Feel It Records (neben Urticaria Records and Future Shock Recordings, die den gleichen Krempel als Kassette veröffentlichen) bringt uns eine weitere starke Post Punk-LP. Die kommt von einer Band aus Cincinnati und beschreitet weitgehend Pfade, die langjährigen Beobachtern dieses Blogs sehr vertraut klingen werden, hat dabei aber dennoch genug Vielfalt um interessant zu bleiben und überzeugt mit durchweg solidem Songmaterial. Neues Futter für Fans von so Krempel wie VHS, Criminal Code, Pyrex, Rank/Xerox, Schedule 1, Sievehead oder Marbled Eye.
Gut vier Jahre nach einer unglaublich Spaß machenden Debüt-LP dieser Berliner Band bekommen wir hier endlich ein bisschen Nachschub geliefert von ihrem recht quirligen aber gleichermaßen kraftvoll angetriebenen Mix aus Synth-, Garage- und Post Punk. Essentielles Futter für Freunde etwa von Belly Jelly, Puff, Dummy, Ausmuteants, Quitter, Liquid Lunch, Ghoulies, Diode oder Spotting.
Gewohnt überwältigender Scheiß, wie zu erwarten von einer weiteren Band um Josh Feigert, seines Zeichens mitverantwortlich für so Bands wie Wymyns Prysyn, Uniform und zuletzt auch Glittering Insects. Klar ist das mal wieder durchzogen von dieser ganz unverkennbaren Melancholie im epischen Cinemascope. Ein durchweg vertrauter Vibe ohne Frage, aber dennoch ist hier etwas Raum für einige Überraschungen und Stilblüten, die man so von den genannten Bands eher nicht kannte wie etwa die melodischen Lichtblicke in so Songs wie Skyless Bells und Earthtone.
Fünf Minuten der betörenden Geräusche und des strukturierten Chaos', zu superdichten, kurz angebundenen Song-Konstrukten verkantet von einer israelischen Band. Gleichermaßen wuchtig, eklektisch und verspult, bewegt sich das irgendwo im Sweet Spot zwischen Post Punk, Noise Rock und Garage Punk - ein freidrehender Sound aus alles-ist-erlaubt, der mich an so Bands wie zum Beispiel Big Bopper, Brandy, Patti, Reality Group oder Cutie denken lässt.
Brillianter Scheiß aus dem Hause Gimmie Records, dem verlängerten Label-Arm des famosen Gimmie Gimmie Gimmie Blog- und Zine-Imperiums. Piss Shivers sind ein Duo aus Brisbane und ihre Debüt-LP tritt einen hochexplosiven Krawall vom Zaun, den man vage in den Koordinaten von Garage-, Post Punk und Postcore verorten kann. Mal erinnert mich das an einen Crisis Man-meet-Hot Snakes-Hybriden, oder auch an frühe Teenanger, die stockdüsteren Postcore-Dystopien von Video und VHS, die rasende Wut von Wymyns Prysyn. Als weitere Bezugspunkte könnten dann noch Bands wie Xetas, Gaffer, Ascot Stabber and Batpiss herhalten… und vielleicht auch ein bisschen Zhoop/Djinn/Feed-Energie in den simpleren Momenten.
Beef aus Cincinnati setzen auf ihrer zweiten EP ein hochflammbares Cocktail in Brand mit Grundzutaten aus den Graubereichen von Noise Rock, Post-, Garage- und Synth Punk… ein bisschen wie ein chemisch instabiler Mix aus Busted Head Racket, Brandy, R.Clown, ISS, Spyroids und Knowso, herunterkondensiert zu fast schon '70er/'80er The Fall-mäßiger Repetition und Simplizität.
Garage Punk trifft auf Math Rock trifft auf Psychedelia trifft auf Postcore auf diesem atemlosen neuen Tape einer Band aus Minneapolis. Über dessen Laufzeit kann man sich unter anderem an so unterschiedliche Bands wie Reality Group, Uranium Club, Yammerer, Big Bopper, Patti, Ex-Cult, Rolex, Shark Toys oder Sauna Youth erinnert fühlen und sogar einen unterschwelligen 90er Dischord Vibe á la Jawbox, Faraquet und Medications bilde ich mir da ein wahrzunehmen.
Ich muss schon sagen, nach einem vielversprechenden aber noch etwas halbgaren, inkonsistenten ersten Tape vor zwei Jahren, dass mich der hypnotische Sog des zweiten Albums dieser Band aus Oakland (?) spontan mal ziemlich wegbläst - einer Band, die zu ihrer Besetzung Mitglieder von einer ganzen Reihe einschlägiger Hausnummern zählt. The World, Andy Human and the Reptoids, Rays und Violent Change sind davon wohl die vertrautesten Referenzen für aufmerksame Beobachter des 12XU-relevanten Orbits, aber auch nur die Spitze des Eisbergs hier. Von allen genannten Bands kann man hier etwas drin wiederfinden, aber noch viel mehr erinnert mich das Zeug an australische Bands wie UV Race und Wireheads, ergänzt um etwas britische Psychedelia (Vital Idles fallen mir dazu als moderner Vergleich ein), sogar eine Spur von Wire und Pink Floyd der Syd Barrett-Ära etwa in Let The Light In. Genau so gut mag aber auch britische DIY-Kultur der '70er und frühen '80er á la Membranes, Swell Maps, Mekons oder Desperate Bicycles als starke Inspiration gedient haben.
Eine schön überwältigendes Schlammbad aus Noise-versifftem Postcore, die Debüt-EP dieser Band aus Minneapolis die klar auch einige DNA der lokalen Noise Rock-Geschichte geerbt hat, ohne dabei aber altbacken zu klingen - mich erinnert das vor allem an jüngere Bands á la Dollhouse, Launcher, Mystic Inane, Wymyns Prysyn and Optic Nerve… und vielleicht noch einem gewissen Aroma von Hot Snakes obendrein.
Auf den ersten Blick war ich schon etwas enttäuscht über den akuten Mangel an neuem Material auf dem ersten Langspieler der Band aus Nashville, aber andererseits kann auch ich nicht behaupten, diese neuen Aufnahmen bereits weitgehend von bisherigen EPs bekannter Songs würden nicht verdammt Ärsche treten - das tun die ganz vorzüglich und tauschen dabei etwas von der relaxten LoFi-Verschrobenheit der EPs gegen eine leichte Hardcore-Kante ein. Einige Songs, die in früheren Versionen noch nicht so ganz zünden wollten, gewinnen am auffälligsten an Klasse hier in enem Sound, der vermutlich auch deutlich besser die Liveshows der Band repräsentiert, welchen inzwischen schon einen ziemlich legendärer Ruf voraus eilt.