Sind jetzt tatsächlich schon zwei Jahre vergangen seit der letzten Veröffentlichung der Powerpopper aus Portland? Das ist ungewöhnlich lange für die sonst so produktive Songschleuder. Überhaupt wundert es mich, dass Woolen Men nach über acht Jahren immer noch kaum wahrgenommen werden. Denn kaum eine andere Band hat in der Zeit einen so konstant guten Output fabriziert und dabei eine so unverwechselbare eigene Identität entwickelt, mit ihrem in bester DIY-Manier schnell und dreckig aufgenommenen Sound aus Powerpop und Garage Rock, der gleichermaßen von Guided by Voices in ihrer goldenen Ära wie auch vom Protopunk der Modern Lovers beeinflusst scheint. Neues Material soll schon unterwegs sein, in der Zwischenzeit kann man sich an ihrer bereits zweiten Compilation erfreuen. Die enthält Songs, die ursprünglich auf diversen Tapes und EPs erschienen sind; der überwiegende Teil davon ist schon länger nicht mehr zu bekommen.
Tarantüla kommen aus Chicago und es spielen ehemalige Mitglieder von Cülo mit; die aktuelle EP der Band ist hierzulande mal wieder bei ETT zu bekommen. Darauf geht's ohne überflüssige Schnörkel sofort zur Sache mit ordentlich drückendem, straightem Punkrock und einem kleinen Hardcore-Anteil, dem man eine gewisse Nähe zu alten Naked Raygun nicht absprechen kann; in manchen Momenten lassen sich aber auch Parallelen zu neueren Bands wie Criminal Code, Advlts, Flowers Of Evil oder Xetas ziehen.
War eigentlich schon für vorgestern geplant, aber Mixcloud hat da beim Upload etwas rumgespackt. Also mit etwas Verspätung: Hier ist die neueste, diesmal recht derbe ausgefallene Ausgabe der 12XU Radioshow.
Die Welteroberungspläne diesbezüglich verzögern sich noch etwas, weil das Syndication-Projekt, durch das die Sendung in Zukunft verbreitet werden soll, noch auf die dafür nötige Lizenzvergabe warten muss und die Verwertungsgesellschaften sich sehr viel Zeit lassen mit der Bearbeitung des ganzen.
Vielleicht klappt's ja bis zur nächsten Ausgabe.
Die Musik im Intro ist von Kevin MacLeod und steht unter der Creative Commons CC-BY Lizenz. (1, 2)
Die vergangenen Veröffentlichungen des Garagepop-Duos aus Portland sind mir entweder entgangen oder konnten mich nicht so recht begeistern. Eins von beiden. Mein Gedächtnis lässt mich da im Stich. Der aktuelle Siebenzöller der Band ist jedenfalls raus auf Dirtnap Records. Das Label steht normal für Qualität und auch hier wird man keineswegs enttäuscht. Zwei mal ausgezeichneter Powerpop, den man aufgrund seines hohen Zuckergehaltes besser in kleinen Dosen genießt.
Der erste, schon etwas ältere Langspieler einer Berliner Band. Darauf gibt's Postpunk, der an vielen Stellen noch etwas Feinschliff gebrauchen könnte, aber durchaus mit einigen Highlights aufwarten kann, die vom unbestreitbarem Potenzial der Band zeugen. Das macht gespannt auf zukünftige Veröffentlichungen (für spätestens nächstes Jahr ist neues Material angekündigt). Der zuletzt hier aufgetauchte neue Song Sleep/Paralysis deutet schon mal an, wohin die Reise gehen könnte.
Der Sound dieser Band aus Nashville ließ sich schon immer etwas schwer festnageln und auch auf ihrer aktuellen EP geben zeigen sich weiterhin sehr wandlungsfähig, aber auch deutlich gereift. Der Opener Me and Johnny tobt sich auf einer Basis von psychedelischem Postpunk aus, angereichert um Elemente aus Kraut, Space- und Mathrock; die garagige Kante haben sie sich dabei bewahrt. The Big Kahuna hat dann einen gewissen Velvet Underground-meets-Modern Lovers-meets-Gun Club Vibe; zum Abschluss geht es dann noch mal ordentlich abgespaced zu.