Das Qualitätslabel 12XU Records (nein, das ist nicht meins) hat gerade mit dem Debütalbum von Empty Markets aus Austin mal wieder ein kleines Juwel ausgeschissen. Das ist ungebändigter Lärm der es sich irgendwo zwischen den Stülen Noiserock, Garagepunk, Postpunk und -core gemütlich macht und dabei immer ganz kompromisslos nach vorne geht. Also wie geschaffen für dieses Blog.
Neue EP der Postpunker aus Stuttgart. Muss ich da noch viel zu sagen? Ist natürlich mal wieder ganz ausgezeichnet und etwas zugänglicher als das bisherige Zeug der Band, stellenweise fast schon poppig. Für Genre-Verhältnisse, versteht sich. Aber dennoch mit der gewohnt dichten Atmosphäre und rohen Wucht.
Homeless Vinyl, der Spezialist für australischen Krach der ungewaschenen und räudigen Sorte hat mal wieder einen hübsch dicken Fisch aus dem dunkelbraunen Untergrundsumpf in down under rausgezogen. Clever kommen (natürlich mal wieder) aus Brisbane und spielen stacheligen Noiserock mit Punknachbrenner und Sludgerückständen, dem man so nicht ohne Handschuhe und Atemschutzmaske begegnen will.
Die stuttgarter Buzz Rodeo haben gleich zwei neue Veröffentlichungen auf dem polnischen Label Antena Krzyku draußen. Darauf gibt's einen Nachschlag vom kompakten und ausgefeilten Noiserock, wie wir ihn ja schon vom ausgezeichneten Debütalbum gewohnt sind. Aber auch die etwas stürmischeren Songs von Peru aus Lublin, Polen müssen sich dahinter keineswegs verstecken, setzen einen schönen Kontrapunkt zu Buzz Rodeo's kalkulierten Grooves und haben eine deutliche Postcore-Tendenz mit an Bord.
Juventud Juché aus Madrid servieren auf ihrem neuen Album aüßerst leckeren Noiserock mit einem brodelnden Postpunk-Kern unter der stacheligen Haut.
Das noch etwas grobere Debütalbum der New Yorker war ja schon mehr als nur vielversprechend, aber das hier ist auf einem ganz anderen Level. Kontrollierter und zurückgenommener, kanalisieren und bündeln sie die Energien zu einem ausgefuchsten und äußerst dynamischen Stück Noiserock, das an die Blütezeit des Touch&Go-Universums erinnert.
Veröffentlichungen auf Sub Pop gefallen mir ja immer am besten, wenn sich das sonst eher altersmilde Label auf seine dreckige Jugendzeit zurückbesinnt. Wie mit dieser Platte von So Pitted aus Seattle. Die ist ein ganz unverschämt knarzendes Stück Noiserock, der den ollen Kamellen auf Amphetamine Reptile oder Touch & Go so einiges schuldig ist. Unter der Oberfläche meine ich aber auch etwas zeitgenössischen Postpunk zu erkennen.