Coach - Coach

Ei­ne rau­bei­ni­ge aber auch ziem­lich me­lo­di­sche Wall Of Sound er­rich­tet das De­büt­al­bum die­ser Band aus Aar­hus, ein Klang­bild zwi­schen den Wel­ten von Noi­se Pop, Art- und Post Punk, glei­cher­ma­ßen an Teks­ti TV 666 und The Men der Open Your He­art-Ära er­in­nernd, an 80er So­ni­cY­outh-is­men und nicht oh­ne ei­ne ge­wis­se MX-80-Kan­te. Als ob das al­les noch nicht ver­lo­ckend ge­nug wä­re, macht oben­drein noch ei­ne ru­he­lo­se Blä­ser­sek­ti­on jeg­li­chen Wi­der­stand zweck­los.

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Waste Man - One Day It'll All Be You

Mit ih­rem zwei­ten Lang­spie­ler ha­ben sich Was­te Man aus New Or­leans fast kom­plett von dem Hard­core-Fak­tor ge­löst, der auf ih­rem saustar­ken 2018er Tape A New Ty­pe Of Worry noch al­les zu­sam­men hielt. Was nicht hei­ßen soll, dass ih­re neu­es­te LP we­ni­ger span­nend wä­re, ganz im Ge­gen­teil: Das hier ist ihr bis­lang ehr­gei­zigs­ter und glei­cher­ma­ßen reifs­ter Out­put ge­wor­den. Ei­ne un­vor­her­seh­ba­re Ab­fahrt, die auf dem Weg mal bei so Schlau­mei­er-Ga­ra­ge Punk á la Vin­ta­ge Crop, Dumb und Ura­ni­um Club an­eckt, von dort ei­nen Bo­gen über Art Punk der Sor­te Li­thics oder Pat­ti, hin zu mo­der­nem Post Punk der Pu­blic Eye-, Go­to­beds- und Bam­ba­ra-Schu­le auf­spannt. Gleich­zei­tig strahlt das gan­ze aber auch noch ein paar old­schoo­li­ge­re Vi­bes ab - leich­te Echos von Wire und Sac­cha­ri­ne Trust sind da­bei am deut­lichs­ten aus­zu­ma­chen.

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DWP - DWP

DWP ist das ak­tu­el­le So­lo­pro­jekt von Slo­ane Flash­man, der sich in der Ver­gan­gen­heit auch bei der Post­punk-For­ma­ti­on Nail Po­lish an der Gi­tar­re zu schaf­fen mach­te. Wer be­reits mit de­ren ex­pe­ri­men­tel­lem, No-Wa­ve in­spi­rier­tem Krach ver­traut ist, ahnt si­cher schon, dass es auch auf die­ser EP wie­der et­was aben­teu­er­li­cher zu­geht. In­ner­halb von acht abs­trak­ten, mo­no­to­nen Skiz­zen ent­fal­tet sich hier ei­ne ex­pe­ri­men­tel­le Art Punk-Klang­land­schaft, die - ne­ben vie­len an­de­ren Din­gen - schein­bar zu glei­chen Tei­len Ein­flüs­se von Sui­ci­de, Wire und Glenn Bran­ca in sich auf­ge­so­gen hat.

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Germ House - World's A Chore

Wie­der mal ei­ne tol­le EP von Germ House, ei­nem So­lo­pro­jekt von Jus­tin Hub­bard aus Rho­de Is­land, der zu­fäl­lig auch bei Far Cor­ners sei­ne Fin­ger im Spiel hat. Die drei neu­en Songs strah­len er­neut den ver­trau­ten Lo-Fi Charme aus und de­cken ei­ne Band­brei­te ab, die von kan­ti­gem Post Punk - wel­cher si­cher ein paar Ein­flüs­se bei The Fall oder De­spe­ra­te Bicy­cles auf­ge­so­gen hat - hin zu klas­si­schem Ga­ra­ge Rock und ge­gen­wär­ti­gem Ga­ra­ge Punk reicht. Gleich­zei­tig of­fen­bart das gan­ze aber auch ein pa­ra­do­xes Ohr­wurm­po­ten­zi­al und ei­nen ver­spiel­ten Vi­be, der mich an The Woo­len Men den­ken lässt.

Vintage Crop - Serve To Serve Again

Mit Blick auf die bis­he­ri­ge Dis­ko­gra­fie wa­ren mei­ne Er­war­tun­gen an den drit­ten Lang­spie­ler der Grup­pe aus Mel­bourne nicht ge­ring… und Über­ra­schung: Es ist in der Tat ei­ne wei­te­re aus­ge­spro­chen star­ke Plat­te da­bei her­aus ge­kom­men, die es sich in die­ser spe­zi­el­len Ni­sche an der Schnitt­stel­le von schlau­em Ga­ra­ge-, Post- und Art Punk ge­müt­lich macht. An­ge­mes­se­nes Qua­li­täts­fut­ter für Freun­de von Ura­ni­um Club, Pinch Points, Rea­li­ty Group… auch ein biss­chen Sau­na Youth oder Pat­ti sind hier mit an Bord.

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Pork Belly - Jinx & Chew

Viel­ver­spre­chend und macht Spaß, die­se ers­te di­gi­ta­le Sin­gle ei­ner Band aus San Fran­cis­co. Post- und Art Punk von die­ser et­was schrä­gen und ver­spiel­ten Mach­art, die et­wa bei Freun­den von Pat­ti, Ro­lex, Rea­li­ty Group oder Emer­gen­cy Cont­act si­cher auf Zu­stim­mung sto­ßen wird.

