The Cowboy sind zurück! Nach ihrem explosiven Debütalbum vor zwei Jahren weiß auch die neue 7" der Band aus Cleveland um Mitglieder von Pleasure Leftists und Homostupids elegant Ärsche zu treten mit zwei Kloppern im Spannungsfeld von Garage- und Post Punk, noise-lastigen Obertönen, kantiger Oberfläche und entwaffnender Eingängigkeit - Anklänge an Plax, Ex-Cult, Shark Toys, oder Flat Worms inklusive. Die B-Seite überrascht dann mit einem unerwartet relaxt indierockenden Instrumentaltrack.
Eine erfreuliche Attacke aus Noise-getränktem Hard-/Postcore von einer Band aus Denver, Colorado. Hat was von einem Mix aus Lumpy & The Dumpers, Anxiety, Cülo oder deren quasi-Nachfolgeband Tarantüla.
Ihr 2017er Debütalbum hatte seinerzeit einen gewaltigen Eindruck bei mir hinterlassen mit einer ausgesprochen ambitionierten und vielseitigen Vision von Postpunk, durchzogen von exzentrischen, unvorhersehbaren Songstrukturen. Mit ihrer neuen digitalen Single überrascht die Band aus Los Angeles erneut, haben sie hier doch vor allem ihre melodischen Qualitäten herausgearbeitet und in ein Gewand aus unwiderstehlich melancholischem Post Punk, Power- und Goth Pop verpackt und entwickeln dabei eine Ohrwurmgewalt, auf die ich so nicht vorbereitet war. Meaningless überzeugt dabei als unerwartet geradlinige Popkanone inklusive eines grenzwertig käsigen Saxofonsolos, das bei einem weniger starken Song zuviel des guten wäre, hier aber absolut verdient erscheint. Transition setzt den neuen Hang zum sentimentalen Pop dann nahtlos fort, beweist aber auch, dass Shit Giver auch ihr Gespür für opulente Strukturen nicht verloren haben.
Macht ganz schön Spaß, das zweite Tape dieser Formation aus Vancouver. Verspielter Post Punk, der mit Leichtigkeit die Balance hält zwischen rauer Oberfläche und Tanzbarkeit, womit er ziemlich genau in der Mitte landet zwischen dem exzentrischen Punkrock von Bands wie Negative Scanner und Twisted auf der einen Seite, den infektiösen Grooves von Slumb Party oder Rapid Tan auf der anderen.
Die ausgezeichnete Debüt-EP von Sallow Pillow aus Liverpool besticht durch geradlinig effektiven Garage Punk mit leichten Surfeinflüssen im Stile etwa von Black Lips, frühem Ty Segall oder Debate Club, einem durchgängigem Gun Club vibe sowie einer gewissen Postpunk-Kante, die etwa an Luxury oder skandinavische Acts wie Holograms und RA erinnert. Wenn sie dann in Wear Out The Rope noch ein paar Americana-Einflüsse ausrollen, komm ich um einen Vaguess-Vergleich nicht herum.
Das dritte Album von Luggage aus Chicago knüpft nahtlos am Vorgänger an, macht sogar noch einen etwas konsequenteren Eindruck. Passend und unüberhörbar bei Electrical Audio aufgenommen, breitet sich ein spröder bis zähflüssiger Sound zwischen Noise- und Math Rock, Post- und Slowcore aus, der überwiegend nach vergangenen Zeiten in Chicago klingt. Oder abwechselnd mal nach geradlinigeren Shellac, gedrosselten Tar, viel lauteren Slint und noch tristeren Codeine.