Die einzige Ukrainische Eggpunk-Band von der ich bislang weiß hat mein Interesse schon durchaus geweckt mit einer Reihe solider EPs in den letzten Wochen und die neueste davon regelt jetzt mal so richtig die Scheiße, wenn ihr mich fragt. Pflichtprogramm für Fans von so Krempel wie Prison Affair, Set-Top Box, Beer und Nuts!
Das Schwedische Label Push My Buttons bringt hier das Langspieldebüt dieser Schweizer Band, welches auch ihr bislang stärkstes Material präsentiert und die musikalische Vision erstmals vollständig realisiert. Das bedeutet: ein verdammt ohrwurmlastiger Dopaminrausch aus glitzernd Wave-igen Synth- und Garage Punk-Smashern - exquisite Süßware mit Echos etwa von Wristwatch, Digital Leather, Sex Mex, Teledrome, Powerplant, The Gobs, Shrinkwrap Killers, Stalins Of Sound und Videodrome.
Gut vier Jahre nach einer unglaublich Spaß machenden Debüt-LP dieser Berliner Band bekommen wir hier endlich ein bisschen Nachschub geliefert von ihrem recht quirligen aber gleichermaßen kraftvoll angetriebenen Mix aus Synth-, Garage- und Post Punk. Essentielles Futter für Freunde etwa von Belly Jelly, Puff, Dummy, Ausmuteants, Quitter, Liquid Lunch, Ghoulies, Diode oder Spotting.
Das ist ja in der Tat mal eine Tour, der ich schon sehr entgegenfiebere! Diese neue Split 7" der Bands aus Perth, Australien präsentiert beide Gruppen in Bestform. Aborted Tortoise machen gewohnt gut Feuer unter'm Popo mit ihrem patentierten Gebräu aus smartem Garage Punk á la Uranium Club, Pinch Points, Dumb, Vintage Crop und Co.. Ghoulies geben sich darauf dann auch keine Blöße mit zwei Garage-/Egg-/Synth Punk-Ohrwürmern erster Güte, die in einem ähnlichen Fahrwasser unterwegs sind wie etwa Research Reactor Corp, Cherry Cheeks, Set-Top Box, Alien Nosejob oder Satanic Togas.
Das australische Label Painscale Records liefert hier das bislang stärkste in einer Serie von Split-Tapes ab. Hauptattraktion dabei ist klar die längere Seite, welche das Debüt der Noise Violations aus Brisbane darstellt. Die zünden hier ein einzige unwiderstehliche Abfahrt aus Hooks und Melodien zu einem Schauspiel aus leicht eierlastigem Garage Punk mit Echos von so einschlägigen Hausnummern wie z.B. Satanic Togas, R.M.F.C., Ghoulies, Booji Boys, Metal Guru, Erik Nervous oder Gee Tee, um nur einige zu nennen. Die andere Seite enthält dann die zuvor schon veröffentlichte 2022er EP von Sprgrs aus Granada, Spanien. Die lohnt sich auch nochmal anzuhören, besonders für Freunde von catchy tanzbarem Lo-Fi Punkgedöns etwa der Marke Prison Affair, Beer, Nuts Pringue, Dee Bee Rich und Beta Maximo.
Nach einer schon sehr netten EP aus dem letzten Jahr verfeinert das neueste Werk dieser Band aus Providence, Rhode Island die Rezeptur noch mal deutlich in vielfacher Hinsicht und ihr Mix aus Garage Punk und Power Pop erreicht ein ganz neues Level an Catchyness, das auch an reichlich anderen starken Krempel wie Sweet Reaper, Power Pants, Gee Tee, Alien Nosejob, Set-Top Box oder Satanic Togas denken lässt.
Beef aus Cincinnati setzen auf ihrer zweiten EP ein hochflammbares Cocktail in Brand mit Grundzutaten aus den Graubereichen von Noise Rock, Post-, Garage- und Synth Punk… ein bisschen wie ein chemisch instabiler Mix aus Busted Head Racket, Brandy, R.Clown, ISS, Spyroids und Knowso, herunterkondensiert zu fast schon '70er/'80er The Fall-mäßiger Repetition und Simplizität.
Catchy dummer Garage- und Synth Punk-Spaß der klar von einem stark Reatard-geschädigtem Unterbewusstsein ausgehoben wurde auf einem Ärsche tretendem Tape des Australiers Riley McCloskey, welcher wie's scheint auch schon in mindestens zwei Bands gespielt hat von denen ich noch nie was gehört hab. Fluppt! Ist das ein Stylophon was da so rumquietscht? Wir brauchen generell mehr Stylophon allen Bands!
Wenn auch sonst gerade nicht viel geht, ist dieses Wochenende doch zumindest ein gutes für Freunde des oldschooligen Synth Punk mit nicht nur einer Reihe von essentiellen The Steves-Reissues auf Iron Lung Records, sondern auch diesen beiden Prachtstücken aus Oakland und Berlin. Nasty World klingen dabei so grob nach 1981, plus oder minus, brühen dabei einen Vibe irgendwo zwischen altem Krempel á la Screamers, Devo, Units, Visitors, Nervous Gender oder Minimal Man auf, aber auch nicht ganz unähnlich zu jüngeren Acts wie Isotope Soap, Powerplant, Lost Packages or Freak Genes. Das meiste davon würde auch ganz gut passen um den Sound von Lohn der Angst zu beschreiben, wobei ich hier noch etwas Primitive Calculators aufwerfen möchte sowie altgediente DAF, neuere Zeiterscheinungen wie Puff, Pisse und nicht zuletzt hat's auch ein paar deutliche Kraut-/Motorik-Vibes mit an Bord in Tracks wie Warteschleife und Grelles Gesicht.
Ein makelloses Bündel an saumäßig catchy melodischen Garage- und Synth Punk-Nummern auf dieser schnieken Kassette einer Band unklarer Herkunft. Das hat sich bestimmt mehr als nur eine Scheibe bei Lost Souns abgeschnitten und weitere Versatzstücke könnten locker auch aus der Feder von so Bands wie Stalins Of Sounds, Teledrome, Kid Chrome, Sex Mex, Jean Mignon oder Silicone Values stammen.