Stuck - Change Is Bad

Das De­büt­al­bum der Band aus Chi­ca­go er­weist sich als so stark wie man es sich nur er­hof­fen konn­te, ein mas­si­ver Qua­li­täts­sprung in Rei­fe und Fi­nes­se ver­gli­chen mit ih­rer be­reits mehr als so­li­den EP aus dem vor­letz­ten Jahr. Ge­nau wie da­mals ha­ben Stuck kei­ne Am­bi­tio­nen das Gen­re auf links zu dre­hen, be­wei­sen aber statt­des­sen ein um­fas­sen­des Ver­ständ­nis der Mit­tel und Mög­lich­kei­ten ih­res Gen­res, ei­ne dif­fe­ren­zier­te An­wen­dung von des­sen Vo­ka­bu­lar und Gram­ma­tik zu ei­nem mit­rei­ßen­den Er­geb­nis. Klar lässt sich ein ge­wis­ser Ein­fluss ver­gan­ge­ner Haus­num­mern aus ih­rer Hei­mat­stadt nicht ver­leug­nen und auch die ob­li­ga­to­ri­schen Spu­ren von 90er Wa­shing­ton sind durch­aus vor­han­den - aber noch stär­ker er­in­nert mich ihr Sound an ak­tu­el­le Acts vom Schla­ge USA Nails und ganz be­son­ders an die der­zei­ti­ge Wel­le aus­tra­li­scher Bands wie Bat­piss, Bench Press und Noughts.

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Neutrals - Rent /​ Your House EP

Nach zwei star­ken De­mo­tapes und dem un­glaub­li­chen Knal­ler von ei­nem De­büt­al­bum, das letz­tes Jahr via Emo­tio­nal Re­spon­se auf uns log­e­las­sen wur­de, ist nun auch schon wie­der ei­ne neue EP am Start, die naht­los an des­sen Qua­li­tä­ten an­knüpft. Der­zeit trifft kei­ne an­de­re Band so über­zeu­gend den Na­gel auf den Kopf in die­sem spe­zi­el­len Sub­gen­re aus end­los char­man­tem und ver­schro­be­nem, da­bei aber grund­ehr­li­chem DIY Post-/Art Punk, bei dem un­ter an­de­rem si­cher die Te­le­vi­si­on Per­so­na­li­ties, frü­he Me­kons oder De­spe­ra­te Bicy­cles Pa­te ge­stan­den ha­ben - wäh­rend ih­re Mu­sik gleich­zei­tig nach al­lem an­de­ren als ei­ner Re­tro-Show klingt, son­dern klar un­se­rer Zeit ent­stammt und mit bei­den Fü­ßen auf dem ge­gen­wär­ti­gen Bo­den der Tat­sa­chen steht.

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Xetas - The Cypher

Ih­re drit­te LP - er­neut auf dem ge­schmack­voll be­nann­ten La­bel 12XU Re­cords er­schie­nen (ich bin da nicht in­vol­viert, Eh­ren­wort) - prä­sen­tiert die Xe­tas aus Aus­tin und ih­ren Sound in sei­ner ih­rer bis­lang reifs­ten In­kar­na­ti­on, was sich vor al­lem in ei­nem selbst­be­wuss­te­ren, ab­wechs­lungs­rei­chen und im­mer grund­so­li­den Song­wri­ting be­merk­bar macht. Im­mer noch ist das auf der Schwel­le zwi­schen straigh­tem Punk­rock und en­er­gi­schem Post Pun­k/-co­re zu ver­or­ten, wenn auch der Kom­pass dies­mal ver­stärkt in letzt­ge­nann­te Rich­tung aus­schlägt. Kann man et­wa als ei­ne Mi­schung aus Red Dons, Vi­deo, Me­at Wa­ve und Day­light Rob­be­ry be­zeich­nen. Oder an­ders aus­ge­drückt: Qua­li­täts­lärm!

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Shrinkwrap Killers - Stolen Electronics To Shove Up Your Ass 7"

Net­te 7" mal wie­der via Iron Lung Re­cords von den Shrink­wrap Kil­lers aus Oak­land. Die sprengt ein ganz re­spek­ta­bles Loch in eu­re Laut­spre­cher mit zwei ta­del­lo­sen KO-Schlä­gen aus fuz­zlas­ti­gem, me­lo­di­schem Ga­ra­ge Punk mit ge­wis­sen Ähn­lich­kei­ten zu den Sta­lins Of Sound, S.B.F. oder Kid Chro­me.

