Hwanza - Demo

Da braut sich ja schein­bar was zu­sam­men in Süd­ko­rea. Nach­dem mich vor kur­zem be­reits die Mar­tyrs aus Seo­ul mit ei­nem tol­len De­mo an­ge­fixt hat­ten, zün­den de­ren Stadt­nach­barn Hwanza gleich die nächs­te wuch­ti­ge und un­ge­wa­sche­ne Hard­core-Ra­ke­te mit deut­li­chem Ga­ra­gen­zu­satz - nicht ganz un­ähn­lich zu Glue oder Fried Egg.

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Blazar - Reach Out

Es ist ge­ra­de mal ein Jahr­zehnt her, da hat­te ich Hard­co­re­punk ei­gent­lich längst ab­ge­schrie­ben und woll­te mit nix mehr mit ir­gend­was zu schaf­fen ha­ben, was da jen­seits der frü­hen Jah­re pas­siert ist. Des­halb fin­de ich es so be­mer­kens­wert, was für ei­ne der­be Re­ha­bi­li­ta­ti­on ge­wis­se Tei­le des Gen­re­kom­ple­xes zu­min­dest in mei­nem Emp­fin­den ge­leis­tet ha­ben. Viel­leicht liegt es aber auch nur an mir und ich wuss­te ein­fach nicht bes­ser, wo vor den 2010ern der we­ni­ger mie­fi­ge Wind weh­te. Nun ja, je­den­falls bro­delt das Zeug ja schon ein paar Jah­re äu­ßerst Po­si­tiv vor sich hin, aber 2019 kann ich wohl end­gül­tig im Ka­len­der mar­kie­ren als das Jahr, in dem Hard­core wie­der rich­tig Spaß macht. Er­zählt aber ge­wis­sen Tei­len der Sze­ne nichts da­von. Sonst kom­men die… ihr wisst schon, die­se schlecht aus­ge­las­te­ten Türsteher/​Polizisten/​Spaßbremsen und wol­len wie­der ih­re un­ent­spann­ten Aus­drucks­tän­ze, Rhyth­mi­sche Sport­gym­nas­tik und Balz­ri­tua­le In­sze­nie­ren. Dann brau­chen wir als nächs­tes ei­ne neue Emo­wel­le, um die wie­der los zu wer­den. Be­vor das pas­siert, wür­de ich ger­ne noch et­was Spaß an der Mu­sik ha­ben. Ob­wohl das Emo­dings na­tür­lich auch mal ein über­fäl­li­ger Kan­di­dat wä­re, den Ge­stank der letz­ten zwei­ein­halb Jahr­zehn­te ab­zu­schüt­teln. Oh, und es ging hier ei­gent­lich ja um ei­ne EP von Bla­zar. Die ist ziem­lich gut, tut sie euch rein. Hat in der ak­tu­el­len Land­schaft et­was von Boot­li­cker und Ha­te Pre­a­chers.

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Rinse - Extended Play

Schö­ner Lärm aus Los An­ge­les, der zur ei­nen Hälf­te aus - sehr na­he­lie­gend - nach al­ter ka­li­for­ni­scher Schu­le klin­gen­dem Punk- und Hard­co­re­ge­döns, zur an­de­ren aus eher kon­tem­po­rär an­mu­ten­dem Ga­ra­ge Punk be­steht. Da­mit be­we­gen sich Rin­se un­ter an­de­rem in der Nä­he von Bands wie Fried Egg, Lum­py & The Dum­pers, Mys­tic In­a­ne oder Bed­wet­ters An­ony­mous.

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Fuckin' Lovers - City Hippies

Ein ein­zi­ges Fest in ei­ner knie­tie­fen Pfüt­ze aus Dis­tor­ti­on ist das zwei­te Tape von Fuck­in' Lo­vers aus Phil­adel­phia. Ir­gend­wo zwi­schen Is­län­di­scher Noi­se­co­re-Schu­le (Roht, Dauðy­flin), di­ver­sen ame­ri­ka­ni­schen Un­fäl­len (Soup­cans, Vul­tu­re Shit, Gum­ming) und ein we­nig ber­li­ner Wahn­sinn (Stink­ho­le), wer­den hier nur die bes­ten Roh­stof­fe ver­ar­bei­tet.

