Lungbutter - Honey

Ei­ne ganz schön un­ge­müt­li­che Ge­räusch­ku­lis­se fa­bri­ziert die­ses Trio aus Mont­re­al. We­cken die ers­ten Klän­ge ih­rer De­büt-LP noch star­ke As­so­zia­tio­nen zu Noi­se­punks á la Soup­cans und No Wa­ve-be­ein­fluss­ten Acts wie Fle­sh Narc, wird aber bald dar­auf klar wer hier am ehes­ten Pa­te ge­stan­den ha­ben dürf­te: Das riecht doch stark nach So­nic Youth in ih­rer wohl ra­di­kals­ten Pha­se - näm­lich die ih­rer bra­chia­len qua­si-Tri­lo­gie be­stehend aus den Al­ben Con­fu­si­on Is Sex, Bad Moon Ri­sing und Evol - aber ir­gend­wie auch nur die derbs­ten ten­den­zen dar­aus. Den­noch ver­birgt sich hin­ter dem dich­ten Ha­gel aus Dis­tor­ti­on so ei­ni­ges an Me­lo­die, man muss nur rich­tig zu­hö­ren. Nicht neu, das. Aber aus­ge­spro­chen er­fri­schend, weil man's in ei­ner der­art kom­pro­miss­lo­sen Pa­ckung schon lan­ge nicht mehr zu hö­ren be­kam.

Al­bum-Stream →

WLMRT - WLMRT Forever

Die letz­te EP der Band aus To­ron­to ver­sprach ja schon ei­ni­ges, ihr kürz­lich er­schie­ne­ner ers­ter Lang­spie­ler weiß mich aber noch deut­lich bes­ser zu über­zeu­gen mit ei­nem wun­der­bar chao­ti­schen Lärm aus Post­co­re und -punk mit ge­schmack­vol­lem Syn­th-Zu­satz, der nicht all­zu ernst ge­nom­men wer­den will und den man ganz gut als ei­ne Ver­schmel­zung aus ak­tu­el­len Acts wie et­wa Spot­ting mit auf 45 ge­dreh­ten Man Si­zed Ac­tion be­zeich­nen könn­te.

Al­bum-Stream →

Xilch - Robotic Life

Ei­ne For­ma­ti­on aus Syd­ney mit Leu­ten u.a. von Di­ät, Ra­pid Dye und Per­spex ge­ne­riert auf ih­rem ers­ten Tape ei­ne gro­ße dun­kel­brau­ne Pfüt­ze aus dis­so­nan­tem, ga­ran­tiert nicht keim­frei­em Post Punk, der mir As­so­zia­tio­nen zu Bands wie Se­wers, frü­hen Dog­ging oder Soup­cans er­weckt.

Al­bum-Stream →

The Natural M*n Band - Living in a Chemical World with The Natural M*n Band

Es han­delt sich bei die­ser Band aus Kan­sas Ci­ty um ein Pro­jekt von Ian Tee­p­le, der un­ter an­de­rem bei Warm Bo­dies und BB-Eye sei­ne Fin­ger mit drin hat und zu­letzt schon mal als Na­tu­ral Man & The Fla­min' Hot Band mit ei­ner gu­ten EP auf Neck Chop Re­cords auf­ge­fal­len ist. Wer mit den ge­nann­ten Acts ver­traut ist, ahnt schon dass es auch auf dem ers­ten Lang­spie­ler der Band nicht all­zu lang­wei­lig zu­ge­hen kann. Ein er­war­tungs­ge­mäß recht ex­zen­tri­scher Mix aus Post- und Ga­ra­ge­punk mit leicht New-Wa­vi­ger No­te und pas­sen­dem Sa­xo­fon­ge­quiet­sche ist hier am Start, den man z.B. als ei­ne selt­sa­me Ver­schmel­zung von Erik Ner­vous, Pill und An­dy Hu­man & The Rep­to­ids be­schrei­ben könn­te.

Al­bum-Stream →

Kaleidoscope - After The Futures…

Ka­lei­do­scope aus New York ste­chen schon seit ei­ni­gen Jah­ren als ei­ne der span­nends­ten Hard-/Post­corebands der Ge­gen­wart her­aus. Die Mit­glie­der ver­ding­ten sich in der Ver­gan­gen­heit bei Bands wie Ivy, De­for­mi­ty und JJ Doll - ja auch al­les nicht die lang­wei­ligs­ten Acts - und auf ih­ren bis­he­ri­gen EPs konn­te man sich nie so ganz si­cher sein, was sie ei­nem die­ses mal vor­set­zen wür­den; so konn­te der un­ge­schlif­fe­ne Hard­co­re­punk ih­rer frü­hen Ver­öf­fent­li­chun­gen mal ei­ne et­was post­pun­ki­ge Rich­tung ein­schla­gen, ein an­de­res mal mit psy­che­de­li­schen Sounds, dre­cki­gem Ga­ra­ge- und Acid Rock ver­setzt sein. Von all dem fin­den sich auch auf ih­rem ers­ten Lang­spie­ler sub­ti­le Echos wie­der, aber vor al­lem darf man fest­stel­len, dass sie da­bei noch nie so kom­pakt, selbst­be­wusst und druck­voll ge­klun­gen ha­ben mit ei­nem end­los po­po­tre­ten­den Post­co­re-Sound, den ganz be­son­ders Freun­de von In­sti­tu­te und Bad Bree­ding zu schät­zen wis­sen wer­den. Aber von den ge­nann­ten Bands he­ben sie sich dann wie­der­um auch pro­blem­los ab mit ei­ner nach wie vor aus­ge­spro­chen brei­ten Pa­let­te an Ein­flüs­sen und Stil­mit­teln. Da be­steht kein Zwei­fel, dass wir von de­nen noch öf­ter hö­ren wer­den.

