Einen tollen Fang hat Retrorock-König Ty Segall mal wieder gemacht mit dieser Band aus Chicago, deren neues Album gerade auf seinem Drag City-Sublabel God? Records erschienen ist. Verträumter Retro-Dream-/Powerpop in Vollendung, der klare Bezüge zum Paisley Underground der 80er wachruft, aber auch Elemente aus anderen Varianten verträumten Indiepops der gleichen Ära in den Genen trägt.
Düsterer Indie Rock aus Adelaide mit Elementen aus Surfpop, Psych, Folk und Dreampop. Man kann eine gewisse Verwandtschaft mit den frühen Crystal Stilts nicht verneinen.
Fuzziger Spätachziger-Indie-Power-Pop mit Spuren von Psych und Shoegaze. Das erste Album der Day Ravies aus Sydney konnte mich trotz toller Momente nicht so ganz überzeugen, zu oft rutschte das ganze in die Sorte von richtungslosem Dreampop-Gesäusel ab, von dem es gerade eh schon zu viel gibt. Dieses Jahr hat das Quartett aber zwei neue Kurzspieler rausgehauen, die das Potenzial dieser Band deutlich besser ausspielen. Nicht nur ist der Sound jetzt etwas bissiger, auch die nötige Songsubstanz ist jetzt durchgehend vorhanden.
Diese Band aus Boston spielt eine recht eigenwillige und wandlungsfähige Form entspannten Indierocks. Ob straighter Punkrock, verträumt-psychedelische Ausreißer, garagiger Surfpop oder leichte Anflüge von Postpunk; all das schüttelt das Trio souverän aus dem Ärmel und macht sich dabei noch des einen oder anderen Ohrwurms mitschuldig.
Das Shoegaze/Noisepop/C86-Revival der letzten Jahre ist ja mal ziemlich schnell ausgebrannt und den Weg aller kurzlebigen Indie-Hypes gegangen. Und ausgerechnet jetzt kommt da so eine Band aus Bradford dahergelaufen, die so tut als wäre diesbezüglich in den vergangenen fünf Jahren gar nix passiert. Somit weiß diese Platte dem Genre auch nicht viel neues hinzufügen, erinnert einen aber mal wieder daran wie viel Spaß dieser uralte Krempel immer noch machen kann, wenn die Songs und der Drive stimmen. War auch mal nötig in Zeiten, in denen die Köpfe mitverantwortlicher Protagonisten wie etwa The Pains Of Being Pure At Heart längst bis zum Hals in ihren eigenen Arschlöchern versunken scheinen.
Die Wörter "Dream-/Indie Pop" verkommen ja langsam dank auditiver Übersättigung zu einem ähnlich verpönten Unwort wie es einerseits mit "Emo" passiert ist. Wie es aber in letztgenannten Genre für jede… nee, sagen wie mal für alle zehn bis hundert uninspirierten Trittbrettfahrer-Veröffentlichungen auch immer die eine oder andere Perle gab, die man auch heute noch in gerne in Erinnerung behält; so ist auch die derzeit so angesagte Form melodischen Indierocks an sich nichts falsches, wenn talentierte Leute mit der Fähigkeit zu eindringlichem Songwriting das in die Hand nehmen.
Der Kurzspieler von den Nostalgics aus Milano ist so ein Fall, der rein genremäßig zunehmend ein rotes Tuch für mich wäre, ein grell leuchtendes "Here be dragons, do not enter"-Schild. Mich aber doch zu fesseln weiß. Zwei hervorragend ausbalancierte Songs, die man wahlweise als Twee-/Janglepop, Shoegeze, C86 or whatever bezeichnen könnte, als ultramelodischen, geradezu opulenten Indierock oder… nun ja, Pop halt. Und der schwurbelt nicht seicht und unbemerkt zum einen Ohr rein, zum anderen wieder raus (wie ein Großteil anderer Genrevertreter), sondern der setzt sich ganz böse fest. Genau in der Mitte, wo sich das Hirn in gut und böse spaltet.
Ein kleines Update von den schrammeligen Dream-/Powerpoppern aus Los Angeles, deren erste 7" Teenage Clothes ich vor einem halben Jahr bestimmt auch schon gepostet hätte, wenn's dieses Blog da schon gegeben hätte.
Und wieder 'ne ziemlich coole Shoegazer-Band, aus Glasgow diesmal. Zur Abwechslung sind heute Ride der prägende Einfluss, oder auch Slowdive mit deutlich mehr Wumms. Und der eine oder andere plüschige Dreampop-Moment erklärt sich damit ja von selbst. Trotzdem keine seichte Einschlafmusik, groovt sich stellenweise sogar richtig den Arsch ab. (mehr …)