Channel 83 - Artificial Unintelligence

Was ein paar Jah­re des ge­pfleg­ten Egg­punk-Irr­sinns so mit dem Ge­hirn ma­chen kön­nen… Als 2019 die ers­te Chan­nel 83 EP auf­schlug, fand ich das Zeug noch ganz schön ver­rückt und ziem­lich weit drau­ßen. In '23 fin­de ich ir­gend­wie, dass der Krem­pel sich doch recht gut in die ge­gen­wär­ti­ge Wel­le des ver­spul­ten Syn­th Punk ein­fügt. Das soll aber auch über­haupt nichts schlech­tes be­deu­ten. Die zwei Songs hau­en vor­züg­lich auf die Ka­cke!

Mononegatives - Crossing Visual Field

Ein gan­zer Arsch vol­ler di­gi­ta­ler Sin­gles in den letz­ten Wo­chen ließ ja schon den Ver­dacht auf­kom­men, dass ei­ne neue LP der Band aus Lon­don, On­ta­rio, Ka­na­da ins Haus steht. Und tat­säch­lich, es gibt jetzt ist das Ding in sei­nem vol­len Glanz zu be­stau­nen. Das trans­por­tiert erst­klas­si­gen Nach­schub von ih­rem un­ver­wech­sel­ba­ren, im­mer et­was ver­schro­be­nen bis wun­der­li­chen Mix aus Ga­ra­ge-, Post- und Syn­th Punk mit Zu­sät­zen von Space- und Psy­che­de­lic Rock. Klar kann man das auch zu so Bands wie et­wa Pow! oder spä­ten Use­l­ess Ea­ters ver­glei­chen und nicht zu­letzt der kürz­lich ver­öf­fent­lich­ten Kol­la­bo­ra­ti­on na­mens Te­le­ge­nic Plea­su­re, wo teil­wei­se die glei­chen Leu­te am Werk sind. In­zwi­schen sind wir aber so weit, dass sol­che Ver­glei­che nicht mehr nö­tig sein soll­ten - Mo­no­ne­ga­ti­ves ha­ben sich schon längst ih­re ei­ge­ne klei­ne Ni­sche von höchs­tem Wie­der­erken­nungs­wert aus­ge­ho­ben.

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C57BL/​6 - LP 1

Sat­te fünf Jah­re ist es her seit dem letz­ten Le­bens­zei­chen die­ser Band aus Los An­ge­les. Ih­re ers­te LP (duh!) jetzt streckt sich et­was stär­ker in Rich­tung Ga­ra­ge- und Hard­core Punk aus, nach­dem der äl­te­re Scheiß et­was stär­ker zu Syn­th- und Elek­tro­punk ten­dier­te. Die un­nach­gie­bi­gen elek­tri­schen Beats sind aber im­mer noch am Start hier und ge­ben ganz be­son­ders dem epi­schen Start­schuss Open World ei­nen ge­wis­sen Vi­be á la Aus­mu­tants-tref­fen-auf-Big Black… und viel­leicht noch ein biss­chen Cri­sis Man da­zu? Passt un­ge­fähr, glau­be ich.

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Sex Mex - We're A Happy Family

Im Lau­fe der ver­gan­ge­nen zwei Jah­re ha­ben sich Sex Mex aus San An­to­nio, Te­xas wie­der­holt als ver­läss­li­che Lie­fe­ran­ten mit ei­nem gol­de­nen Händ­chen für kna­cki­ge Ga­ra­ge Pop-, Syn­th Punk- und Fuzz Pop-Me­lo­dien un­ter Be­weis ge­stellt. Auch die neu­es­te EP ent­täuscht dies­be­züg­lich nicht, lie­fert wie­der­holt ab­ge­fuzzte Pop­ju­we­len ers­ter Gü­te ab die ne­ben viel an­de­rem Zeug wohl tief in der Schuld di­ver­ser Rea­tard-as­so­zi­ier­ter Pro­jek­te auf der pop­pi­ge­ren Sei­te steht. Da­von drän­gen sich vor al­lem Lost Sounds als ver­gleich auf, aber auch ak­tu­el­le­res Zeug á la The Gobs, Witch Piss oder Ghoulies wä­ren als Re­fe­ren­zen nicht kom­plett da­ne­ben ge­grif­fen.

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Goblin Daycare - Q: EP? A: EP!!

Die in­ter­na­tio­na­le Egg­punk-Re­vo­lu­ti­on schrei­tet un­auf­halt­sam vor­an und un­ser nächs­ter Stopp auf dem Weg zur kul­tu­rel­len Un­ter­wan­de­rung ist Is­tan­bul. Da kom­men näm­lich Go­blin Day­ca­re her und wer­fen ih­re drei Cent in die Run­de in Form die­ser ex­qui­si­ten EP vol­ler lau­ni­ger Ga­ra­ge- und Syn­th­punk-Ge­schos­se, die wirk­lich kei­nen Ver­gleich zu so hoch­ka­rä­ti­gen Kol­le­gen wie Nuts, Set-Top Box, Ghoulies oder Slim­ex scheu­en müs­sen.

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3D & The Holograms - 3D & The Holograms

Kei­ne Wart­tman-Ver­öf­fent­li­chung aber den­noch ein an­ge­nehm ver­trau­ter Sound aus mil­de Egg-an­ge­hauch­tem, elek­tri­fi­zier­tem Ga­ra­ge Punk, ver­bro­chen von den üb­li­chen Ver­däch­ti­gen, die uns auch schon so Bands wie Re­se­arch Re­ac­tor Corp., Sa­ta­nic To­gas und The Gobs ein­ge­brockt ha­ben. Zwölf rast­lo­se Kof­fe­in­pil­len, die dar­über hin­aus auch im Um­feld von S.B.F., Co­sas Ile­ga­les, Witch Piss oder Ghoulies nicht ne­ga­tiv auf­fal­len wür­den..

