Dasher - Yeah I Know

dasher
Mit ei­nem Jahr Ver­spä­tung sto­ße ich auf die­ses Trio aus At­lan­ta, Geor­gia. Schön er­bar­mungs­lo­ser Noi­se-/Post­punk, sim­pel und ef­fek­tiv, kurz und schmerz­haft. Zwi­schen­durch scheint aber auch mal die ei­ne oder an­de­re son­ni­ge Pi­xies-Me­lo­die durch.

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Krill - Steve Hears Pile in Malden and Bursts into Tears

krill
Ein kur­zer Ver­such die Fak­ten zu ent­wir­ren:
1. Krill sind ei­ne In­die­rock-/Post­co­re-Band aus Bos­ton, ih­re hier be­spro­che­ne neue EP er­schien so­eben.
2. Pi­le sind ei­ne wei­te­re In­die­rock-/Post­co­re-Band aus Bos­ton. Ih­re neue 7" "Spe­cial Snow­flakes /​ Mama's Lip­stick" er­scheint im März.
3. Ste­ve ist ein Cha­rak­ter aus ei­nem Pi­le Song. Er ist auch Ge­gen­stand der Krill-EP "Ste­ve he­ars Pi­le in Mal­den and Bursts in­to Te­ars".
4. Die Kon­zept-EP Ste­ve He­ars Pi­le in Mal­den and Bursts in­to Te­ars han­delt da­von wie Ste­ve die Er­kennt­nis, ein Cha­rak­ter aus ei­nem Pi­le-Song zu sein, in ei­ne schwe­re exis­ten­zi­el­le Kri­se stürzt.
Al­les ver­stan­den? Ok, dann kön­nen wir ja jetzt zur Be­gut­ach­tung der Mu­sik über­ge­hen. Die er­weist sich als ei­ne zeit­lo­se Mi­schung aus 90er In­die-Iko­nen wie et­wa Pa­ve­ment oder Cho­ke­bo­re und dem ver­track­ten, in­tel­li­gen­ten Sound den das Wa­shing­to­ner Di­sch­ord-La­ger et­wa zur glei­chen Zeit so her­vor­brach­te. Und die auf der Plat­te be­sun­ge­ne Band liegt auch nicht ganz fern als Re­fe­renz. Weil Krill aber nicht nur ihr Gen­re sou­ve­rän meis­tern, son­dern dies auch auf der Grund­la­ge von fünf durch und durch stim­mi­gen Songs be­werk­stel­li­gen, ist die­se Plat­te weit da­von ent­fernt, le­dig­lich ein wei­te­rer Bei­trag zu der bald zu er­war­ten­den Über­sät­ti­gung an der­zeit so an­ge­sag­ten Neun­zi­ger-Wie­der­käu­ern zu sein. Das hier ist ei­ne Plat­te mit hau­fen­wei­se Sub­stanz, ein­ge­spielt von ei­ner selbst­be­wuss­ten Band, die auch den neu­es­ten Trend über­le­ben wird. Und die an­de­re Bos­to­ner Band auch. De­ren letz­ten Lang­spie­ler Drip­ping muss man drin­gend mal ge­hört ha­ben.

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Never Young - Master Copy

never young
Die­ses Duo aus Oak­land über­rascht mit ei­ner sehr aus­ge­reif­ten De­büt-EP. Könn­te man ir­gend­wo zwi­schen den Eck­pfei­lern Post­co­re und -punk, Noi­se und et­was der­be­rem Shoe­ga­ze ein­ord­nen. Er­in­nert mich auch sehr po­si­tiv an die hier schon ge­fea­tur­eten Wild Mo­th. Es ist ge­nau die Art von Grat­wan­de­rung zwi­schen Krach und Me­lo­die, Ag­gres­si­on und Me­lan­cho­lie, die mich im­mer von neu­em an­fixt. Gut ge­macht.

