Missing Pages sind eine aktuelle Band um Stephen Svacina, der den meisten von euch ja sicher schon mal als Teil von Jonly Bonly und Mind Spiders untergekommen ist. Nach letztgenannter Band klingt ihr kräftiger Mix aus melodischem Punkgedöns, klassischem Indie Rock und Power Pop dann auch ein bisschen, natürlich aber auch nach den anderen zwei Teilen der texanischen Garagen-/Powerpop-Dreieinigkeit, Radioactivity und Marked Men. Außerdem etwas nach Milked, Xetas und Bad Sports. Geht klar!
Geht sofort ins Blut, die Debüt-EP einer Pariser Band, deren Mitglieder sonst in den Besetzungen von Bootchy Temple und Joujou Jaguar anzutreffen sind. Makellosen Powerpop gibt's darauf zu hören irgendwo zwischen 80er/90er Sarah Records Sound und dem neuseeländischen Flying Nun-Umfeld, der auch aktuell ganz gut mit Bands wie Scupper, Persian Leaps oder Lovebirds zusammen passt.
Wunderschönes Chaos auf der Debüt-EP einer Band aus Austin. Der Opener klingt in etwa als würden Angst und frühe Meat Puppets von Saccharine Trust in den Ar*** gef***t. Solche Folk- und Cowpunk-Elemente finden sich auf dieser Platte immer wieder, aber auch abstrakte LoFi-Experimente zwischen Honey Radar von heute und Unrest von gestern. Jangle- und Artpop, irgendwo zwischen frühen The Clean, Woolen Men und Guided By Voices. Der verschrobene Charme des noch etwas folklastigen Dinosaur Jr.-Debüts. Das sollte so eigentlich nicht funktionieren. Tut es aber. Nicht zuletzt weil hier durchgehend 1A Songwriting-Skills regieren.
Eine exzellente Compilation einer Band aus Hamilton, Ontario. Enthalten ist das in allesamt noch recht junger Vergangenheit erschienene Material von einem Demo, zwei EPs und zusätzlich gibt's noch ein paar bislang unveröffentlichte Songs oben drauf. Soundmäßig passt das gut in in eine Reihe mit verschiedenen anderen derzeitigen Bands, welche die Tugenden von Garage, Fuzz und Powerpop vereinen. Also z.B. Bad Sports, Tommy and the Commies, Radioactivity, Booji Boys… you name it.
Jeff Burke und Mark Ryan waren ja von Anfang an eine zuverlässige und einschlägige Hausnummer im 12XU-Mikroversum mit ihren neueren Bands Radioactivity, Mind Spiders und Lost Balloons. Auch die seit knapp zwei Jahrzehnten bestehenden, inzwischen massiven Kultstatus genießenden Marked Men sind immer noch aktiv, auch wenn sie sich in diesem Jahrzehnt eher rar gemacht und schon ewig keine neuen Tonkonserve mehr aufgenommen haben. Auch auf The Other Side gibt's - von zwei bislang unveröffentlichten Songs abgesehen - kein neues, aber immerhin jede Menge rares Zeug zu hören, das Dirtnap jetzt auf dieser schicken Singles-Compilation wiederveröffentlicht hat. Und es war auch mal verdammt nötig, dass jenes Material von den Königen des hochwertigen GaragePowerPopPunks wieder zu bekommen ist.
Das erste Album der Band aus Oakland im letzten Jahr gefiel mir schon nicht übel, ließ aber in Sachen Songwriting noch etwas von der Konsistenz vermissen, die der Nachfolger nun massig nachliefert und ihren charmanten Sound aus C86, Jangle- und Garage Pop auf eine bezaubernde Art glitzern lässt. Das erinnert abwechselnd mal an School Damage, The Clean, Woolen Men, die aktuelle Alien Nosejob LP und gelegentlich scheint sogar mal der eine oder andere Funken Television oder Velvet Underground durch.
Ricky Hamilton aka Ricky Hell, der hier unter anderem schon mit seiner alten Band Fascinating und außerdem mit einem tollen Solo-Tape auffiel hat inzwischen seinen Wohnsitz von Cleveland nach Los Angeles verlegt, vorher aber noch schnell eine neue EP aufgenommen. Ohne seine Voidboys diesmal, was sich in einem weniger knarzigen Sound niederschlägt. Davon abgesehen begegnet einem hier aber eine sehr ähnlich liebenswerte Mischung aus Power-, Fuzz- und Garagenpop.
War ja klar, dass der inzwischen fünfte Langspieler der Band aus Denton, Texas mal wieder astreine Qualität abliefert. So routiniert und zuverlässig einen garagig angekratzten Powerpop-Knaller nach dem anderen aus dem Ärmel schütteln, das können nicht so viele. Nach wie vor ein Muss für Freunde von Bands wie Radioactivity (zu denen hier auch personelle Überschneidungen bestehen), Diarrhea Planet oder Bed Wettin' Bad Boys.
Das Soloprojekt eines gewissen Matt Ojala aus Seattle hat ja bereits im Februar ein erstes Album rausgehauen, das mir schon ausgesprochen gut gefiel. Auf dem soeben erschienenen Nachfolger perfektioniert Ojala aber seinen speziellen Sound aus verträumt-vernebeltem Jangle Pop, dessen Songs und Melodien zeitweilig schwer greifbar erscheinen, doch jederzeit Sinn ergeben und einen starken emotionalen Sog erzeugen. Etwa so als hätte man Male Bonding mit den frühen Fresh & Onlys gekreuzt, einen Hauch von Angst beigemischt und das ganze dann in der schläfrigen Melancholie von Flesh World eingetaucht.
Bei diesem Trio aus Sudbury, Kanada sind unter anderem Mitglieder von Strange Attractor und Statues mit von der Partie und was sie da auf ihrem ersten Minialbum veranstalten ist feinste Zuckerwatte aus schnörkellosem 77er Punk und Power Pop, der sich definitiv einiges bei den Buzzcocks und Undertones abgeschaut hat.