White Lodge - Holy Void

white lodge
Psy­che­de­li­scher Surf­punk aus Queens­land, Aus­tra­li­en. Von Gun Club und den Cramps ge­nau so in­spi­riert wie von En­no Mor­rico­ne Sound­tracks, hat die­se Plat­te den selt­sa­men Sog ei­nes Da­vid Lynch Films. Al­les sehr ein­gän­gig und ver­traut auf den ers­ten Blick, be­kommt man doch schnell die höchst be­un­ru­hi­gen­de Ah­nung, dass un­ter der son­ni­gen Ober­flä­che ganz und gar ver­stö­ren­de Din­ge ih­re ers­ten Schat­ten wer­fen. Nicht zu lan­ge auf's Co­ver star­ren, sonst ver­schluckt es euch!

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Blank Realm - Grassed In

blank realm
Sieht lang­sam so aus als wä­re das doo­fe Win­terloch rund um den in­ter­na­tio­na­len Tag des Kon­sums über­stan­den, für die nächs­ten Ta­ge und Wo­chen kün­di­gen sich die ers­ten ernst­zu­neh­men­den Neu­ver­öf­fent­li­chun­gen des Jah­res an. Und Blank Re­alm aus Bris­bane, Aus­tra­li­en star­ten gleich mit ei­nem ers­ten Knal­ler ins neue Jahr.
Leg­ten sie es auf ih­ren bis­he­ri­gen Al­ben noch eher auf die klang­li­che Über­wäl­ti­gung des Hö­rers an, ha­ben sie für ih­re neue Plat­te ihr Spiel­zim­mer ein we­nig auf­ge­räumt und es geht mit ei­nem ent­schlack­ten Sound deut­lich fo­kus­sier­ter zu.
Durch­setzt von 60er/​70er Power­pop, Hyp­no­ti­schen Psy­che­de­lic-Jams und schram­me­li­gem, C86-be­ein­fluss­tem Früh­neun­zi­ger-In­diepop, der auch der Neu­see­län­di­schen Fly­ing Nun-Con­nec­tion ent­stam­men könn­te, ha­ben die eher mi­ni­ma­lis­ti­schen Song­kon­struk­te hier al­le Zeit der Welt um ih­re hyp­no­ti­sche Wir­kung zu ent­fal­ten; kein Song ist hier un­ter vier Mi­nu­ten. Dank her­vor­ra­gen­der Song­wri­ting-Qua­li­tä­ten wirkt das gan­ze aber kei­nes­falls red­un­dant oder über­flüs­sig aus­ufernd, son­dern die Songs neh­men sich ein­fach die Zeit die sie brau­chen um so rich­tig zu kli­cken.

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Big French - Downtown Runnin

big french
Ganz kru­des Zeug von die­ser New Yor­ker Band. Zach Phil­lips von Blan­che Blan­che Blan­che ist mit an Bord, und wer mit des­sen Haupt­pro­jekt ver­traut ist weiß jetzt schon, dass er sich über gar nix wun­dern darf. Hier ha­ben wir ei­ne Plat­te vol­ler psy­che­de­li­schem Pro­gres­si­ve-Glam-Punk-Noi­se-Post-Pop-ir­gend­was. Yep. So als hät­ten sich frü­he Gui­ded By Voices beim jam­men zu viel LSD ins Bier ge­kippt und da­bei He­li­um ge­at­met, das wür­de den durch­ge­hen­den Fal­sett­ge­sang er­klä­ren. Zer­fah­re­ne, chao­ti­sche drei­ßig Mi­nu­ten, auf­ge­teilt in 18 kur­ze Song­skiz­zen und durch­drun­gen von vie­len mit­rei­ßen­den Pop­mo­men­ten. Und be­vor man sei­ne her­un­ter­ge­fal­le­ne Kinn­la­de wie­der un­ter Kon­trol­le hat, ist der Spuk auch schon wie­der vor­bei.