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Criminal Code - No Device

criminal code
Wäh­rend Freun­de des trei­ben­den und düs­te­ren Post­punk noch sehn­lich auf den ers­ten Lang­spie­ler von Lower war­ten, kommt ganz un­er­war­tet so 'ne Band aus Ta­co­ma, Wa­shing­ton da­her, die die­se Lü­cke nicht nur aus­zu­fül­len ver­mag, son­dern mü­he­los in der Welt­li­ga mit­spielt. Er­in­nert durch­aus an er­wähn­te Lower und ih­re Ko­pen­ha­ge­ner Kol­le­gen Iceage oder an White Lung. Wenn man et­was wei­ter in der Mu­sik­ge­schich­te zu­rück­spult fal­len ei­nem dann auch die ei­gen­wil­li­gen Gi­tar­ren­li­ni­en der Wi­pers ein und das me­lo­di­sche Ge­schred­der von Hüs­ker Dü steckt da auch mit drin. Aber ehr­lich, ein so ganz pas­sen­der Ver­gleich fällt mir dann doch nicht ein. Cri­mi­nal Code sind ein her­vor­ra­gen­des Bei­spiel, wie man aus durch­aus be­kann­ten und er­prob­ten Gen­re-Ver­satz­stü­cken sein ganz ei­ge­nes, un­ver­wech­sel­ba­res Süpp­chen ko­chen kann. Die Ent­wick­lun­gen des letz­ten Jah­res las­sen auf ein gu­tes Jahr 2014 für trei­ben­den, in­no­va­ti­ven und kom­pro­miss­lo­sen Hard­core und Punk hof­fen. No De­vice ist nicht nur ein gu­ter Vor­ge­schmack dar­auf, son­dern ein ab­so­lu­tes High­light des noch jun­gen Jah­res.

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Bodyfather - Bodyfather

bodyfather
Noch so ein Noi­se­r­ock-/Post­co­re-Ge­döns, dies­mal von ei­ner Band aus At­lan­ta, Geor­gia. Hört sich an wie ei­ne Ver­schmel­zung von Fu­ga­zi und Shel­lac, mit Ver­wei­sen auf noch an­de­re 90er-Bands, et­wa Fudge Tun­nel oder al­te Am­phet­ami­ne Rep­ti­le Plat­ten. Bin durch­aus an­ge­tan da­von, was sich in die­sem Gen­re­pool ge­ra­de so tut, der von ei­ni­gen Jah­ren noch ziem­lich ab­ge­früh­stückt aus­sah.

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Ruined Families - Blank Language

ruined families
Rui­ned Fa­mi­lies sind ei­ne nicht mehr ganz un­er­fah­re­ne Hard­coreband aus Athen und wer sich mal ein Bild von der ak­tu­el­len Stim­mung dort ma­chen möch­te, dem sei die­se Plat­te als Il­lus­tra­ti­on ans Herz ge­legt. Sti­lis­tisch würd' ich das gan­ze mal als mo­der­nen, düs­te­ren Post­co­re mit Crust-Ein­schlag be­schrei­ben. Da­bei ge­ben sie sich in der Wahl ih­rer Ein­flüs­se und in ih­ren Song­struk­tu­ren durch­aus ori­gi­nell, im­mer wie­der blit­zen al­te Emo­an­lei­hen, Black Me­tal und Cha­o­score-Ein­flüs­se auf und man kann nie ah­nen was für un­heim­li­che Din­ge jetzt schon wie­der hin­ter der nächs­ten Kur­ve lau­ern. Die größ­te Leis­tung die­ses Al­bums, die Ei­gen­schaft, die le­dig­lich ei­gen­stän­di­ge und am­bi­tio­nier­te Hard­core­plat­ten von wirk­lich her­aus­ra­gen­den Gen­re-Wer­ken un­ter­schei­det, ist aber ih­re mit­rei­ßen­de Emo­tio­na­li­tät, die hier glaub­haft und nicht kon­stru­iert er­scheint, son­dern den Hö­rer wirk­lich zu be­rüh­ren weiß.

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Death Pedals - The Carvery

death pedals
Die­ses Krach­quar­tett aus Lon­don kon­stru­iert hoch­ef­fi­zi­en­te Punk-Erup­tio­nen an der Schnitt­stel­le zwi­schen Noi­se­r­ock, Ga­ra­gen­punk und Post­co­re. Der en­er­gie­ge­la­de­ne Ga­ra­ge­co­re von Hot Sna­kes scheint hier mehr als ein­mal durch, auch ak­tu­el­le­re Ge­schich­ten wie et­wa Metz hat­ten wohl et­was bei­zu­tra­gen. Hier wird so­wohl der in­zwi­schen arg ram­po­nier­te Ruf des Post-Hard­core auf­po­liert, als auch dem häu­fig all­zu selbst­ver­lieb­ten und ver­kopf­ten Noi­se­r­ock-Gen­re zu neu­er Fri­sche ver­hol­fen.
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Planner - Canada is the Reason

