Na das ist mal ein Leckerbissen! Eine Band aus Ciudad López Mateos, Mexiko liefert hier eine Containerladung purer Glückseligkeit ab, die sich in drei unmittelbar vorwärts gehenden Songkanonen manifestiert. Die Synth-Glasur obendrauf perfektioniert einen dringend benötigten Zuckerflash, der sofort ins Blut übergeht.
Vier neue und gewohnt unwiederstehliche Garage- und Synthpunk-Leckereien von dieser doch recht mysteriösen Band irgendwo aus Australien, mit denen sie sich ein Stück weiter der devofizierten DIY Punk-Perfektion annähern und ihren bereits im Aufstieg befindlichen Status unter den gegenwärtigen Überspacken des Genrepools untermauern.
Der erste Langspieler der Kapelle aus Melbourne setzt nahtlos fort, was schon die früheren EPs so liebenswert machte. Sicher, ihrem oldschooligen Garage Punk mit deutlichem Radio Birdman-Einschlag ist inzwischen ein ganz schön langer Bart gewachsen. Aber was für ein charmanter, ja göttlicher Bart das ist! Es ist ihnen zugute zu halten, dass sie auch etwas Abwechslung versuchen, hier und da mal einen klaren Wipers-Einfluss durchscheinen lassen, mit düsterem Post Punk rumspielen oder sich an AmRep-mäßigem Sludge- und Noise Rock versuchen. Aber machen wir uns hier nichts vor; am besten sind sie immer noch darin, straighte aber ausgefeilte Rocker am fließenden Band rauszuhauen wie eine gut geölte Maschine.
Für jeden Käufer dieser netten kleinen Kassette - erschienen bei den allseits beliebten Vertickern inkorporierter, innovativer Diskontinuität - gibt's eine gratis fake Backstory dazu. Nee klar, 1982… das ist natürlich immer noch der gleiche Typ, der vor geraumer Zeit das Ding hier verbrochen hatte. Sein neuester Output hat ein bischen weiniger kaputtes Rumgeschwurbel im Tee, was er aber mit mehr Fuzz, mehr Melodien und durch Abwesenheit glänzenden Produktionswerten auszugleichen versteht. Für meine Ohren klingt's genau richtig.
Vom immer beachtenswerten Bollwerk Drunken Sailor Records bekommen wir eine weitere 7" mit roher und primitiver, abgefuzzt hyperventilierender und stellenweise Hardcore-angetriebener Garage Punk-Glückseligkeit vorgesetzt, verbrochen von einer Band aus Detroit, welche hier noch mal locker ihre bereits sehr gefällige letzte EP in den Schatten stellt, die erst kürzlich via Goodby Boozy aufgetaucht ist.
Ihre 2018 erschienene Clone Age LP fand ich ja schon ganz nett, aber das zweite Album der Band aus Philadelphia ist einfach spektakulär - die Songs so viel ausgereifter, der Sound so viel griffiger und der unbeirrbare rhythmische Vorschub trägt einen Vibe vor sich her, der an The Spits oder Mind Spiders erinnert. Das hier ist nicht weniger als mitreißend oldschoolige Garage Punk-Perfektion.
Wieder mal eine tolle EP von Germ House, einem Soloprojekt von Justin Hubbard aus Rhode Island, der zufällig auch bei Far Corners seine Finger im Spiel hat. Die drei neuen Songs strahlen erneut den vertrauten Lo-Fi Charme aus und decken eine Bandbreite ab, die von kantigem Post Punk - welcher sicher ein paar Einflüsse bei The Fall oder Desperate Bicycles aufgesogen hat - hin zu klassischem Garage Rock und gegenwärtigem Garage Punk reicht. Gleichzeitig offenbart das ganze aber auch ein paradoxes Ohrwurmpotenzial und einen verspielten Vibe, der mich an The Woolen Men denken lässt.
Eine frische Ladung abgefuckter Lo-Fi Garage Punk-Juwelen von einer Combo aus Barcelona, die mich an so viel erinnert was gerade gut ist im Genre. Wie ein kaputter Bastard aus R.M.F.C., Neo Neos, Erik Nervous, Alien Nosejob im Hardcoremodus… außerdem kann man Ähnlichkeiten zu ihren Stadtnachbarn Prison Affair attestieren. Moment, sind das etwa die gleichen Leute?
Neue EP der Brüsseler Band und wie erwartet regelt das ordentlich die Scheiße. Vier neue hochspannungs-Garage/Synth Punk-Geschosse, die bequem in die Nachbarschaft etwa von Powerplant und Ausmuteants passen oder was auch immer das Warttman-Imperium gerade veranstaltet.
Wieder mal Qualitätsware aus dem Hause Deluxe Bias. Diese Cassingle von absurd kurzer Laufzeit zwischen KBD-getränktem Weirdcore, Garage- und Post Punk wird klar für erfreuliche Zustände bei denjenigen sorgen, die bereits eine gesunde Erektion für Bands wie Mystic Inane, Rolex oder Fried E/M aufgebaut haben.