Sick Thoughts Hole In The Wall Bart and the Brats Constant Nonsense Moral Panic Big Fish Ismatic Guru Millimeter Big Screen Pat Sagat C.P.R. Doll Big DNA 2030 Pat and the Pissers Blind Autonomy Discovery Prescription Shivved Just The Same Leaking Head Left 2 Rot
Churchgoers Left Blind Cold Brats Cli-Check-Mate Mazmorra Fin Del Mundo DOR Cinzas Krul Moon Los Darks Te Echo Humildad Expose Motive Flash Sentenciado Memo PST Pigs RV Frustwut Frustwut
The Sheaves Saturation Induction No Knuckle I Just Want A Piece Fake Indians What goes on S.U.G.A.R. Heartbreaker Mo Troper I’m The King of Rock ‘n Roll
Ich denke Drew Owen aka Sick Thoughts muss ich hier schon lange nicht mehr vorstellen, jetzt wo der Typ schon seit 'nem knappen Jahrzehnt eine allgegenwärtige Hausnummer in der Garagenszene ist. Seine 2018 erschienene letzte, selbstbetitelte LP darf jetzt schon als Genre-Klassiker gelten aber mit seinem neuesten Streich legt der gute noch mal deutlich einen drauf und hat damit wohl sein definitives Meisterwerk erschaffen. Die starken 77er Vibes der letzten 7" Poor Boys / Drug Rock finden hier ihre Fortsetzung in einem über jeden Zweifel erhabenen Batzen neuer Songs, die auch seine bisher stilistisch abwechslungsreichste Machenschaften darstellen - auffälligste Neuerung dabei sind diesmal versinzelte Schlenker in Richtung von 70er Hard-, Glam- und Sleaze Rock in Songs wie Submachine Love und Rich Kid. Auf jene wies ja schon schon die Vorabsingle Mother I Love Satan deutlich hin, die jetzt auch schon als zeitloses Prachstück der geschmackvollen Teufelsanbetungsmusik ihre Fußnote in der Popgeschichte verdient hat.
Nach einem noch etwas durchwachsenen Erstling im letzten Jahr ist das neueste Album der Berliner mal ein massiver Sprung nach vorne in so ziemlich jeder Hinsicht - die Songsubstanz ist hier durchweg erste Wahl und spiegelt sich in einer wuchtigen, tighten Performance, festgehalten in einem Mid-Fi Sound der ihnen ebenfalls deutlich besser steht. Soundmäßig bedient man sich klar aus einer langen Abstammungslinie des Proto- und oldschooligen Garage Punk - offensichtlich natürlich Stooges, MC5 oder Death und nicht weniger prominent gucken auch Dead Moon und etwas Wipers um die Ecke. Besonders scheinen aber australische Bands wie Saints, Radio Birdman, Scientists ihre Spuren zu hinterlassen, ganz zu schweigen von dem Fuzzpunk One-Hit-Wonder God, das seinerzeit scheinbar über die Laufzeit einer einzigen göttlichen A-Seite aufflammte und ausbrannte, um dann nie mehr dessen Klasse zu erreichen. S.U.G.A.R. hingegen zeigen noch keine Abnutzungserscheinungen sondern liefern hier acht mal astreine Qualität ohne Ausfälle.
Eine ungewohnt niedrige Schlagzahl hat die jüngste Veröffentlichung bei La Vida Es Un Mus Discos, einem Label das sonst eher mit den ungemütlichen extremen des Hard- und Postcore beschäftigt ist - das Debütalbum dieser baskischen Band kommt mit einem zeitgemäßen LoFi-Appeal daher, einer immer etwas verbogenen Ästhetik und einem Milchigen (will geradezu sagen: Warttman-esken) Klangbild in dem nicht immer ganz klar ist ob da jetzt 'ne Gitarre wie ein Synth klingt oder ein Synth wie 'ne Gitarre. Gut klingt's auf jeden Fall. Während ihr verspielter, melodischer Style durchaus was von aktuellen Bands wie Proson Affair, Alien Nosejob's Hardcore-7"s Beta Maximo oder Algara hat, ist gleichzeitig aber auch ein roher, authentischer 80er Hardcore-Unterton mit dabei, gewürzt mit gelegentlichen 90er Emocore-Momenten und einer unterschwelligen Dosis Oi!.
Fuck ist das 'ne starke Platte geworden, damit hatte ich so nicht gerechnet - ein klarer Anwärter für's beste Powerpop-Album in diesem Jahr. Wie eine seltsame Eggfolk-Verwünschung der Resonars oder Bevis Frond, versprüht das aber auch eine ähnlich verträumte Melancholie á la Lost Balloons und einzelne Kleckse von frühen Guided By Voices, Soft Boys, Honey Radar oder Woolen Men vervollständigen das Bild. Dabei kann selbst die verschrobenste LoFi-Ästhetik nicht davon ablenken, dass hier grandiose Songwriting-Qualitäten das tragende Element sind.
Der zweite Langspieler der Franzosen Bart And The Brats ist ein volles Fass der supergradlinigen und simplen Garage Punk-Ekstase, versetzt mit etwas '77er Sprengstoff und gefährlichem Ohrwurmpotenzial. Da gibt's nichts allzu schlaues oder originelles an ihrer Musik, stattdessen aber eine mitreißend primitive Energie irgendwo zwischen Buck Biloxi and the Fucks, The Spits, The Uglies und Sick Thoughts.
Eine handvoll hochbrennbarer Lärmttacken aus gleichen Teilen Garage- und Hardcorepunk mit dem gewissen ungestümen etwas aus KBD-Energie - ein roher Genuss nicht zuletzt für Freunde von so Gedöns á la Fried E/m, Total Sham, Launcher, Modern Needs oder Freakees.
Das Debüt-Tape eines Duos aus Perth bestehend aus Typen die man ansonsten von Ghoulies und Aborted Tortoise kennt… klar tritt das Arsch! Ein LoFi-mäßiger DIY Garage Punk-Vibe trifft auf etwas melodische '77er Simplizität, lässt sich dabei aber auch ab und an mal ins kontemporäre Post Punk- und Eierkopf-Gewässer treiben. Raus ist das Zeug auf Goodbye Boozy und Under The Gun Records, würde aber auch wie Arsch auf Eimer ins Warttman-Gehege reinpassen, daher ist es vermutlich auch kein Zufall, dass hier eine sonst als Kopf von Tee Vee Repairman und Satanic Togas bekannte Inventarnummer etwas kreativen Input beigesteuert hat.