Irgendwie ist mir dieser Typ aus Ocean City, New York bisher durch die Lappen gegangen. Sein Langspiel-Debüt trifft dafür aber gleich mal voll meinen Nerv mit einer Auffassung von simplem bis dummen Garage-, Electro- und, gelegentlich, Synth Punk, der häufig noch mal einen deutlichen Schlag in Richtung '77 aufweist und an alte Pioniere wie Screamers, MX-80, Metal Urbain/Dr. Mix & The Remix oder auch ein kleines bisschen an Chrome erinnert. In Country Girls gibt es dann passend zum Titel noch einen leichten Anflug von Gun Club-mäßigem Cowpunk, während man in der Gegenwart vielleicht Vergleiche zu so Acts wie S.B.F., Kid Chrome, Zoids oder Mateo Manic ziehen möchte.
Nachdem wir schon einen exzellenten ersten Eindruck auf einer Splitkassette mit dem tollen AJ Cortez gewinnen konnten, setzt der Typ aus West Palm Beach, Florida auch auf der Nachfolge-EP das hohe Niveau fort mit seinem Garage- und Synth Punk, der etwa die schrullige Energie von Bands wie Satanic Togas, Erik Nervous, Prison Affair, Mononegatives, RMFC versprüht… dabei aber auch eine subtil powerpoppige '77er Note à la Tommy And The Commies mitbringt und mit fortschreitender Laufzeit schält sich auch zunehmend ein gewisser Alien Nosejob- / Ausmuteants-Vibe heraus.
Mit ordentlicher Verspätung - wie heutzutage leider so ziemlich alles, das mal auf Vinyl erscheinen möchte - bekommen wir das neueste Opus von Schwedens fähigster Synthpunk-Kapelle und meine Fresse, ist das ein abgespacter neuer Level an Schrägheiten, auch für diese Band. Genau so wie ich’s am liebsten hab also. Zur Hälfte bestht die LP aus extra verspulten, instrumentalen Interludes mit so einem gewissen Hauch von einem bizarro John Carpenter Soundtrack und die restlichen Songs scheinen mehr als je zuvor Inspiration von alten Genre-Pionieren zu gewinnen - natürlich ist da auch ein bisschen Devo drin, aber noch eher denke ich da etwa an so Zeug wie Screamers, Units oder Nervous Gender, vermischt mit jüngeren Acts à la Set-Top Box, Digital Leather und gelegentlich meine ich auch eine grimmige Post Punk-Geruchsnote ähnlich zu Bands wie Video oder VHS zu registrieren.
Die kürzlich erschienene digitale Single Skeleton/Runaway war ja schon ein Arsch voll feinster Garagenqualität und ein massiver Quantensprung im Vergleich zu früheren Veröffentlichungen. Die neueste EP der Band aus Austin, Texas legt hochwertig nach, klarer Höhepunkt ist dabei der perfekte Powerpop-Doppelschlag namens The Amazing Super Ultra Spiderman & Shit Me Out, aber der Rest braucht sich auch nicht verstecken, kommt in etwa rüber wie eine amazing super ultra heilige Dreieinigkeit bestehend aus Ausmuteants, S.B.F. und Set-Top Box.
Auf seiner zweiten 7" für Goodbye Boozy Records erhöht Cal Donald aka Liquid Face mal ganz empfindlich den Energielevel und Distortion-Faktor - als Resultat davon kommt sein spezielles Garage-/Synth-/Post Punk-Gebräu jetzt ein wenig rüber wie ein zotteliger Bastard irgendwo zwischen den welten von Powerplant, Mononegatives und dem Noise Punk von Brandy.
Das Tape von Milt aus Melbourne liefert gleich eimerweise Synth-augumentierten Garagenpunk-Spaß ab, der irgendwo zwischen den Orientierungspunkten von Useless Eaters, Sauna Youth, Ausmuteants und Metdog herumschwebt… und außerdem in unmittelbarer Nähe der ganzen mit Warttman Inc. verbandelten Rotte.
Das letztjährige Debüt-Tape dieser Band aus Portland war ja schon ein durchaus spaßiges kleines Dingens, aber das hier ist einfach mal so viel stärker in jeder Hinsicht, die Präsentation tighter, die Songs mehr auf den Punkt gebracht, simpel aber perfekt ausbalanciert und 100% effizient in ihrem Mix aus Garage-, Synth- und Post Punk, welcher ein paar ernstzunehmende Vibes á la Research Reactor Corp., Mononegatives, Ghoulies oder Warm Exit abstrahlt.
Garage-/Synth-/Elektropunk aus Cleveland, Ohio, der seine eigene kleine Nische im aktuellen Genre-Umfeld findet, nicht zuletzt dank eines gewissen psychedelischen Appeals und trotz leichter Ähnlichkeiten etwa zu The Spits, Smirk oder Silicon Heartbeat - gefiltert durch eine dichte, Chrome- oder Metal Urbain-mäßige Nebelwand. Alternativ mag man darin auch eine Garagepunk-Inkarnation der halluzinogenen Cowpunk-Albträume von Murderer erkennen.
Metdogs vierter Kurzspieler ist mal wieder 'ne Wundertüte voller verspieltem, relaxtem Garage Punk, lass uns dabei nicht von Eiern reden… Bewunderer von R.M.F.C., Research Reactor Corp. oder Satanic Togas werden den Krempel sicher befürworten, so wie auch ich hier mal 'ne Ausnahme mache und den Einsatz von Auto-Tune oder Vocoder oder was auch immer das im Rausschmeißer-Track sein soll voll und ganz befürworte. Kunst, schätze ich mal.
Nun… was soll man denn inzwischen noch nennenswertes hinzufügen anlässlich eines neuen Alien Nosejob Tonträgers? Die Dinger kommen in zwei Daseinsformen: Die sich durch alle Genres wildernde, gemischte Grabbelkiste von einer Platte auf der einen, die stur auf ein Genre hyperfokussierte Monokultur auf der anderen Seite, wie etwa seine Hardcore-Siebenzöller oder diese Synth Pop-/Eurotrash 12" Maxi vor 'ner Weile. Hier haben wir es mal wieder mit einer seiner gemischten Wundertüten zu tun und ansonsten ist das alles nur die gleiche alte Göttlichkeit, die wir inzwischen gewohnt sind von diesem Typen der eine gruselige Unfähigkeit dazu an den Tag legt, einen langweiligen Song zu schreiben.