Da ist sie, die bereits dritte Veröffentlichung vom washingtoner Szeneveteran Ian Svenonius in diesem Jahr, nachdem es schon zwei Alben seiner aktuellen Band Chain And The Gang zu verarbeiten gab. Hinter dem Namen Escape-ism verbirgt sich sein aktuelles Solovehikel und dessen erster Langspieler kommt mit ausgesprochen minimalistisch Instrumentiertem, deutlich kruderem Garagenblues daher als man es von seinen jüngeren Projekten gewohnt ist. Das ist nicht ganz unähnlich zu seinem etwas älteren, teilelektronischen Seitenprojekt XYZ. Man stelle sich eine abgespeckte Version davon vor, die dann mit dem Minimal-Elektropunk alter Suicide Platten kollidiert. So ungefähr kommt das hin.
Eine weitere ausgezeichnete EP von der Band aus Chicago. Die auf dem Vorgänger noch deutlich wahrnehmbaren, der Vorgängerband Cülo geschuldeten Hardcore-Wurzeln treten darauf weiter in den Hintergrund, dafür entfaltet sich der neue Sound aus Garage- und Postpunk, mitt-80er Postcore (Naked Raygun lassen grüßen…) und ein wenig Noise in voller Pracht. Ihr kompaktestes und zugänglichstes Stück Lärm bisher.
Mit den Powerpoppern aus Sydney hatte ich eigentlich kaum noch gerechnet, immerhin sind seit ihrem Debütalbum Ready For Boredom schon knapp fünf Jahre ins Land gezogen. Man möge mir also verzeihen, dass ich die Band innerlich schon unter "ist mal gewesen" einsortiert hatte. Ihr neuer Langspieler präsentiert die Band jedenfalls in überraschend guter, frischer Form. Die elf Songs gehören durchweg zu ihrem besten Material und wurden hier in einer unglaublich beherzten, vor Spielfreude berstenden Darbietung festgehalten. Ohne dass sich ihr Sound dabei grundlegend verändert hätte: Das ist immer noch wunderbar oldschooliger Indie Rock und Power Pop, der an Replacements, 90er Guided By Voices, späte Hüsker Dü und in der aktuellen Landschaft öfter mal auch an Woolen Men oder Royal Headache (von denen hier auch ein Ex-Mitglied mitspielt) denken lässt.
Mal wieder ein neuer Siebenzöller von dem Krawall-Quartett aus Memphis, diesmal aus dem guten Hause Famous Class Records. Da brauch ich ja wohl nicht mehr viele Worte verlieren. Die Band und ihr ganz eigener Klangkosmos aus Noise und Post Punk, der auch mit jedem Release etwas wütender und ungemütlicher zu werden scheint, sollte für Kenner inzwischen ja eine vertraute und verlässliche Konstante darstellen. Und auch hier sind mal wieder zwei starke, minimalistisch-repetitive Angriffe auf Nerven und Trommelfell am Start, die man vermutlich nur lieben oder hassen kann. Ich fahr nach wie vor ziemlich drauf ab!
Das Debütalbum von diesem Duo aus Melbourne weiß mir auf Anhieb zu gefallen mit einem recht minimalistischen, verträumten und sehr oldschooligen Sound, der auf Stilelemente aus früh-80er Power Pop, C86, neuseeländische Flying Nun-Schule und ein bisschen (Proto-)Shoegaze zurückgreift, ergänzt um leicht postpunkige Zwischentöne. Natürlich darf man sich dabei an The Clean oder Galaxie 500 erinnert fühlen, aber auch an Jüngeres Zeug von Posse, Blank Realm oder Shy Boys.
Durchweg hochwertigen, wuchtig und mit beachtlichem Drive vorwärts rollenden Postpunk gibt es auf dem schon etwas älteren Demo dieser Band aus Perth zu bestaunen, die sich inzwischen auch schon wieder aufgelöst hat. Mitglieder von Helta Skelta und Nervous Trend waren da unter anderem beteiligt. Kein Wunder also, dass das so vorzüglich knarzt. Soundmäßig kann man dem eine Nähe zu Sarcasm, Pretty Hurts, Diät oder frühen Rank Xerox bescheinigen. Nur die besten Referenzen.
Solides Debüt-Tape einer Band aus Vancouver. Schrammeliger Indierock, der unter anderem klassische Replacements-, Volcano Suns- oder Hüsker Dü-Vibes versprüht.