The Cowboy - WiFi on the Prairie

Nach­dem der letz­te Sie­ben­zöl­ler des Tri­os aus Cleve­land ein ge­wis­ses Maß an Ent­span­nung in ih­rem Sound sug­ge­rier­te, hat es jetzt nicht lan­ge ge­dau­ert bis sie auf ih­rem zwei­ten Al­bum wie­der in die rau­bei­ni­gen al­ten Ge­wohn­hei­ten zu­rück­fal­len - ja so­gar noch ei­nen drauf­le­gen im Ver­gleich zum schon reich­lich wuch­ti­gen De­büt. Das Er­geb­nis ist er­neut ei­ne un­auf­halt­sa­me Fuzzka­no­ne aus Punk, Ga­ra­ge und Noi­se, wo­bei mich das dies­mal be­son­ders stark an die kom­pro­miss­lo­se In­ten­si­tät frü­her The Men in der Green­berg-Ära er­in­nert.

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Isotope Soap - An Artifact Of Insects

Iso­to­pe Soap a.k.a. das schwe­di­sche Punk-Ur­ge­stein Pe­ter Swe­denhmar hat schon in der Ver­gan­gen­heit un­ter die­sem Mo­ni­ker aus­schließ­lich qua­li­täts­wa­re ab­ge­lie­fert - in Form von drei EPs, die im letz­ten Jahr ver­dien­ter Wei­se auch noch mal als Com­pi­la­ti­on von Emo­tio­nal Re­spon­se wie­der­ver­öf­fent­licht wur­den. Auch sein ers­ter Lang­spie­ler ent­täutscht nicht. Hier plün­dert er sich noch mal deut­lich frei­zü­gi­ger sei­nen Weg durch Jahr­zehn­te von ob­sku­rem Punk - das Re­sul­tat ist sein viel­sei­tigs­tes und ver­spiel­tes­tes Ma­te­ri­al bis­her, wo­bei un­ter an­de­rem auch mal Platz für ne­be­li­gen Space Punk, pu­ren Elek­tro­pop und ver­träum­te Kraut­scapes drin ist. Und na­tür­lich gibt es auch ei­ni­ges von sei­nem et­was we­ni­ger ver­spul­ten, ein­gän­gi­gen De­vo-meet-Aus­mu­tean­ts Ga­ra­ge- und Syn­th­punk Style, wie er be­reits auf den EPs ei­ne gu­te Fi­gur ab­ge­ge­ben hat.

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Modern Needs - Survey of the Animal Kingdom

Mo­dern Needs aus San Fran­cis­co ent­las­sen ei­nen be­kömm­li­chen Furz nach dem an­de­ren in die At­mo­sphä­re, zu­sam­men­ge­setzt aus eben­so grad­li­nig-simp­lem als auch ef­fek­ti­vem Fuzz Punk, der stark an früh-80er West­küs­ten-Sound er­in­nert und au­ßer­dem reich­lich ka­put­te KBD-Vi­bes am Start hat. Da­mit be­fin­den sie sich in ganz gu­ter Ge­sell­schaft zu jün­ge­ren Bands wie Laun­cher, Be­ast Fi­end, Frea­k­ees oder Li­quid As­sets.

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The Worms - Back To The Bog

Ein Trio aus Lon­don lie­fert hier ein paar neue Tak­te an hoch­wer­ti­gem, be­tont kru­dem Ga­ra­gen­zeug mit kla­rer Post­punk-Kan­te ab. Freun­de von Con­stant Mon­grel, Ex-Cult, Ty­vek, Use­l­ess Ea­ters oder Shark Toys wer­den das si­cher zu schät­zen wis­sen.

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Shit Blimp - A Groundbreaking Standard of the Genre

Auf die­ser EP ver­zapft so 'ne Band aus Cleve­land, Ohio ei­ne tol­le Saue­rei aus zehn ta­del­los hin­ge­leg­ten, dun­kel­brau­nen Pfüt­zen von hoch­kon­ta­mi­nier­tem Hard-/Noi­se­co­re, her­un­ter­ge­kocht zu zehn Mi­nu­ten ab­ar­ti­gem Spaß.

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Constant Insult - History In Shorthand

Hui, mit die­ser Band aus Min­nea­po­lis hab ich ei­gent­lich nicht mehr ge­rech­net, ist ih­re star­ke De­büt-EP doch be­reits fünf Jah­re her. Auf ih­rem ers­ten Lang­spie­ler be­kom­men wir nun mehr vom glei­chen in noch bes­ser vor­ge­setzt, nicht zu­letzt we­gen deut­lich ver­fei­ner­tem Son­ghand­werk und kraft­vol­len Dar­bie­tun­gen. Das ist ein­fach nur gu­ter al­ter me­lo­di­scher und un­ein­ge­bil­de­ter Punk­rock mit kla­rer 90er Kan­te, von sei­ner bes­ten Sei­te. Ein biss­chen wie 'ne Mi­schung aus Day­light Rob­be­ry und Su­perch­unk, aber auch Echos von Jaw­brea­k­er, Sa­mi­am sind zu ver­neh­men, ab und an gar ein leich­ter Lea­ther­face-Un­ter­ton.

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