Nachdem ich mich für ihre letzte EP nicht so richtig erwärmen konnte, trifft die neueste Veröffentlichung von Nasty Party aus Sydney wieder so ins Schwarze wie auf ihrer tollen Debüt-EP. Dabei bewegen die sich in gewisser Nähe zu diversen Mekons- und Television Personalities-Huldigungen á la Suburban Homes, Silicone Values oder Proto Idiot, was sie dann aber noch mit eine starken Buzzcocks-Geschmacksnote abrunden.
Wie schon der Vorgönger ist auch das zweite Tape der Band aus Ciudad López Mateos, Mexiko ein durchweg vergnüglicher Ritt. Wo der Opener fast gänzlich einen auf Synth Wave macht und der Rausschmeißer mit dem Hardcore spielt, führen die Songs dazwischen nahtlos ihren eigene Vorstellung von Garage- und Fuzz Punk fort mit dieser wunderbar ungesunden Synth-Glasur oben drauf.
Nach einer etwas stärker powerpoppigen Debüt-EP schlägt der erste Langspieler der Band aus Cleveland, Ohio mit Nervosas' Mickey Marie an Gitarre und Gesang etwas grimmigere, melancholische Töne an, ohne aber komplett mit der Vergangenheit zu brechen - vielmehr erweitern die hier ihre Farbpalette ein ordentliches Stück. Man bewegt sich jetzt etwas dichter am launigen aber melodischen Post Punk mit einem deutlichen Wipers-Einschlag und wie zuvor schon stellt die Band ein beachtliches Gespür für mitreißende Hooks und Melodien unter Beweis. Was jüngere Ereignisse angeht, kann man sie in einem ähnlichen Orbit verorten wie z.B. The Estranged oder Daylight Robbery.
Die neueste EP der Garage Punks aus Nashville, Tennessee führt in etwa die Cowpunk-Vibes fort, die spätestens auf der …Rides Again EP zum Mittelpunkt ihres Sounds wurden, vermag mich dieses mal aber deutlich besser zu überzeugen dank der stärkeren Songsubstanz und einer supertighten Darbietung - letztere ist jetzt auch keine so wirkliche Überraschung, handelt es sich zumindest bei der aktuellen Besetzung doch scheinbar um exakt die gleichen Typen, die zuletzt als Safety Net eine ähnlich massive Abfahrt besorgt haben. Die mittleren beiden Songs Barn Burner und The Plan haben dann noch ein bisschen was von Flat Worms und - ziemlich passend - The Cowboy.
Eine neue LP von Belly Jelly aka Sean Alberts, bekannt aus Bands und Projekten wie Skull Cult, Dummy oder QQQL (und nicht von Safety Net, wie ich es dummerweise mal angenommen hatte) bedeutet jedes mal eine hochkonzentrierte Koffeinspritze, so wie er auch hier seinen patentierten Skull Cult-Irrsinn auf so eine gewisse Machart des Garage- und Synth Punk treffen lässt, die sich nicht ganz unähnlich zu einschlägigen Hausnummern darstellt wie etwa Ausmuteants, Isotope Soap, Andy Human & The Reptoids, Research Reactor Corp., Erik Nervous oder Useless Eaters.
Die vorherige EP des Typen aus dem kanadischen Airdrie hatte schon ordentlich Spaß gemacht aber das hier ist nochmal ein anderes Kaliber. Exzentrischer Garage Punk aus einer schmutzigen Gedankenwelt ist das, ein bisschen wie zurückgelehntere Liquids oder Erik Nervous, die mit einem Modern Lovers-mäßigen Protopunk-Vibe angedickt wurden oder aber auch wie eine energischere Version des jüngsten Peace de Résistance Albums. In Who? gibt es dann zur Abwechslung noch eine Art Goth/Dark Wave/Dance Punk-Hybriden - auch dass zieht er kompetent durch ohne sich zu bekleckern.
Spaßiger DIY-Scheiß von 'nem Kerl aus Marmora, New Jersey, der so grob zwischen den Polen von elektrisch getriebenem Garage-/Synth Punk und recht bizarrem Post Punk 'nem augenzwinkernden Goth-Vibe bewegt. Etwa wie ein Mix aus S.B.F., Set-Top Box, Stalins of Sound oder frühen Kid Chrome… ferner sollten auch Freunde von The Spits oder Isotope Soap sich den Krempel nicht entgehen lassen.