Proto Idiot - Find Out For Themselves

Auch die neu­es­te Plat­te der lie­bens­wer­ten Spa­cken aus Man­ches­ter be­sticht wie­der mit ei­nem spa­ßi­gen wie auch aus­ge­wo­ge­nen Mix aus Ga­ra­ge Punk, Art Punk und Punk Punk, dem noch stär­ker als zu­vor auch ein be­tont bri­ti­scher 77er-Ge­ruch ent­weicht. Sound­mä­ßig geht's dies­mal eher ge­rad­li­nig und et­was dre­cki­ger zu als auf dem Vor­gän­ger und die Ly­rics hal­ten mal wie­der die Ba­lan­ce zwi­schen Fuchs­schlau und Stroh­dumm, was sich in der Sum­me zu so et­was mit­tel­schlau­em aus­gleicht. Wie im ech­ten Le­ben.

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Fruit & Nut - Answers To Come

Fruit & Nut ha­ben schon vor drei­ein­halb Jah­ren sehr über­rascht mit ih­rem ers­ten Tape und ei­nem schwie­rig ein­zu­ord­nen­den Sound. Auch der Nach­fol­ger da­von ent­zieht sich al­len Ein­ord­nungs­ver­su­chen mit sei­nen am­bi­tio­nier­ten, ja fast schon pro­gres­si­ven Song­struk­tu­ren und ei­ner of­fen­bar recht ek­lek­ti­zis­ti­schen Pa­let­te von Ein­flüs­sen. Die auf der Band­camp­sei­te ge­nann­ten No Trend er­schei­nen da schon plau­si­bel, er­klä­ren aber auch nur ei­nen Bruch­teil des­sen was ich hier zu hö­ren be­kom­me.

Eat - Dance and Die /​ Shit

Gleich zwei schön ge­stör­te Tapes hat zu­letzt die­se Band aus Phil­adel­phia raus­ge­hau­en, voll­ge­macht mit kru­dem Dreck, der sich gut mit so man­chen Pio­nie­ren des Art­punk, No Wa­ve und Pro­to-Noi­se­r­ock as­so­zi­ie­ren lässt. Ir­gend­wo zwi­schen Feed­ti­me-Mo­no­to­nie und Flip­per-Hirn­fick; au­ßer­dem steht das z.B. MX-80, Men­tal­ly Ill, Mem­bra­nes und Half Ja­pa­ne­se nicht all­zu fern.

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Co-op - III

Nach der ziem­lich gei­len EP vor an­dert­halb Jah­ren war es man höchs­te Zeit für neu­es Ma­te­ri­al der Band aus Van­cou­ver. Das wirkt im Ge­samt­ein­druck et­was un­fo­kus­sier­ter, was wohl vor al­lem an den drei In­stru­men­tal­stü­cken und In­ter­lu­des liegt, die den Fluss des Al­bums eher un­ter­bre­chen als ihm dien­lich zu sein. Lässt man eben je­ne aus, bleibt eber er­neut ei­ne aus­ge­zeich­ne­te EP üb­rig. Wie ge­habt trifft in ih­rem Art- und Post Punk ela­bo­rier­te Songar­chi­tek­tur auf Wire-Mi­ni­ma­lis­mus und psy­che­de­li­sche Zu­ta­ten, die mich an Paint Thin­ner er­in­nern. An­de­rer­seits kann es auch mal ein we­nig nach Bam­ba­ra oder Pro­tom­ar­tyr in ih­ren et­was kan­ti­ge­ren Mo­men­ten klin­gen.

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Drahla - Useless Coordinates

Die Post-/Art­punk-Ka­pel­le aus Leeds hat in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ja schon mit drei EPs für reich­lich Auf­se­hen ge­sorgt und sich da­bei qua­li­ta­tiv mit je­der Ver­öf­fent­li­chung deut­lich ge­stei­gert - und da­bei war schon die ers­te da­von sau­gut. Die­ser Auf­wärts­trend wird auch mit ih­rem Lang­spiel­de­büt fort­ge­führt, des­sen Song­struk­tu­ren und Ar­ran­ge­ments so per­fekt aus­ba­lan­ciert, bis ins kleins­te De­tail aus­for­mu­liert und ef­fek­tiv rü­ber kom­men wie kaum et­was, das ich in letz­ter Zeit zu Ge­hör be­kam. Zum Ein­stieg gibt es wie­der die von den EPs be­kann­ten So­nic Youth-Gi­tar­ren zu hö­ren, man kann leich­te An­flü­ge von Jaw­box oder ak­tu­el­le­ren Noi­ser­o­ckern wie Tu­nic ver­nah­men. Von all dem ent­fer­nen sie sich aber zu­neh­mend im Lau­fe des Al­bums. Stel­len­wei­se er­in­nert mich der Sound dann stark an die New Yor­ker Pill, al­ler­dings ver­schweißt mit dem kräf­ti­gen Mo­tor von Dri­ve Li­ke Je­hu. Star­ke Plat­te.

