei­ner sehr grif­fi­gen und teil­wei­se auch un­ver­schämt tanz­ba­ren Sei­te zei­gen.

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Destroy All Gondolas & Gūtara Kyō

'Ne spek­ta­ku­lä­re Split 7" mal wie­der auf Sloven­ly Re­cor­dings! Die Ita­lie­ner De­s­troy All Gon­do­las dre­hen wohl schon ein gu­tes Jahr­zehnt lang ihr Ding aber sind bis­lang kom­plett an mir vor­bei ge­gan­gen. De­ren Dampf­ram­me von ei­nem Song hier sagt mir: Da hab ich et­was nach­zu­ho­len! Gut­ara Kyo aus Ko­be, Ja­pan hin­ge­gen ha­ben schon ei­nen blei­ben­den Ein­druck hin­ter­las­sen mit ih­rer eben­falls auf Sloven­ly er­schie­ne­nen 2017er EP und die zwei neu­en Songs schla­gen in ei­ne ähn­li­che Ker­be, die ich nicht an­ders be­schrei­ben kann als ei­ne ganz spe­zi­ell ja­pa­ni­sche Mach­art des wun­der­bar über­dreh­ten Ga­ra­gen-Wahn­sinns.

Clarko - Welcome To Clarko

Es hat ein paar Jah­re ge­dau­ert, aber hier ist tat­säch­lich mal die ers­te LP von ei­nem Ty­pen un­kla­rer Her­kunft, der zu­vor mit sei­ner arsch­tre­ten­den 2019er 7" - eben­falls auf Iron Lung Re­cords - schon or­dent­lich neu­gie­rug ge­macht hat. Das Lang­spiel­de­büt ist so ziem­lich al­les ge­wor­den, was man sich da­von wün­schen konn­te. Ein hoch­ka­rä­ti­ger Bat­zen neu­er, ge­ring­fü­gig De­vo-fi­zier­ter Fehl­funk­tio­nen aus den schrul­li­gen Grau­be­rei­chen des Ga­ra­ge-, Syn­th- und Egg­punk-Wahn­sinns, spe­zi­ell ge­würzt mit ei­nem Hauch von Te­le­vi­si­on-mä­ßi­gen Gi­tar­ren­leads und -so­los. Ei­ne ku­rio­se Grab­bel­kis­te al­so, de­ren gro­be Ko­or­di­na­ten sich auch ir­gend­wo in der Nä­he von so Bands wie Snoo­per, Use­l­ess Ea­ters, Ali­en No­se­job, Set-Top Box, Mo­no­ne­ga­ti­ves oder R.M.F.C. be­stim­men las­sen.

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