Zwei neue Lärmartefakte aus New Yorks ausgezeichneter Schmiede D4MT Labs. Erstmal wäre da eine neue LP der genialen Hard-/Postcore-Naturgewalt Kaleidoscope, auf der sie geringfügig simpler und geradliniger rüberkommen als auf ihrem unglaublichen Langspieldebüt im letzten Jahr, aber nach wie vor absolut treffsicher, inspiriert und verspielt. Ähnliches kann man auch dem Album von Straw Man Army bescheinigen. Definitive Infos über das Duo habe ich zwar nicht, aber es dürfte sich dabei um den Kaleidoscope-Schlagwerker und noch irgendeinen anderen Typen handeln. Erwartungsgemäß wird das also mal wieder ein recht abenteuerlicher Ritt, diesmal auf den Tellerrändern des düsteren Postpunks sowohl der klassischen als auch gegenwärtigen Schule, was mal an Crass-mäßigen Minimalismus grenzt, an Wipers-Melancholie aber auch an jüngere, exzentrische Acts wie Murderer oder Wymyns Prysyn.
Wie es nicht anders zu erwarten war, erfreut der erste Langspieler der Band aus Atlanta mit dreißig Minuten lupenreiner Post Punk-Glückseligkeit, die mich öfter mal an einschlägige Hausnummern ihres Genres erinnert - zum Beispiel an die rigiden Rhythmen von Knowso und Nag, angereichert um die verspielten Schnörkel von Patti oder Marbled Eye. Andere halbwegs wasserdichte Vergleiche wären dann noch Bruised, Sarcasm oder Labor.
Hm, so wie's ausschaut habe ich seinerzeit versäumt, das erste Demo dieser Band aus Barcelona zu posten. Pfui, böser Bloggermensch. Zur Wiedergutmachung bekommt ihr dafür jetzt ihr zweites vor den Latz geknallt. Erneut ist das ein durchweg spaßiger Ritt durch quirligen DIY Garage Punk mit gewissen Ähnlichkeiten zu R.M.F.C., Dee Bee Rich, Nuts oder Erik Nervous.
Eine weitere Platte des Muteanten Jake Robertson und seinem wandlungsfähigen Projekt Alien Nosejob. Nach der letztjährigen 7" auf Iron Lung Records fokussiert er sich hier zum zweiten mal auf Hardcorepunk, wobei er die längere Laufzeit nutzt um das Genre dieses mal etwas gründlicher zu erforschen, was in einem ungemein spannenden, abwechslungsreichen Tonträger resultiert. Alles was Robertson hier anfasst läuft ausgesprochen rund.
Shame Alphabet Ray Gun Seance Rancher Head Crash Blacklisters White Piano Shifting Spudgasm Wax Chattels Yokohama Girls In Synthesis Pressure TOL Collapsing Wortlis Quozo Это Не Я Chainshot Victim Soul GAG Mad Dog Laundry Boys Mustard Monster UAV Emk True Sons Of Thunder Toob Sock Chico Perro Estamos Mejor Que Nunca Other Half Trance State Rolex Stripes Landowner Being Told You’re Wrong Remote Control Subject Ok Satán It Is Today (Believe It) Yammerer Boa Constrictor The Archaeas Reality Commander
Seite B
Tracklist:
Brandy (Wish You Was) Madball Baby Speed Week Phishing Moth Work Isotope Soap The Happiest Kid on Earth Erik Nervous Toil Is Stupid Digital Leather Compass I Am The Fly Axolotl Tor Wifi Head Diode Tomothy Borky!! Post Punk Provo Ihml Escare Only Lives Neo Neos Big Chin Ruben Riley Dead Man's Rocket Ex-White My Love, The Rock Gee Tee Mutant World Sinkin' Feelings Gimme The Look Satanic Togas Hit #69 Vaguess Mask of Vanity Silicone Values Nuclear Sun Toner Under the Gun
Diese Band aus Seattle treibt schon seit einigen Jahren ihr Unwesen, liefert aber erst jetzt ihre Debüt-LP ab. Kein Wunder also, dass hier alles schon sehr stimmig wirkt. Eine Band, die ihr spezifisches Subgenre irgendwo zwischen der Garage-affinen Zone des Postcore-Spektrums und ein bisschen zeitgenössischem Noise Rock fest im Griff hat - in direkter Nachbarschaft zu Bands wie den frühen Video, Hot Snakes, Ascot Stabber, Davidians oder Flowers Of Evil.
Schwer zu glauben, dass ich über diese Ein-Mann-Band erst etwas früher in diesem Jahr gestolpert bin, als der Typ ein absolutes Killertape namens Survey of the Animal Kingdom rausgehauen hat. Aber wie auch immer… wichtiger ist, dass er inzwischen schon ein weiteres Album am Start hat, das erwartungsgemäß wieder jede Menge dummen Spaß aus ein bisschen oldschool US Westküstenpunk, zeitlosem Garage Punk und außerdem reichlich KBD-mäßigem Eigenwillen auf Lager hat. In der gegenwärtigen Szene möge man etwa an Launcher, Liquid Assets, Freakees und Fried E/M denken… oder aber an vergangene Artefakte von The Mentally Ill, Noxious Fumes. Darüber hinaus sorgt diesmal eine großzügige Schicht aus Synths für einen angenehm vertrauten Ausmuteants-Vibe.
Lip aus Baltimore, Maryland fielen mir zum ersten mal durch eine Split mit Nag vor geraumer Zeit auf. Klar gibt es zu den Postpunkern aus Atlanta auch einige Parallelen hier, aber noch eher würde ich ihnen anlässlich ihrer neuesten EP eine Nähe zu Sievehead, Rank Xerox oder Criminal Code zuschreiben, wobei ihr Sound aber noch eine deutlichere oldschool Goth- und Deathrock-Tendenz mitbringt. Das ruft mir dann eher Disjoy ins Gedächtnis oder - als etwas aktuelleren Vergleich - Clock of Time.
Garage Punk aus Melbourne, der ein bisschen rüberkommt wie eine Verschmelzung aus geradeaus rockendem Zeug wie Mini Skirt, Flat Worms, Ex-Cult mit deutlich verspielteren Genre-Vertretern vom Schlage Dumb, Vintage Crop.