Diese fünf Spacken kommen aus Plauderville im Bundesstaat New Jersey und erfüllen so ziemlich jedes Klischee das man mit ihrer Herkunft in Verbindung bringen könnte. Schmierig geben sie sich auf ihrem zweiten (?) Longplayer, versoffen und abgefuckt, aber in ihrer Einfachheit und Ehrlichkeit doch ziemlich liebenswerte Asis. Musikalisch ist das ein seltsamer Mischmasch aus 77er Punk, Southern- und Classic Rock. Genres also, die nicht wirklich vereinbar erscheinen, aber hier wirklich stimmig miteinander verschmelzen. Die Platte dürfte ihre Wirkung unter Biereinfluss noch deutlich steigern. (mehr …)
Ein echtes Traumteam. Die australischen Boomgates auf einer 7" mit der neuseeländischen Indie-Legende The Bats . Die würden glatt als deren Eltern durchgehen. Beide Bands klingen hier mal eher entspannt und abgehangen. (mehr …)
Die Mitglieder von Tin Charm aus Dublin spielten sich schon in den 90er Jahren in zahlreichen Bands die Finger wund. Entsprechend ausgereift und selbstbewust kommt jetzt ihr Debütalbum daher. Von den ersten Akkorden an wird mir gleich ganz warm ums Herz, fühlt sich die Platte doch fast so an wie eine Rundreise durch das beste was der Indie Rock in den mittleren bis späten Neunzigern hervorgebracht hat. Dabei fällt eine genaue stilistische Einordnung schwer, zu zahlreich sind die Einflüsse die hier verbraten werden. In einem Moment haben wir hier Pavement-artiges Geschrammel, dass dann von dichten Gitarrenwänden aufgebrochen wird die mich etwas an Six.By Seven erinnern. Häufig liegen frühe Dinosaur Jr. oder späte Hüsker Dü als Vergleich nicht so fern, subtile Postcore-Einflüsse sind nicht zu verleugnen und immer wenn sie alles auf elf drehen fühle ich mich angenehm an die alten Shoegazer von Bailterspace erinnert. Das alles schaffen sie dennoch in einen halbwegs kohärenten Sound zu verpacken, der auf Albumlänge nie langweilig wird. (mehr …)
Volar Records haben gleich drei interessante Compilations im Programm. Die beiden Comps "Strange Mutations" Vol. 1+2 versammeln einiger der auf dem Label aus San Diego erschienenen 7"s in digitaler Form. "6x2x12" enthält dann sechs weitere exklusive Tracks, unter anderem diese unerwartet geile Coverversion des abgefuckten King of Schlock.
Stilistisch setzt es überwiegend Postpunk der mehr oder weniger garagig-kruden Art, aber auch ein paar melodischere Momente von Audacity und Big Eyes kommen vor. Diese Stilmischung ist wie gemacht für Kurzweilige 7"s und EPs, auf Albumlänge mit den üblichen Füllern ist mir das dann doch meistens etwas zu viel. Gerade deshalb ist das für mich hier so eine wilkommene Veröffentlichung, in der verdichteten Form von Compilations. (mehr …)
Die Platte ist schon vor ein paar Monaten erschienen, bin aber erst jetzt darauf gestoßen. Großartige Band aus Milwaukee. Spielen eine Mischung aus Noiserock und Shoegaze, mit genügend Dreck unter den Fingernägeln um nicht in die gefällige Seichtigkeit zu verfallen die mir in letzter Zeit den Spaß an genremäßig verwandten Bands doch sehr verdirbt. So macht's wieder Laune! (mehr …)
Diese junge Noisepunk-Band aus Holyoke hat bereits ein paar EP- und Tape releases auf'm Buckel, so richtig aufmerksam wurde ich aber erst mit ihrer neuesten EP. Das ist noisiger Postpunk in Bestform. Schön druckvoll und dreckig, bewegen sich die fünf Songs immer gekonnt im Spannungsfeld aus Melodie und Dissonanz.
Die Jungs von Burger Records verdienen 'ne Ehrenmedallie dafür, dass sie diese Platte möglich gemacht haben. Nach dem bereits ein paar Wellen schlagenden, meines Erachtens aber noch ziemlich unausgereiften Debutalbum, so die Geschichte, sollen sie dem abgebrannten Gabriel Fulvimar aka Gap Dream eingeladen haben doch gleich bei ihnen zu wohnen und sogar komplett neues Equipment sollen sie ihm besorgt haben, damit er an der neuen Platte arbeiten konnte. Viel vertrauen wurde also da rein gesteckt, mehr Risiko als man von einem kleinen Nischenlabel in finanziell kargen Zeiten wie diesen erwarten würde. Und es hat sich voll ausgezahlt. Mit "Shine Your Light" legt Fulvimar eines der überzeugendsten Psych-/ Garagenpop-Alben der Gegenwart ab.
Normal schalte ich ja sofort ab, wenn ich den Wortzusatz "-pop" in Verbindung mit einem von mir durchaus geschätzten Genre vernehme. Aber das hier ist keine glattgebügelte Trendhipster-scheiße. Die Songs resonieren emotional, und auch wenn das ganze sich mal richtig käsig zu sein traut - etwa die kitschigen Synth-Fanfaren in "Shine Your Love" - wird das ganze so glaubwürdig durch die düsteren Lyrics gekontert, dass sich niemals Übezuckerungserscheinungen einstellen. Umso erstaunlicher angesichts der Tatsache, dass hier die Gitarren größtenteils abgeschafft wurden. Stattdessen hat Gabriel Fulvimar einen dichten, manchmal tanzbaren Sound reich an Vintage-Synths und -orgeln geschaffen der immer organisch und zu keinem Zeitpunkt seicht oder beliebig klingt.
Digital ist das teil schon käuflich zu erwerben. Wer's unbedingt als LP oder CD haben will (wie von Burger gewohnt gibt's auch Kasetten für die ganz bedepperten Kinder mit zu viel Taschengeld) muss sich noch 'n paar Tage gedulden. (mehr …)
Aus den Scherben der alten Noiserocker Mae Shi hervorgegegangen sind Turbo Lightning aus Los Angeles. Auf ihrer kürzlich erschienenen ersten EP "Faster than Light" überzeugen sie mit einer etwa zehn Jahre verspätet wirkenden Art von Indie Rock, die man so unverwässert schon länger nicht mehr gehört hat. Trotz aller Euphorie und Melodiösität die diesen Songs innewohnt, driftet die Platte nie in seichte Beliebigkeit ab, dafür sorgen gekonntes Songwriting und die leicht kantigen, rhythmisch wohl vom 90er Dischord-Sound beeinflussten Arrangements.
*PLOPP* Es werde Blog. Und den Auftakt macht mal eine Band aus Italien, die noisig-melodischen Postpunk spielt, mit eindeutigem Surf- und Shoegaze einschlag und angenehm dreckig produziert. Zugegeben, nicht gerade die originellsten Einflüsse im Jahr 2013, aber innerhalb des Genres gehört's zum besten was ich in letzter Zeit gehört hab und ist gar nicht zu vergleichen mit dem ganzen halbgaren Schmodder der sonst aus dieser Ecke so durch die Blogs gejagt wird. (mehr …)