Ein neuer Release von dem britischen Garage-/Synth Punk Duo bestehend aus Proto Idiot-Frontmann Andrew Anderson und Charlie Murphy den man aus The Red Cords, Internal Credit und Isolation kennt, ist eigentlich immer eine sichere Wette. Nachdem der Vorgänger eine etwas kühlere, minimalistische Synth-Ästhetik ausgelotet hat, kommen sie diesmal mit einem etwas volleren Sound daher und ihrem bislang wohl griffigsten Songmaterial, das überwiegend den Geist alter Synthpunk-Genrepioniere wie Primitive Calculators, Nervous Gender, Screamers, Units, Minimal Man und natürlich Devo (duh!) channelt, aber auch Vergleiche zu Isotope Soap oder Alien Nosejob im vollen Elektro-Modus sind durchaus angebracht.
Ausgesprochen geiles Synth-/Elektro Punk-Zeug, das etwas rüberkommt wie eine Mischung aus Pisse, Puff! oder der jüngsten, sehr elektro-lastigen Schiach EP. Außerdem mag man Vergleiche zu Spyroids oder Heavy Metal ziehen, ebenso wie zu uraltem Synth Punk-Inventar á la Screamers oder Nervous Gender. Insbesondere Klickfarm mag sich dann auch ein bisschen Inspiration aus dem Visitors-Klassiker Electric Heat gezogen haben.
Exzellenter Scheiß mal wieder von Turbodiscos. Exwhite aus Leipzig, Berlin und wasauchimmer sollten ja keine Vorstellung mehr brauchen, nachdem ihre noch recht frische Estray EP ein respektables Loch in den Boden gesprengt hat. Ihre Seite dieser Split EP hält dann auch was man sich davon verspricht mit zwei vergleichsweise geradeaus rockenden, schnörkellosen Garage Punk-Pistolen. Nicht weniger aufregend sind dann die Songs der Washingtoner Synth-/Garage Punk-Wunderkinder The Gobs, die euch sicher auch schon ein Begriff sind durch einen ganzen Arsch voll Demos in den letzten anderthalb Jahren. Hier bekommen wir die zum ersten mal in gepflegter MidFi-Qualität zu hören und wer hätte es geahnt… auch so klingen die verdammt gut!
Neuer Scheiß von dem einzigen Viking Synth Punk-Projekt der Welt… und schon wieder ein echter Knaller! Der Titeltrack vereinnahmt sofort mit einem pulsierenden Groove wie es nicht ganz unähnlich die Dance-Single vor kurzem schon abgezogen hat, diesmal aber gewürzt mit einem Hauch von altem Eurotrash-Käse. Go Ahead ist dann ein schnörkellos effektiver Punk-Smasher und das seltsam platzierte/betitelte Instrumental Interlunde fühlt sich an wie 'ne Hommage an klassische Chiptunes, die sich irgendwie auch gut in die laufende Dungeon Synth/-Punk-Welle einreihen lässt.
Die letztjährige Debüt-EP dieser Band aus Minneapolis war ja schon durchweg exzellenter Scheiß aber hier legen die noch mal locker einen drauf. Moderat verbesserte Produktionsmittel sorgen für reichlich Punch, der seine gleichwertige Entsprechung auch in der Performance dieser Songs mit einem empfindlich gewachsenen Energielevel findet und den schrägen, verspielten Sound aus Garage- und Synth Punk in seinem bisher besten Licht präsentiert. Auf keinen Fall entgehen lassen sollte sich das, wer irgendwas mit Zeug á la Patti, Reality Group, Research Reactor Corp., Satanic Togas, Erik Nervous, Ausmuteants, Liquids oder Spodee Boy anzufangen weiß.
Die Debüt-Cassingle (?) dieser dieser Band aus Seattle liefert einen zwar viel zu kurzen aber durchweg aufregenden Schub aus Synth- und Garage Punk, wobei die A-Seite HTCM in Block City mit einer Energie nicht unähnlich zu Acts wie Liquid Face, Klint, Mononegatives, Ghoulies oder Slimex aufwartet. Die B-Seite Jerk Squad hingegen ist, sagen wir mal… Ist Krautwave ein echtes Genre? Genau so würde ich es nämlich beschreiben, was sie darauf abziehen.
Wie schon der Vorgönger ist auch das zweite Tape der Band aus Ciudad López Mateos, Mexiko ein durchweg vergnüglicher Ritt. Wo der Opener fast gänzlich einen auf Synth Wave macht und der Rausschmeißer mit dem Hardcore spielt, führen die Songs dazwischen nahtlos ihren eigene Vorstellung von Garage- und Fuzz Punk fort mit dieser wunderbar ungesunden Synth-Glasur oben drauf.
Eine neue LP von Belly Jelly aka Sean Alberts, bekannt aus Bands und Projekten wie Skull Cult, Dummy oder QQQL (und nicht von Safety Net, wie ich es dummerweise mal angenommen hatte) bedeutet jedes mal eine hochkonzentrierte Koffeinspritze, so wie er auch hier seinen patentierten Skull Cult-Irrsinn auf so eine gewisse Machart des Garage- und Synth Punk treffen lässt, die sich nicht ganz unähnlich zu einschlägigen Hausnummern darstellt wie etwa Ausmuteants, Isotope Soap, Andy Human & The Reptoids, Research Reactor Corp., Erik Nervous oder Useless Eaters.
Spaßiger DIY-Scheiß von 'nem Kerl aus Marmora, New Jersey, der so grob zwischen den Polen von elektrisch getriebenem Garage-/Synth Punk und recht bizarrem Post Punk 'nem augenzwinkernden Goth-Vibe bewegt. Etwa wie ein Mix aus S.B.F., Set-Top Box, Stalins of Sound oder frühen Kid Chrome… ferner sollten auch Freunde von The Spits oder Isotope Soap sich den Krempel nicht entgehen lassen.
Der Typ aus Schleswig fiel bereits sehr positiv anlässlich seiner Debüt-7" auf Goodbye Boozy Records auf. Auch wenn das Artwork jener sowie auch seiner neuesten EP eine Nähe zum Dungeon Synth/-Punk nahelegt, ist hier jedoch höchstens unterschwellig was von den im letztgenannten Genre-Cluster typischen Black- und/oder oldschool "Heavy" Metal-Einflüssen zu bemerken, weshalb ich da soundmäßig eher mal jüngere Entwicklungen im Garage-/Synth-/Elektropunk-Bereich als Vergleiche anbieten würde - unter anderem von Mononegatives, Pow!, Liquid Face, Ghoulies oder Slimex.