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Yellow Creatures - Town Hall Crypt 7"

yellow creatures
Post Punk der ex­zen­tri­schen Sor­te spielt die­se Band aus dem bri­ti­schen New­cast­le. Die Ly­rics klin­gen doch sehr nach psy­che­de­li­schen Dro­gen und auf der B-Sei­te dreht sich das gan­ze dann auch mu­si­ka­lisch in Rich­tung 60's Psy­che­de­lia.
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Pink Mexico - Pnik Mxeico

pink mexico
Pink Me­xi­co ist das jetzt-nicht-mehr-So­lo­pro­jekt von Ro­bert Pres­ton Collum aus Los An­ge­les. Das De­büt­al­bum der nun zum Trio an­ge­wach­se­nen Band ist ei­ne mit­rei­ßen­de hal­be Stun­de riff­las­ti­ger mid­tem­po-Ga­ra­gen­rock mit leich­ten Psy­che­de­lic-Spreng­seln und grung­i­gen Un­ter­tö­nen.
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Surf Friends - Endorphines

surf friendsDie Neu­see­län­der mal wie­der, und na­tür­lich auf dem dor­ti­gen La­bel-Ur­ge­stein Fly­ing Nun Re­cords er­schie­nen. Wer den power­pop­pi­gen Out­put des La­bels bis­her schon moch­te, wird sich auch bei Surf Fri­ends woh­lig warm auf­ge­ho­ben füh­len. Das wür­de mir ja nur ein mü­des Gäh­nen ent­lo­cken, wenn nicht auch der Qua­li­täts­stan­dard von Re­leases der nach wie vor be­mer­kens­wer­ten neu­see­län­di­schen Sze­ne so ver­dammt hoch wä­re. Und auch hier ha­ben wie wie­der ein her­vor­ra­gen­des Al­bum aus dem Power­pop-/In­die­rock-Kos­mos mit leich­ten Psy­che­de­lic-Spreng­seln, über dass es nicht so viel neu­es zu sa­gen gibt, das aber um so mehr Freu­de zu be­rei­ten ver­mag.
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Gap Dream - Shine Your Light

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Die Jungs von Bur­ger Re­cords ver­die­nen 'ne Eh­ren­me­dal­lie da­für, dass sie die­se Plat­te mög­lich ge­macht ha­ben. Nach dem be­reits ein paar Wel­len schla­gen­den, mei­nes Er­ach­tens aber noch ziem­lich un­aus­ge­reif­ten De­but­al­bum, so die Ge­schich­te, sol­len sie dem ab­ge­brann­ten Ga­bri­el Ful­vimar aka Gap Dream ein­ge­la­den ha­ben doch gleich bei ih­nen zu woh­nen und so­gar kom­plett neu­es Equip­ment sol­len sie ihm be­sorgt ha­ben, da­mit er an der neu­en Plat­te ar­bei­ten konn­te. Viel ver­trau­en wur­de al­so da rein ge­steckt, mehr Ri­si­ko als man von ei­nem klei­nen Ni­schen­la­bel in fi­nan­zi­ell kar­gen Zei­ten wie die­sen er­war­ten wür­de. Und es hat sich voll aus­ge­zahlt. Mit "Shi­ne Your Light" legt Ful­vimar ei­nes der über­zeu­gends­ten Psych-/ Ga­ra­gen­pop-Al­ben der Ge­gen­wart ab.

Nor­mal schal­te ich ja so­fort ab, wenn ich den Wort­zu­satz "-pop" in Ver­bin­dung mit ei­nem von mir durch­aus ge­schätz­ten Gen­re ver­neh­me. Aber das hier ist kei­ne glatt­ge­bü­gel­te Trend­hips­ter-schei­ße. Die Songs re­so­nie­ren emo­tio­nal, und auch wenn das gan­ze sich mal rich­tig kä­sig zu sein traut - et­wa die kit­schi­gen Syn­th-Fan­fa­ren in "Shi­ne Your Love" - wird das gan­ze so glaub­wür­dig durch die düs­te­ren Ly­rics ge­kon­tert, dass sich nie­mals Übezu­cke­rungs­er­schei­nun­gen ein­stel­len. Um­so er­staun­li­cher an­ge­sichts der Tat­sa­che, dass hier die Gi­tar­ren größ­ten­teils ab­ge­schafft wur­den. Statt­des­sen hat Ga­bri­el Ful­vimar ei­nen dich­ten, manch­mal tanz­ba­ren Sound reich an Vin­ta­ge-Syn­ths und -or­geln ge­schaf­fen der im­mer or­ga­nisch und zu kei­nem Zeit­punkt seicht oder be­lie­big klingt.

Di­gi­tal ist das teil schon käuf­lich zu er­wer­ben. Wer's un­be­dingt als LP oder CD ha­ben will (wie von Bur­ger ge­wohnt gibt's auch Ka­set­ten für die ganz be­dep­per­ten Kin­der mit zu viel Ta­schen­geld) muss sich noch 'n paar Ta­ge ge­dul­den.
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