Eine ganze Weile nachdem die Berliner mit der absolut großartigen Identitätsverlust 7" auf sich aufmerksam machten, ist jetzt auf Slovenly endlich ihr Debütalbum erschienen. Diese erneut äußerst chaotisch-liebenswerte Garage-/Post-/Synthpunk-Fusion zementiert ihren Status als eines der bestgehüteten Geheimisse des deutschen Punkuntergrunds.
Die Synthpunks Digital Leather aus Omaha stecken gerade in einer äußerst produktiven Phase. Hatte man Jahre lang nichts nennenswertes von ihnen gehört, hat das seit geraumer Zeit zur vollen Band angewachsene Projekt um Frontmann Shawn Foree jetzt schon das dritte Album in etwas über einem Jahr rausgehauen. Das verbindet gekonnt die Tugenden der letzten beiden Alben, den Hymnischen Pop von All Faded und die Düsterkeit von Whack Jam in großzügigen fünfzehn durchweg starken Songs.
Nervous Curtains sind ein Trio aus Dallas. Auf ihrem bereits dritten Album liefern sie eingängigen Synthpunk ab, der sich unter anderem irgendwo zwischen Digital Leather und The Faint einordnen lässt.
Ich hatte fast übersehen, dass die Garage-/Synthpunker aus Melbourne mal wieder ein aktuelles Album am Start haben. Das ist erwartungsgemäß ein Haufen quirlig-schräger, hochenergetischer Spaß.
FDH Records, das Spezialitätenlabel für sägenden Synthpunk, hat mal wieder einen dicken Fisch gezogen. Das Debütalbum von Videodrome aus dem französischen Bordeaux begeistert mit einem überaus treibenden Sound, der etwa an Deletions erinnert, an eine erdigere Version von Teledrome oder Digital Leather mit extra Feuer unterm Hintern.
Ziemlich krudes Zeug auf diesem Tape der Submerged Objects Band aus dem kanadischen Sudbury. Das nimmt überwiegend die Form von verschwurbelten, mal mehr, mal weniger elektronischen Psychededelic-Skizzen der verschroben experimentellen Art an. Wenn sie dann doch mal sowas ähnliches wie einen richtigen Song schreiben, kommt da aber auch mal ganz griffiger Garage- oder Elektropunk bei raus.
Weiteres Unkraut, das aus dem Umfeld der scheinbar nicht so wirklich aufgelösten aber nur noch spärlich aktiven Marked Men herauswuchert. Die beiden Sänger der Band, Mark Ryan und Jeff Burke, spielen jetzt ja bei Radioactivity und haben mit den Jungs bisher zwei brilliante Alben veröffentlicht. Und Mark Ryan's Mind Spiders - mit weiteren Überschneidungen im Lineup zu letztgenannter Band - haben nun ihr bereits viertes Album am Start. Mit einem weniger poppigen, düsteren Vibe als Radioactivity und stärkerem Syntheinsatz als auf den bisherigen Alben, aber auf gewohnt ausgezeichnetem Niveau.