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Oranges - Hey Zeus

Die­se saustar­ke Aus­gra­bung hab ich mal wie­der dem gu­ten RR­Rie­cher der Mann­heim-Con­nec­tion zu ver­dan­ken. Das schnell und dre­ckig auf­ge­nom­me­ne De­büt­al­bum der Oran­ges aus Dub­lin über­zeugt mit ei­nem wun­der­bar un­ge­schlif­fe­nen, abs­trakt-mi­ni­ma­lis­ti­schen Post­punk-Sound und ei­nem fuz­zi­gen Ga­ra­gen­fak­tor. Da kann man sich hin und wie­der an The Fall, frü­he Swell Maps oder 80er Half Ja­pa­ne­se er­in­nert füh­len, noch mehr aber an ge­gen­wär­ti­ge Ver­tre­ter wie Ty­vek, Ita­lia 90, Ci­ty Yelps oder ganz frü­he Pro­tom­ar­tyr. Run­de Sa­che.

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Protruders - Poison Future

Nach ei­ner Hand­voll selbst­ver­öf­fent­lich­ter Tapes und EPs über­rascht die neue Mi­ni-LP auf Feel It Re­cords der Ga­ra­ge­punks aus To­ron­to mit ei­nem aus­ge­präg­ten Art-/Pro­to­punk-Vi­be. Mo­dern Lo­vers fal­len mir da am pro­mi­nen­tes­ten auf und in der Ge­gen­wart schla­gen un­ter an­de­rem Da­vid Nan­ce und Apa­che Dro­pout in ei­ne ähn­li­che Ker­be. Kei­ne welt­be­we­gen­de Neu­heit al­so, aber nichts des­to Trotz sehr, sehr gut.

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Tics - Agnostic Funk

Auch wenn ich da­mit wohl et­was spat dran bin (jau, mein Blog­rück­stand ist schreck­lich ge­ra­de) muss dies Plat­te noch un­be­dingt hier rein. War der Vor­gän­ger noch ein ein­zi­ges, wenn auch end­los char­man­tes und span­nen­des Cha­os, fließt der am­bi­tio­nier­te Art- und Post Punk der Köl­ner auf ih­rem zwei­ten Al­bum zu ei­ner kom­pak­te­ren, aber nach wie vor un­vor­her­seh­ba­ren Form zu­sam­men; der ti­tel­ge­ben­de Funk spielt na­tür­lich auch wie­der ei­ne zen­tra­le Rol­le. Ak­tu­ell klin­gen die wie nie­mand an­ders.

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The Snakes - The Snakes

Wie ge­wohnt kommt auch mit die­ser Schei­be wie­der sau­be­re Qua­li­tät aus dem Hau­se An­ti Fa­de - bei der Bu­de kann man ei­gent­lich nichts falsch ma­chen. The Sna­kes sind ei­ne noch ganz fri­sche Band aus Mel­bourne und ihr De­büt­al­bum ge­fällt ganz aus­ge­zeich­net mit ei­nem ein­falls- und ab­wechs­lungs­rei­chen Sound aus Ga­ra­ge- und Art­punk, der ge­konnt ei­ne Brü­cke schlägt von Bands der ge­gen­wär­ti­gen Schu­le á la UV Race, Shark Toys oder Aus­mu­tean­ts hin zu di­ver­sen Haus­num­mern von ges­tern; pri­mär wä­ren da vor al­lem frü­he The Fall und De­vo zu nen­nen.

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Freak Genes - III

Ich dach­te ei­gent­lich, dass ich das letz­te Al­bum Quack Quack des ul­tra­sym­pa­thi­schen Du­os hier ir­gend­wann schon ge­pos­tet hät­te. Aber nein, das muss ich sei­ner­zeit mal wie­der ver­peilt ha­ben. Dann hol ich's halt an­läss­lich ih­rer neu­en LP nach. Darf ich vor­stel­len: Freak Ge­nes, ein bri­ti­sches Duo be­stehend aus An­drew An­der­son, der auch bei den Hipshakes und den fa­mo­sen Pro­to Idi­ot mit­mischt und Char­lie Mur­phy, den man viel­leicht von den eben­falls sehr ge­schätz­ten Red Chords kennt. Was die zu­sam­men fa­bri­zie­ren klingt aber nach kei­ner die­ser Bands. Da­für setzt es ei­ne hoch­gra­dig ver­schro­be­ne Mi­schung aus ver­schram­mel­tem Fuzz-/Ga­ra­ge­pop und ver­spul­tem Elek­tro-/Syn­th­punk. Seit der letz­ten Plat­te hat sich der Fo­kus klar zu­guns­ten der elek­tri­schen Sounds ver­scho­ben. Da ha­ben ei­ner­seits si­cher ur­alte be­kann­te wie De­spe­ra­te Bicy­cles, Te­le­vi­si­on Per­so­na­li­ties oder die der­zeit schein­bar mal wie­der als sehr schick gel­ten­den De­vo als In­spi­ra­ti­on ge­dient. Manch­mal drängt sich mir der Be­griff Bubble­gum Sui­ci­de ge­ra­de­zu auf. Und ak­tu­ell könn­te man da Par­al­le­len zu Won­der Bread, ISS, Buck Goo­ter oder Wha­te­ver Brains drin er­ken­nen.

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