


Drei Hardcore-Veröffentlichungen fielen diese Woche besonders positiv auf, die alle irgendwie ihr ganz eigenes Süppchen kochen. Noch am konventionellsten, relativ gesehen, ist da die EP von People's Temple auf dem New Yorker Label RoachLeg Records, welche uns eine ausgesprochen melodienreiche Variation von 80er Hardcore beschert und öfter mal klingt wie eine Verquickung der Circle Jerks mit Naked Raygun in der frühen bis mittleren Phase plus vereinzelte Ausbrüche von Hüsker Dü-Melodien. In der aktuellen Landschaft könnte man z.B. auch Fried E/m als groben Vergleich heranziehen.
Das Tape von Hickey auf Archfiend Records verpasst dann jüngeren Strängen der gepflegten Garage-, Synth- und Eggpunk-Verschrobenheit eine gute Ladung Hardcore-Energie, wobei sie öfter auch mal an alte Haudegen wie Flipper, Broken Talent, Spike in Vain erinnern… mit dieser EP könnte durchaus die Eggcore-Ära beginnen.
Die Hood Rats aus Montreal operieren auf einem ähnlichen Gebiet, einem im Garage Punk verwurzelten Lo-Fi Sound, den sie mit reichlich Eggpunk-mäßigen Schrägheiten anreichern sowie mit einer ungekämmten KBD-Energie und Songs, die hartnäckig im Gehörgang kleben bleiben.