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CDR - Kill Your Mind And Your Ass Will Follow

Vier ul­tra-old­schoo­li­ge Hard­core-Blasts ei­ner Band aus Wa­shing­ton D.C., die ei­ner­seits ganz of­fen­sicht­lich die lo­ka­le Punk­folk­lo­re in Eh­ren hal­ten, de­nen pa­ra­do­xer Wei­se aber eben­so ein paar Früh-80er ka­li­for­ni­sche Son­nen­strah­len aus dem Arsch schei­nen.

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Temple Dogs - See You Forever

Whoa, was für'n Kraft­pa­ket! In ei­nem Songs-zu-Lauf­zeit-Ver­hält­nis von et­wa 1:1 haut die­se Band aus San Die­go elf mal hoch­ex­plo­si­ves Gut um die Oh­ren, dass ich nicht mehr weiß wo oben und un­ten ist. Da­bei greift ihr ab­ge­space­ter Fuzz­punk und Noi­se­co­re un­ter an­de­rem auf psy­che­de­li­sche Flä­chen á la Wa­sh, al­ten West­küs­ten­hard­core, Surf-Vi­bes und et­was ga­ra­gi­ges MC5-cha­os zu­rück.

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Armor - Demo

Schon auf der Ver­span­nungs­kas­set­te zu be­stau­nen ge­we­sen: Ar­mor aus Tal­la­has­see, Flo­ri­da. De­ren De­mo be­ein­druckt mit ma­xi­mal drü­cken­dem, in ei­ner Ba­de­wan­ne aus Dis­tor­ti­on ge­tränk­ten Hard­co­re­punk und ei­ner leicht ga­ra­gi­gen Ober­flä­che - et­wa wie ei­ne Schnitt­men­ge aus Im­pul­so, Ta­ran­tü­la und Bad Bree­ding.

Zhukov - EP II

Wun­der­bar ab­ge­fuckt er­bau­li­ches Ge­klop­pe aus Christ­church, Neu­see­land. Das hat ganz viel an­ge­fres­se­nen Fuzz­punk an Bord, rus­ti­ka­le Ga­ra­gen­äs­the­tik, ei­ne Spur Hard­core und ul­tra­klas­si­sche KBD-Qua­li­tä­ten. Al­so al­les was man für ei­ne ge­sun­de, voll­wer­ti­ge Be­schal­lung braucht. Als Re­fe­ren­zen zie­he ich da mal Laun­cher, Cri­sis Man, Ill Glo­bo, Glue oder Frü­he Be­ast Fi­end her­an.

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Pi$$er - Wretched Life

Ein Hau­fen bri­ti­scher und in­ter­na­tio­na­ler Mu­si­ker mit ei­ner ziem­lich lan­gen "X hat ir­gend­wann schon mal bei Y mitgespielt"-Liste fährt hier ein aus­ge­spro­chen rou­ti­niert flup­pen­des Hard­co­re­ge­schoss auf, wel­chem der wohl­do­sier­te Ein­satz des säch­si­schen Te­le­fons noch mal ei­ne be­son­de­re Wür­ze ver­leiht.

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Cement Shoes - Too

Falls Ga­ra­ge­co­re tat­säch­lich ein va­li­des Sub­gen­re sein soll­te, hat kaum ei­ne Band in letz­ter Zeit je­nes so per­fekt auf den Punkt ge­bracht wie Ce­ment Shoes aus Rich­mond, Vir­gi­nia es auf ih­rem neu­en Mi­ni­al­bum ab­zie­hen. So un­ver­froh­ren wie hier teil­wei­se ganz schön breit­bei­ni­ge Riffs durch den Hard­core­stall ge­jagt wer­den oh­ne der Band auch nur an­nä­hernd zum Fett­näpf­chen zu wer­den, fin­de ich mehr als be­ein­dru­ckend. Das al­les mag un­ter an­de­rem an ei­nen Mix aus den Gol­den Pe­li­cans, Ivy und frü­hen Ka­lei­do­scope er­in­nern.

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