Das Londoner Ein-Mann Synth- und Garagepunk-Projekt legt nach einigen bereits sehr köstlichen Singles und EPs seinen ersten abendfüllenden Release vor. Ich muss sagen, damit toppt der Verantwortliche Theo Zhykharyev die bisherigen Kurzspieler noch um ein gutes Stück; die Platte besteht eigentlich nur aus waschechten Highlights. Ausgeprägter als bisher ist außerdem ein gewisser psychedelischer Vibe, der mich an Pow! denken lässt. Außerdem Pflichtprogramm für alle, die etwa Digital Leather, Ausmuteants, Deletions oder Leisure etwas abgewinnen können.
Ein neuer Kurzspieler aus dem Hause Iron Lung Records mit ganz vorzüglichem, devofiziertem Synthpunk, den man aktuell auch irgendwo in der Nachbarschaft von Wonder Bread, Ausmuteants oder Dr. Rot einordnen kann.
Yay! Drei neue Minuten gepflegte Schrottästhetik vom Synthpunk-Projekt aus Orlando, Florida. Wem die letzte EP schon etwas zu behämmert klang, der wird diese hier erst richtig hassen. Die drei Songs senken nachweislich den IQ des Hörers. Das gute dabei: Einem geschädigten Denkvermögen ist das scheißegal.
Der Post- und Synthpunk auf dem ersten Tape von Public Interest aus Oakland gibt sich ziemlich variabel, lässt z.B. mal den kalten Synthwave raushängen, klingt ein anderes mal nach einer elektrifizierten Variante von Diät und nach Useless Eaters im spacigen Abgroovemodus. Oder wie etwa Ausmuteants und Puff vermutlich klingen würden, wenn beide Bands mal irgend etwas mal ernst nähmen.
Erfreuliche Geräusche gibt's aus der Synthpunk-Ecke zu vermelden. Mal wieder aus Australien, war ja klar. Aber diesmal klingt das so gar nicht nach dem heimischen Ausmuteants-Umfeld, sondern eher nach der verschrobenen LoFi-Ästhetik von US-Bands á la Wonder Bread, Channel 83 oder C57BL/6. Ist gekauft.
Eine verdammt notwendige Compilation von Shawn Foree und seinem großartigen Synthpunk-Projekt Digital Leather ist seit kurzem vom Düsseldorfer Label Stencil Trash Records zu bekommen. Forees Musik sauge ich mir seit anderthalb Jahrzehnten mit dem Strohhalm rein und hab immer noch nicht genug davon. Da kommt es gelegen, dass FEEET überwiegend die obskureren Ecken seiner umfangreichen Diskografie plündert. Die meisten dieser Songs sind irgendwann mal auf diversen Tapes erschienen und viele sind nun erstmals Digital und auf Vinyl zu bekommen. Nur ein Teil davon war mir bislang geläufig und einige derjenigen, die ich schon kenne hätte ich gerne mal in digitaler oder physischer Form gehabt. Einen Track hier kennt nicht mal Discogs.
Das ganze klingt keineswegs nach Krümeln vom Tisch, sondern ergibt in der Summe ein sehr starkes und homogenes Album. Wer also einen guten Einstieg in die gleichzeitig so quirlige wie auch zappendustere Welt von Digital Leather sucht wird hier fündig. Außerdem Pflichtprogramm für diejenigen, die zwar mit Forees Werk vertraut sind, aber nicht schon seit 15 Jahren auf obskuren Labels erschienene Kassetten aus den Staaten importieren. Und auf wen keines der beiden Kriterien zutrifft, der sollte hier hier dennoch zugreifen, weil das Teil einfach eine von Anfang bis Ende brilliante Platte ist.
Der verlängerte Synthpunk-Arm von Raymond Schmidt (u.a. S.B.F., Race Car) hat seine zweite EP bei Digital Regress draußen und erweist sich - wie eigentlich alles woran er sich beteiligt - erneut als hochpotente Spaßkanone.
Hier mal drei Veröffentlichungen, die in der einen oder anderen Art ganz gut zusammen passen. Erstmal wäre da schon wieder ein neuer Release um Connie Voltaire of Neo Neos fame. QQQL heißt sein neuestes Projekt und anders als erwartet ist er diesmal nicht alleine am Werk sondern QQQL sind ein Trio, was unvermeidlich für dreifaches Chaos und von meiner Seite für potenziertes Wohlgefallen sorgt.
Außerdem ist auf Voltaires Label Another Label erstmals eine Platte erschienen, an der er selbst nicht beteiligt war. Dummy ist das Soloprojekt eines gewissen Sean Alberts und dessen erste EP gefällt mit Synth- und Garage Punk, der Vergleiche zu Mark Cone, Wonder Bread, Powerplant oder Skull Cult nahelegt.
Und letztgenannte haben passender Weise ebenfalls eine neue EP im Angebot, die man im Vergleich zum früheren Output fast schon als kohärent bezeichnen könnte und die obendrein mit einer brillianten, ganz schönen Wind erzeugenden Talking Heads-Coverversion glänzt.
Qualität mal wieder aus dem Hause Slime Street Records von einer ungooglebaren Band irgendwo aus Australien. Deren zweites Tape liefert sehr spaßigen Garage- und Synthpunk der Marke Ausmuteants, vermischt mit einer kleinen Spur von Wahnsinn á la Skull Cult.
Bereits im letzten Jahr erschien dieses vielversprechende Debütalbum einer Band aus Oakland, die mit der kühlen Präzision einer heftig rotierenden Maschine Fragmente aus repetitivem Post- und Synthpunk mit einem Hauch von Industrial auf's Fließband legt.