Das neue Album von Bichkraft (oder бичкрафт, wie sie eigenlich geschrieben werden) aus Kiev ist zuletzt bei Wharf Cat erschienen. Etwas homogener und ausgefeilter als der Vorgänger, aber immer noch angenehm verschroben und mit einem gewissen Hang zum Experiment überzeugt ihre ungewöhnliche Post-/Noiserock-Melange ein weiteres mal.
Da pass ich mal einen Moment nicht auf und schon haben die Noiserocker aus Austin wieder zwei neue Veröffentlichungen raus, beide auf dem sonst ja eher Garage-affinen Label Goner Records. Naja passt schon, sind Spray Paint ja auch eher im punkigen Randbereich des Noise-Spektrums zu verorten. Wer das Schaffen der Band bisher verfolgt hat, ahnt natürlich, dass sie sich hier nicht neu erfinden werden. Aber auch keineswegs auf der Stelle treten. Vielmehr haben sie mit den letzten paar Alben und EPs erfolgreich ihre ganz eigene Nische im Noiserock-Umfeld geschaffen und loten jetzt graduell dessen Grenzen und Möglichkeiten aus. Und wie gewohnt ist das immer noch ein Mordsspaß, ihnen dabei zu lauschen.
Auf ihrem neuesten Album geben sich die Noiserocker aus New York für Genre-Verhältnisse ausgesprochen verspielt und melodisch, können zwischendrin aber auch mal grob und ungemütlich werden.
Wieder mal eine neue EP der Noisepunkband aus Philadelphia. Das ist natürlich mal wieder ganz wunderbares Geschepper aus kontrolliertem Chaos.
Zum vergangenen Record Store Day haben sich die Noiserocker Metz aus Toronto mit dem legendären John Reis, seines Zeichens Frontmann von Drive Like Jehu, Hot Snakes und noch einigen anderen Bands, im Studio eingesperrt. Das kann natürlich nur gut schreddern, tut es auch. Digital bei Midheaven zu bekommen.
Ein kurioser Gemischtwarenladen ist diese EP von Horst Du Noch aus Rennes, Frankreich. Begrüßt einen mit abgespacetem Psychedelic Noisepunk, gefolgt von Noiserock der mal einen gewissen Emocore-Einschlag aufweist, mal postpunkig groovend daherkommt. Und dann ein fast schon postrockig schleppender Rausschmeißer.
Stella aus Columbus, Ohio fielen schon mit ihrem 2014er Album Big Table No People äußerst positiv auf. Die neue Platte der Noiserocker fällt dann nochmal eine Spur chaotischer und hyperaktiver aus, gleichzeitig aber auch ein ganzes Stück ausgefeilter. Erinenrt mich stellenweise an The Pop Group-meets-Minutemen in einem seltsamen Noise-Paralleluniversum.
Freunde des intelligenten Lärms werden ja sicher mit dem metallischen Noise- und Mathrock von The Austerity Program vertraut sein. Irgendwann in den frühen Neunzigern waren die Jungs mal unter dem Namen Polonium unterwegs. Unter dem alten Namen haben sie jetzt einige Songs aus dieser frühen Phase noch mal neu eingespielt und das Ergebnis ist ganz entzückend, klingt etwa so als wären Big Black/Shellac zusammen mit diversen AmRep-Bands mal ganz tief ins Metal-Fass gekullert.