Mann, war das eine lahme Woche was neuen Lärm angeht. Aber immerhin eine Veröffentlichung möchte ich euch nicht vorenthalten, und zwar diese kleine Schönheit zwischen Garage Punk, Hard- und Postcore - ein bisschen wie ein Mix aus Fried E/M, Modern Needs, Mystic Inane… mit einem gewissen Drive Like Jehu-Zusatz in den passenden Momenten.
In der Tat eine nette Überraschung, die als Lathe Cut erschienene Debüt-7" eines Duos aus Austin, die melodischen Lärm irgendwo zwischen Power- und Garage Pop erzeugt. Besonders die Killer A-Seite I'm Old ist sicher ein gefundenes Fressen für Freunde von Zeug wie Tommy & The Commies, Bad Sports, Radioactivity, Cheap Whine oder Sonic Avenues.
Diese Band ungeklärter Herkunft hat kürzlich ihr zweites Tape von der Leine gelassen - erneut auf dem Kassettenlabel Deluxe Bias - und wie auch beim Vorgänger bekommen wir darauf einen ordentlichen Lo-Fi Knall verpasst, der etwas danach klingt als hätten sich Stooges und MC5 als eine Hardcore-Kapelle neu erfunden. Ein gewisser Bad Brains-Unterton vertieft den allgemeinen Oldschool-Vibe und in der Gegenwart könnte man das mit etwas aufgemotzten Vexx vergleichen. Aufgemotzt mit 50% mehr X.
Das erste Tape der Band aus Philadelphia gefiel mir ja schon nicht schlecht, aber auf dem Nachfolger legt ihr Mix aus Garage-, Post- und Dungeon Punk die Messlatte noch mal ein ganzes Stück höher an und schreckt dabei weiterhin nicht davor zurück, auf eine gute Dosis des altgedienten "Heavy" Metal zurückzugreifen - was auf den Film gleichermaßen zutrifft wie auf das Musikgenre.
Simpler, geradliniger, dummer und ultra-effektiver Garagepunk-Spaß, erzeugt von Leuten aus dem erweiterten Orbit von Vaguess, Useless Eaters und Fernando & The Teenage Narcs. Hat ein bisschen was von Ex-Cult, aber am meisten erinnert es mich an australische Bands wie The Living Eyes, Eddy Current Suppression Ring und Mini Skirt. Sogar ein leichter Saints/Radio Birdman-Vibe ist mit am Start.
Die Diskografie des Garagenprojekts Shimmer Bed aus Los Angeles ist ehrlich gesagt etwas zu umfangreich als dass ich gerade tiefer drin rumwühlen möchte, aber genau deshalb ist diese tolle Compilationkassette des spanischen Labels Discos Peroquébien so ein willkommenes Geschenk, das mich jetzt erstmals mit dem Typen bekannt macht. In der Spanne von wuchtigen 22 Songs werden wir Zeugen eines bemerkenswert breiten Spektrums an Klängen von oft recht schrägem Bedroom Garage Punk, der mal an die Melodiösität von Vaguess erinnert, an den Noise Pop von Jah Hell oder die verspielten Entwürfe von Dee Bee Rich, Nuts oder Prison Affair - bis hin zu Psychedelic Pop á la Rat Colums oder diversen 80er Flying Nun Acts. Und zwischendrin ist dann auch noch Zeit für ein paar Noise-lastige Post Punk-Skizzen.
Neuer Scheiß von dem Garagenprojekt aus Melbourne im Dunstkreis der Kitchen People. Die A-Seite präsentiert ein glitzerndes, etwa an Liquids, Satanic Togas oder Datenight erinnerndes Powerpop-Juwel. Die B-Seite wiederum setzt dann die grobe Richtung der ersten EP fort mit schnuckeligem aber schwungvollem Garage Punk, den man auch Bands wie R.M.F.C., Set-Top Box oder Research Reactor Corp. in die Schuhe schieben könnte.
…und gleich noch mal ein halbes Pfund kompetenter Garage-/Synth Punk von irgend 'nem britischen Typen, obwohl das hier eher nach etwas aus dem australischen Warttman Inc.-Gehege riecht, insbesondere nach Set-Top Box, R.M.F.C. oder Satanic Togas, plus etwas von dem unvermeidlichen Ausmuteants-Aroma.
Auf dem vierten Langspieler des britischen Duos, bestehend aus jeweils einem Red Cord und einem Proto Idiot, sind die beiden mit einem recht kompromisslosen Synthpunk-Sound unterwegs - karger und sturköpfiger als je zuvor - und es funktioniert dabei auch noch unverschämt gut, wie sie einen minimalistischen Knaller nach dem anderen aus verspulten Bleeps und LoFi-Schlagwerk abfeuern.
Dritter Langspieler der Band aus Oakland und erwartungsgemäß ist das mal wieder ziemlich geiler Scheiß hier. Ich find's immer noch absolut bemerkenswert wie das, was mal als eine Art Hüsker Dü-Verschnitt losging sich zu einer der kraftvollsten, eigenständigsten und sofort wiedererkennbaren Bands der letzten Jahre entwickelt hat, die scheinbar ohne große Mühe die rohen Energien von Hard- & Postcore, Noise Rock und Garage Punk zu einem wunderbar raubeinigen, unberechenbaren Biest verkantet.