Glen Schenau - Jhumble​/​​Jearnest 7"

Glen Schen­au, man­chen si­cher be­kannt als der Front­mann der Kult­band Kitchen's Flo­or aus Bris­bane, hat so­lo bis­her zwei EPs von eher Rich­tung Avant­gar­de schie­len­dem Art Rock ver­öf­fent­licht, der schon al­lei­ne auf­grund sei­ner all­ge­mei­nen Schräg­heit über­zeug­te - durch­zo­gen von dis­so­nant-hy­per­ak­ti­ver Schram­me­lei, wie ei­ne fun­ky ka­put­te Al­ter­na­tiv­rea­li­täts-Va­ri­an­te von The Wed­ding Pre­sent und end­gül­tig über die Klip­pe ge­scho­ben von sehr nach Töp­fen, Pfan­nen und Plas­tik­ei­mern klin­gen­der Per­cus­sion. Letz­te­res weicht auf sei­ner neu­es­ten 7" ei­nem her­kömm­li­chen Drum­kit und vol­lem Band­sound, der ins­ge­samt in ei­ne ge­ring­fü­gig we­ni­ger ex­pe­ri­men­tel­le, deut­lich gref­ba­re Form an den Tel­ler­rän­dern von Post Punk, Noi­se Rock und 90er In­die­rock mor­pht, oh­ne dass da­bei die Ver­spielt­heit und krea­ti­ve En­er­gie der Vor­gän­ger auf der Stre­cke blie­be. Melk­bel­ly trifft auf Live Skull? Nee, das trifft die­sen Na­gel nicht so ganz den Kopf… aber auch kei­nes­wegs kom­plett da­ne­ben.

Reality Group - Music For Fools Vol. 1

Rea­li­ty Group aus Mel­bourne ha­ben in den Jah­ren '16/'17 be­reits ein ver­dammt star­kes De­mo und ei­ne eben­so hoch­wer­ti­ge EP raus­ge­hau­en, da­nach hat es dann ein paar Jah­re ge­dau­ert bis wir nun ih­ren ers­ten ers­ten Lang­spie­ler vor­lie­gen ha­ben. Dem hört man da­für die ver­gan­ge­ne Zeit auch klar an in Form ei­nes ge­reif­ten, aber dan­kens­wer­ter Wei­se kei­nes­wegs ge­zähm­ten Sounds. Die­se elf Songs lö­sen al­le Ver­spre­chen der frü­hen EPs ein; ein le­cker ge­pansch­tes Ge­bräu ist das, be­stehend aus Ele­men­ten von Ga­ra­ge-, Art- und Post Punk, das Leu­te mit Af­fi­ni­tä­ten zu Bands wie Pinch Points, Ura­ni­um Club, An­dy Hu­man & The Rep­to­ids, Erik Ner­vous, Li­thics oder gar frü­hen Teen­an­ger sich auf kei­nen Fall ent­ge­hen las­sen dür­fen.

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Neutrals - Rent /​ Your House EP

Nach zwei star­ken De­mo­tapes und dem un­glaub­li­chen Knal­ler von ei­nem De­büt­al­bum, das letz­tes Jahr via Emo­tio­nal Re­spon­se auf uns log­e­las­sen wur­de, ist nun auch schon wie­der ei­ne neue EP am Start, die naht­los an des­sen Qua­li­tä­ten an­knüpft. Der­zeit trifft kei­ne an­de­re Band so über­zeu­gend den Na­gel auf den Kopf in die­sem spe­zi­el­len Sub­gen­re aus end­los char­man­tem und ver­schro­be­nem, da­bei aber grund­ehr­li­chem DIY Post-/Art Punk, bei dem un­ter an­de­rem si­cher die Te­le­vi­si­on Per­so­na­li­ties, frü­he Me­kons oder De­spe­ra­te Bicy­cles Pa­te ge­stan­den ha­ben - wäh­rend ih­re Mu­sik gleich­zei­tig nach al­lem an­de­ren als ei­ner Re­tro-Show klingt, son­dern klar un­se­rer Zeit ent­stammt und mit bei­den Fü­ßen auf dem ge­gen­wär­ti­gen Bo­den der Tat­sa­chen steht.

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Yammerer - Reality Escape Resort

Zwei Vor­ab­tracks ha­ben schon or­dent­li­che Er­war­tun­gen ge­schürt für die De­büt-EP die­ser ver­mut­lich bri­ti­schen Band und auch der Rest der EP zeigt, dass hier nicht zu­viel ver­spro­chen wur­de. Es brei­tet sich ein ru­he­lo­ser Klang­tep­pich aus Ga­ra­ge Punk mit für Gen­re­ver­hält­nis­se un­ge­wöhn­li­chem Breit­wand­fee­ling aus, ein biss­chen als trä­fen jüngs­te Ura­ni­um Club auf Ra­dio Bird­man und Mo­dern Lo­vers - er­gänzt um ei­ni­ge MX-80-mä­ßi­ge Ver­schro­ben­hei­ten. Der epi­sche Raus­wer­fer Sea­sons 13-31 hat sich au­ßer­dem si­cher noch ein paar Schei­ben bei den Wi­pers, ins­be­son­de­re bei Youth Of Ame­ri­ca, ab­ge­schnit­ten.

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