Diese schicke Kassette auf Weather Vane Records von einer Band, die unter anderem Mitglieder mit Vintage Crop gemein hat, zieht mich sofort in ihren Bann mit einer absolut zeitlosen Spielart des eleganten, formvollendeten Power Pop, der sich insbesondere durch weit über'm Durchschnitt operierendes Songwriting-Handwerk absetzen kann. Denkt dabei mal an solch mehr oder weniger aktuelle Bands wie Bed Wettin' Bad Boys, Tommy and the Commies, Bad Sports, The Wind-Ups, Datenight, Ex-Gold, Vacation, Mr. Teenage, Yups, Frozen Teens… pick your poison! Auch wenn das ganze etwas einseitig beladen ist mit den meisten Hits auf der A-Seite und einem klaren Durchhänger in der zweiten Hälfte, schafft es das Album dennoch mit dem rausschmeißer Hold Music, sich zu einem glorreichen Finale aufzuschwingen wie eine zwischendrin ähnlich richtungslos dahin dümpelnde Twin Peaks Staffel 2. Guter Trick!
Die neue LP dieser New Yorker Band im Grunde zwar nur eine expandierte Version ihrer 2021er EP Triangulation by way of Strangulation, aber die vier hinzugefügten neuen Tracks heben das ganze auf ein höheres Level wenn ihr mich fragt und werfen eine dringend nötige Dosis Chaos in den Raum, ein willkommenes Gegengewicht zu den vergleichsweise rigiden, Richtung spät-'80er Noise Rock tendierenden Songs von besagter EP. Sehr offensichtlich bedient man sich hier stark an der lokalen No Wave-Historie - sowohl des unstrukturierten Lärms als auch den funky James Chance-ismen - sowie einem Strauß an weiteren Proto-Noise Rock-Acts der frühen 80er wie Flipper, Primitive Calculators und ganz besonders No Trend.
Hier ist nochmal ein bisschen Kleinscheiß mit vagem bis moderatem Egg-Bezug in der Form zweier digitaler (?) 2-track-Singles. Als erstes zünden die Garage Punks Liquid Lunch aus Minneapolis zwei neue Knallkörper ab, auf einer fucking weihnachtlichen Veröffentlichung im fucking April! Nu ja, irgendwie auch schon wieder ziemlich Eggpunk, dieser Stunt. Als zweites wäre da noch eine Veröffentlichung von Melbourne's DIY-Magier Billiam. Wie gewohnt tritt das ordentlich Popo und der Titeltrack klingt in der Tat stark Inspiriert vom titelgebenden Jackson Reid Briggs und insbesondere seiner aktuellen Band Split System.