Eine ganz schön ungemütliche Geräuschkulisse fabriziert dieses Trio aus Montreal. Wecken die ersten Klänge ihrer Debüt-LP noch starke Assoziationen zu Noisepunks á la Soupcans und No Wave-beeinflussten Acts wie Flesh Narc, wird aber bald darauf klar wer hier am ehesten Pate gestanden haben dürfte: Das riecht doch stark nach Sonic Youth in ihrer wohl radikalsten Phase - nämlich die ihrer brachialen quasi-Trilogie bestehend aus den Alben Confusion Is Sex, Bad Moon Rising und Evol - aber irgendwie auch nur die derbsten tendenzen daraus. Dennoch verbirgt sich hinter dem dichten Hagel aus Distortion so einiges an Melodie, man muss nur richtig zuhören. Nicht neu, das. Aber ausgesprochen erfrischend, weil man's in einer derart kompromisslosen Packung schon lange nicht mehr zu hören bekam.
Industrial- und Noise Punk aus dem olympischen Retro-Cyberspace für die steil frisierte Mikrowellenkids. Damit augmentiere ich doch gerne meine Reality. Yeah, alles so schön grässlich hier im fluoreszierenden Grün. Bumm Bumm. Schramm Schramm. Brüll Brüll. Ich find's geil.
Das ist schon die dritte Platte an einem Stück heute, deren Songtexte in einer mir unverständlichen Sprache gesungen, gebrüllt oder gekotzt werden. Das ist reiner Zufall, echt jetzt. Jedenfalls kommen Laxity aus Krakau und treffen absolut meinen Nerv mit einem Sound aus Post Punk, ganz viel Noise, No-Waviger Dissonanz und vereinzelt etwas Hardcore. Wen Bands wie Soupcans, Vulture Shit, Gumming oder Strange Attractor nicht abschrecken, der ist sicher auch bei dieser Band ganz richtig am Platze. Aber auch wer sich für eine extra-krude Variante von Spray Paint erwärmen kann, wird hier seine Momente finden.
Die Noisepunks aus Reykjavík sorgten vor geraumer Zeit ja schon mit einer exzellenten 7" auf Iron Lung Records für wunderbar schlechte Laune. Aus dem gleichen Hause ist jetzt eine weitere EP zu bekommen, auf der sie alles was beim Vorgänger schon auf Anschlag saß endgültig über die Klippe schubsen.
Die Londoner Bo Gritz landen bei mir einer ausgezeichneten ersten Eindruck mit dieser EP und einem kratzbürstigen Sound irgendwo zwischen Noise und Post Punk. Ein bisschen wie 'ne extra-ungeschliffene Variante von Haunted Horses oder Spray Paint, der man jede Menge garagigen Dreck beigemischt hat.
Nach längerer Funkstille geben die Lärmerzeuger aus dem kanadischen London mal wieder ein Lebenszeichen von sich; oder genauer gesagt schon im letzten Sommer, denn so ganz neu ist die Platte jetzt auch nicht mehr. Natürlich bringt ihre Mischung aus Noise Rock und -punk, einem kleinen Spritzer Sludge und Postpunk nach wie vor sehr kompetent die Wände zum Wackeln. Überraschend ist dann aber der oldschoolige, relaxt daherschlendernde Indierocker In Life and Death, der die EP abschließt.
Die schmutzigste aller Noise- und Garagepunk-Bands hat anlässlich ihrer aktuell laufenden US-Tour mal wieder ein neues Stück Scheiße rausgedrückt und auf ein kotzgrünes Tape transferiert. Es gibt überwiegend unveröffentlichtes Material zu hören und wie immer ist das nichts für Feingeister und HiFi-Snobs.
Auf dem neuen Minialbum gibt sich das Noisepunk-Trio aus Toronto noch mal etwas unberechenbarer und experimentierfreudiger als man es bisher eh schon von ihnen gewohnt ist. Ein abgefuckter kleiner Drecksack von einer Platte ist das mal wieder geworden.
Tunic kommen aus dem kanadischen Winnipeg. Auf ihrer Debüt-EP setzt es ungewaschenen Noisepunk, der nicht lange fackelt und unaufhaltsam vorwärts drischt.
Auf ihrem 2014er Demo kamen Beekeepers aus Oakland noch mit relativ straightem Garagepunk daher. Auf ihrem Debütalbum schlagen sie in eine zwar nicht völlig andere Kerbe, insgesamt tendiert das jetzt aber eher in die Richtung von hyperaktivem bis vertracktem Noise- und Postpunk mit dazugehörigem Dachschaden.