Al­bum-Stream →

Dr. Sure's Unusual Practice - The West

Die vor ge­rau­mer Zeit er­schie­ne­ne Cas­sin­gle der Band aus Mel­bourne weck­te als ers­ter Teaser schon ganz or­dent­li­che Er­war­tun­gen an ihr De­büt­al­bum, aber so ei­nem kon­sis­tent ho­hem Qua­li­täts­le­vel hat­te ich dann doch nicht ge­rech­net. Die grund­le­gen­den mu­si­ka­li­schen Ko­or­di­na­ten blei­ben aber die glei­chen; es gibt Post Punk von un­ge­wöhn­li­cher Quir­lig­keit zu be­stau­nen, des­sen ge­ra­de­zu leicht­fü­ßi­ge und den­noch kna­cki­ge Groo­ves ganz Gen­re-un­ty­pisch so­gar ei­ne vor­sich­ti­ge Men­ge Spaß ge­neh­mi­gen. Dass die Plat­te da­bei nie al­bern oder kä­sig klingt ist ei­ner bom­ben­fes­ten, sorg­fäl­tig aus­ba­lan­cier­ten Songar­chi­tek­tur zu ver­dan­ken. Ak­tu­el­len Bands wie Crack Cloud oder The World steht das nicht ganz fern.

Al­bum-Stream →

Cagette - Chronical Urticaria

Frank­reich ist jetzt nicht so das Pflas­ter wel­ches ich nor­mal mit die­ser Art von Post­punk in Ver­bin­dung brin­gen wür­de, aber die­se Band aus Ren­nes ist frag­los ein be­reits sehr schmack­haft an­mu­ten­des Frücht­chen. Das hat si­cher noch ein paar Ta­ge an der Son­ne nö­tig um sein vol­les Aro­ma zu ent­fal­ten, macht aber auch im ge­gen­wär­ti­gen Sta­di­um schon or­dent­lich was her.

Al­bum-Stream →

Speck - Dead Air Sessions 2019

Speck aus Los An­ge­les sta­chen schon auf ih­rer ers­ten EP Psycho Bab­b­le im letz­ten Jahr deut­lich aus der Mas­se her­aus, in­dem sie ih­ren Post­punk - der da­mals viel­leicht ein biss­chen an Brui­sed er­in­ner­te - mit ei­nem für's Gen­re eher un­ge­wohn­ten psy­che­de­li­schen Un­ter­ton an­rei­cher­ten. Da­von ist auf der neu­es­ten EP nicht mehr viel zu ver­neh­men. Statt­des­sen hat ih­re Mu­sik seit­dem ei­ne sat­te La­dung Hard­core-Ka­wumms und Noi­se in sich auf­ge­so­gen, was in die­ser Kom­bi­na­ti­on ein biss­chen an An­xie­ty oder Acrylics er­in­nern mag, und will sich auch sonst nicht all­zu skla­visch an eta­blier­te Gen­re-Strick­mus­ter hal­ten. Span­nen­de Band.

Al­bum-Stream →

Imposition Man - Imposition Man

Neue EP der Post­punk-For­ma­ti­on zwi­schen den Wel­ten von Graz und Ber­lin! Die wur­de dort auf­ge­nom­men wo coo­le Bands in Ber­lin halt der­zeit ih­re Plat­ten auf­zu­neh­men pfle­gen und auch wenn Big Black meets Di­ät nach wie vor als ei­ne ganz brauch­ba­re Um­schrei­bung ih­rer Mu­sik er­scheint, wür­de ich dem nun ge­le­gent­lich auch ei­ne Spur von Cri­mi­nal Code, viel­leicht auch et­was Wy­myns Pry­syn oder de­ren Nach­fol­ger Uni­form (Nein, nicht die Uni­form. Die an­de­ren.) un­ter­stel­len, wo­bei ich eben­so er­wäh­nen muss dass ih­re Songs und ihr Sound ein gan­zes Stück aus­for­mu­lier­ter und kom­pak­ter ge­wor­den sind. Und das liegt nicht nur an der kna­cki­ge­ren Pro­duk­ti­on, auch wenn die na­tür­lich ihr üb­ri­ges da­zu bei­trägt.

Al­bum-Stream →

The Baby - Winter Tape

BASF Ty­pe 1, no du­b­ley. The Ba­by aus Syd­ney schei­nen zu wis­sen gut ist. Ihr kru­der Post Punk zum Bei­spiel ist gro­ße Kunst und kommt für mein Ver­ständ­nis in et­wa so rü­ber als wä­ren Ty­vek und The UV Race mit The Mem­bra­nes, frü­hen The Fall und 80er Half Ja­pa­ne­se ge­kreuzt wor­den.

Al­bum-Stream →