Das hier scheint die gleiche New Yorker Band zu sein, zu der ich vor hundert Internet-Jahren schon mal was gebellt hab, aber es scheint so als wäre ihre 2016er EP komplett in der Zwischenzeit komplett vom Erdboden verschluckt worden. Eine Schande, denn das war schon ausgesprochen guter Kremplel, wenn auch die fünf neuen Songs hier noch mal ein ganz anderes Level erklimmen. Melodische Punk- und Garagen-Vibes regeln hier die Scheiße, mit mehr als nur einem kleinen Hauch von Dickies und überhaupt einer klaren '77er Punk und Powerpop-Kante. Das wäre ja für sich genommen schon für eine ausgesprochen solide EP gut, aber was hier alle Skalen sprengt und die Platte von sehr gut zu absolut spektakulär anhebt sind die durchweg fortgeschrittenen Songwriting-Skills, die hier zur Schau getragen werden und ohne Mühe 99% aller gegenwärtig rumschrammelnden Powerpopper mal so was von in die Tasche stecken!
Garage Punk mit einer seltsamen thematischen Fixierung auf Mopeds und Arschlöcher von einem New Yorker Typen, der hier auch stark nach seiner Heimatstadt so ca. '73-'77 klingt, irgendwo im groben Umfeld der Dolls, Modern Lovers und Dead Boys mit zusätzlichen Echos der weiteren frühen US-Szene á la Pagans, Black Randy and the Metrosquad in den relaxteren Momenten und einer klaren Kante der australischen Szene, von The Saints und Radio Birdman, in den wilderen Songs.
Neuer Krempel von Tommy and the Commies aus Sudbury, Kanada. Inzwischen sollte sich ja rumgesprochen haben, was man zu erwarten hat: Ein wunderbares Spektakel aus erstklassigem Powerpop, leichtem Garagenfaktor und einer Extraladung von Buzzcocks-mäßigem, melodischem Punkrock. Eine schwungvolle Performance und über jeden Zweifel erhabene Songwriting-Skills heben das ganze noch mal auf ein höheres Level.
Nachdem der Micro-Hype um die Punkkapelle aus Melbourne reichlich Zeit gehabt hat um Fahrt aufzunehmen, ist jetzt auch mal der erste Langspieler der Band aufgetaucht. Auch wenn diese eher konservativ riffende Art des '77er Flashbacks nicht unbedingt zu meinen bevorzugten Subgenres gehört - gerade wenn die Riffs ab und an gefährlich nah am angestaubten Hardrock-Klischee vorbei schrammen - muss ich ihnen doch zugestehen, dass so etwas kaum besser werden kann als Amyl and the Sniffers es zelebrieren. Ihre Songs haben die nötige Zugkraft um das Spktakel glaubhaft zu verkaufen und die unbeirrte Konsequenz mit der sie dieses Ding durchziehen muss man einfach anerkennen. Kann ich durchaus Spaß mit haben. Sollten jetzt aber weitere Bands auf diesen Zug aufspringen, wäre mein Interesse daran auch schnell wieder aufgebraucht.
Album Nummer zwei der Garage-/Postpunk-Kapelle aus Oakland verzichtet mal wieder auf große Überraschungen, ist dafür aber auch frei von Enttäuschungen und arbeitet einfach weiter an der Kultivierung ihres quirligen, unverkennbar eigenen Sounds mit Rückständen von britischer 77er Schule sowie klaren Spuren von Devo und ein bisschen Wire. Trotz dieser klaren Bezugspunkte sind AH&TR eine der wenigen Garagenbands dieser Tage, deren Verwechslungspotenzial gegen Null tendiert.