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Telegenic Pleasure - Concentric Grave

Was für ein kran­kes Punk­rock-Aus­tausch­pro­gramm muss denn da am Start sein, da­mit ein Al­bum gleich­zei­tig in Lon­don, On­ta­rio und auch in Lon­don, Eng­land auf­ge­nom­men wird? Die Band, die so ein Wun­der be­werk­stel­ligt hat je­den­falls Con­nec­tions zu Gag­gers und Mis­cal­cu­la­ti­ons aus dem ei­nen und zu Iso­la­ti­on Par­ty und Mo­no­ne­ga­ti­ves aus dem an­de­ren Lon­don. Die letzt­ge­nann­te Band ist hier aber der of­fen­sicht­lichs­te Ver­gleich, denn auch auf die­ser Plat­te re­giert klar die­se ur­ei­ge­ne Mach­art des ab­ge­space­ten Syn­th- und Ga­ra­ge Punk, mit wei­te­ren Ge­schmacks­zu­ta­ten et­wa der Mar­ke Pow!, Use­l­ess Ea­ters, Freak Ge­nes, Iso­to­pe Soap, Mind Spi­ders, Power­plant und Di­gi­tal Lea­ther. Ver­dammt gei­ler Scheiß, an­ders aus­ge­drückt.

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Deletions - STETS

Es hat ein biss­chen ge­dau­ert bis die Band aus Har­ris­burg, Penn­syl­va­nia ein paar lo­se En­den ver­kno­tet und die Auf­nah­men fest­ge­zurrt hat­te, aber hier ist sie nun doch noch, ih­re drit­te LP mit Nach­schub von ih­rem Syn­th-, Ga­ra­ge- und Post Punk, der eineut mal wie­der As­so­zia­tio­nen zu Di­gi­tal Lea­ther pro­vo­zie­ren wird - be­son­ders die Stim­me des Sän­gers weist doch ei­ne frap­pie­ren­de Ähn­lich­keit zu Shawn Fo­ree auf - wo­bei De­le­ti­ons dann aber wie ei­ne kru­de­re und doch zu­gleich sehr ge­rad­li­nig-ein­gän­gi­ge Va­ri­an­te da­von klin­gen. Zum En­de hin dreht sich al­les deut­li­cher in ei­ne Post Punk-Rich­tung mit sub­ti­lem Goth-Zu­satz, was ei­ne Ver­wandt­schaft et­wa zu Power­plant, Iso­to­pe Soap, Why Bo­ther? oder frü­hen The Faint hat, aber auch ver­ein­zel­te Trop­fen von De­vo und De­spe­ra­te Bicy­cles las­sen sich dar­in fin­den… so­gar ein leich­ten Mor­rico­ne-Fak­tor in Dif­fu­se and Con­fu­se. Nicht al­les funk­tio­niert gleich gut hier, aber wenn sie ei­nen Tref­fer lan­den, dann mit Bra­vour.

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Electric Prawns 2 - Prawn Static For Porn Addicts

Ganz schön wahn­wit­zi­ger Mo­ve, Ma­te­ri­al das lo­cker für so vier bis sechs LPs rei­chen wür­de, als ein ein­zi­ges Al­bum auf Band­camp zu ver­klap­pen. Hier in der 12XU Schalt­zen­tra­le schät­zen wir sol­chen Irr­sin, geht al­so mal so­was von OK. Die Band aus dem aus­tra­li­schen Küs­ten­kaff Moffat Beach - ein gu­tes Stück nörd­lich von Bris­bane - hat hier­mit red­lich den Ti­tel "Die Gui­ded by Voices des Space Egg Punk" ver­dient. Ge­nau­so un­war­schein­lich wirkt dann, dass das über­wie­gend ziem­lich gei­ler Scheiß ist, wenn sich auch mit et­was her­un­ter­stut­zen aus dem wüs­ten zwei-Stun­den-Bro­cken si­cher ein noch stär­ke­res 80-Mi­nu­ten Al­bum her­aus­ge­schält hät­te. Ei­ne Mi­schung mit ho­hem Ei­er­fak­tor ist das, ir­gend­wo zwi­schen Psy­che­de­lic-/Space Rock, Post- und Ga­ra­ge Punk, die man in den en­er­gi­sche­ren Tracks ab­wech­selnd mit so Bands wie Mo­no­ne­ga­ti­ves, Neo Ne­os, Li­quids, The Gobs, Set-Top Box, Print Head oder Use­l­ess Ea­ters ver­glei­chen mag, aber auch mit so Zeug wie Die TV, Cool Sorcery, Snoo­per in den re­lax­ten bis ge­tra­ge­nen Mo­men­ten, ab und an viel­leicht auch mal ei­ner ex­tra Lo­Fi-mä­ßi­gen Ver­si­on der Woo­len Men!

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Gee Tee - Goodnight Neanderthal

Neu­es Zeug von Gee Tee oder Vee oder was auch im­mer, der Typ hat noch nichts schlech­tes ab­ge­lie­fert! Auf sei­ner neu­es­ten LP hält er ei­ne aus­ge­wo­ge­ne Ba­lan­ce zwi­schen den power­pop­pi­gen Ten­den­zen der jüngs­ten Tee Vee Re­pair­man-Plat­ten und den stär­ker Ga­ra­ge-be­ton­ten Pro­jek­ten wie Sa­ta­nic To­gas, Re­se­arch Re­ac­tor Corp. and Set-Top Box, was zu­sam­men mal wie­der ei­nen erst­klas­si­gen Sta­pel an fuzz-freu­di­gen Ga­ra­ge Pop-Ohr­wür­mern er­gibt.

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