planner
Tol­ler Post-/Noi­se­co­re aus Flens­burg, der sich nicht so recht auf ein be­stimm­tes Sub­gen­re fest­na­geln las­sen will. Klingt mal et­was nach Da­ckel­blut- oder frü­her Tur­bo­staat-Schie­ne mit eng­li­schen Ly­rics, mal er­in­nert es eher an den mo­der­nen Post-Hard­core der frü­hen Nuller­jah­re, noch an­ge­nehm frei von ner­vi­gen Me­tal­co­re- oder Screa­mo-ein­flüs­sen. Ox ver­gleicht sie mit Hot Sna­kes. Auch nicht ganz falsch, wo­bei Plan­ner da doch ir­gend­wie noch 'n gan­zes Stück old­schoo­li­ger klin­gen. Zwölf Songs in zwan­zig Mi­nu­ten, kei­ne No­te zu viel ge­spielt. Sitzt al­les per­fekt.
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Red Hare - Nites Of Midnite

Red Hare
Was geht ei­gent­lich heu­te mit Di­sch­ord? Vol.3
Das Di­sch­ord-Uni­ver­sum ist klein und von Ban­din­zest ge­prägt, wo man auch hin­schaut. Je­des Ge­spräch über die­se Bands be­ginnt zwangs­läu­fig mit end­lo­sem Na­me­drop­ping, man ver­liert schnell den Über­blick, wer schon mal mit wem was ge­nau ge­macht hat. Die be­kann­tes­ten Ex-Bands in die­sem Fall sind Dag Nasty, Blue­tip, Re­ti­so­nic und noch ein gan­zer Hau­fen an­de­rer. Auf je­den Fall ist die Plat­te wie­der mal ein an­ge­neh­mer Flash­back in die Blü­te­zeit des DC-Hard-/Post­co­re, der sehr schön die noch deut­lich pun­ki­ge­re Pha­se der spä­ten 80er und ih­re Emo-Pro­to­ty­pen, mit dem eher ver­kopf­ten Sound der Mitt­neun­zi­ger ver­bin­det.
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Alarms & Controls - Clovis Points

Alarms and Controls
Was geht ei­gent­lich heu­te mit Di­sch­ord? Vol.1
Ich muss sa­gen, es war nicht be­son­ders schwer das Wa­shing­to­ner Tra­di­ti­ons­la­bel aus den Au­gen zu ver­li­ern, nach­dem Di­sch­ord zum En­de des letz­ten Jahr­zehnts fast in der Ver­sen­kung ver­schwand und au­ßer ein paar Reis­sues al­ter Klas­si­ker nicht mehr viel von sich hö­ren ließ. Auch ein eta­blier­tes, be­deu­ten­des In­die La­bel muss wohl erst mal den Nie­der­gang des "al­ten" Mu­sik­busi­ness ver­dau­en.
Die Ver­öf­fent­li­chun­gen des La­bels ha­ben aber ei­nen be­son­de­ren Platz in mei­nem klei­nen Mu­sik­nerd-Her­zen, hat sich doch der sehr spe­zi­el­le und ein­zig­ar­ti­ge Di­sch­ord-Sound um die Jahr­tau­send­wen­de wie ein ro­ter Fa­den durch mein jun­ges Er­wach­se­nen­da­sein ge­zo­gen. Selt­sam da­her, dass ich bis­her nicht da­zu kam mich ge­nau­er mit den ak­tu­el­len Ver­öf­fent­li­chun­gen der Wa­shing­to­ner Plat­ten­pres­se zu be­fas­sen, die lang­sam wie­der fahrt auf­zu­neh­men scheint. Hol ich jetzt nach.

Die jüngs­te Ver­öf­fent­li­chung ist ein Split-Re­lease mit Lo­vitt Re­cords. Alarms & Con­trols sind ein Hau­fen al­ter Be­kann­ter in der hei­mi­schen Sze­ne. Band­mit­glie­der ha­ben un­ter an­de­rem schon bei Cir­cus Lu­pus und Crown­ha­te Ru­in mit­ge­mischt und ih­re ak­tu­el­le Band er­in­nert sound­mä­ßig sehr stark an ei­ni­ge mei­ner ab­su­lu­ten Fa­vo­ri­ten in der Di­sch­ord­gra­fie: Fa­raquet, Q and not U, Me­di­ca­ti­ons. Al­so die et­was ver­track­te­re, jaz­zig-pro­gres­siv an­ge­hauch­te und trotz­dem im­mer lo­cker groo­ven­de Va­ri­an­te des klas­si­schen D.C.-Postcore. Wer et­was Geld spa­ren will, kauft (den Down­load) am bes­ten im La­bel-ei­ge­nen Shop ein.
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